Der Women’s Solutions Reporting Award von One Word Media in Partnerschaft mit der EIB zeichnet Storys über Frauen aus, die die Welt gerechter machen

Die Aktivistin und Journalistin Caroline Criado Perez schreibt: Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht.

Ich denke: Wenn wir die Welt verändern und gerechter machen wollen, müssen wir allen Menschen die gleiche Chance geben aufzublühen. Kunst, Kultur und Medien können uns dabei den Weg weisen. Besonders der Journalismus und der Film bieten Möglichkeiten, der heutigen Welt eine andere Zukunft gegenüberzustellen.

Deshalb bin ich sehr stolz, dass die Europäische Investitionsbank zusammen mit One World Media den Women’s Solutions Reporting Award vergibt.

Wir brauchen Geschichten über Frauen, die andere Frauen finanziell und wirtschaftlich stärken. Über Frauen, die gegen den Klimawandel kämpfen und den Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge verbessern. Wir wollen hören, sehen und lesen, wie Frauen die Welt verändern.

Vom Iran zur Bank der EU

Meine Eltern verließen den Iran in den 1960er-Jahren, auf der Suche nach einem besseren Leben. Ihnen verdanke ich Chancen und Vorbilder, die mich inspirierten – Möglichkeiten, die ich sonst vielleicht nicht gehabt hätte.

Vielleicht ist es deshalb, dass mich auch im Beruf immer zwei Dinge reizten: Innovation und Wachstumschancen schaffen.

In meiner jetzigen Aufgabe bei der Bank der EU möchte ich Menschen helfen, neue Ideen zu verwirklichen. Ein Beispiel: Nachdem wir gerade ein Kreditprogramm für Gründerinnen und Gründer aufgelegt hatten, stellten wir fest, dass viele noch gar nicht investitionsreif waren. Sie brauchten noch zusätzliche Beratung.

Also riefen wir die Beratung für Innovationsfinanzierungen ins Leben. Ich durfte die Abteilung auf- und ausbauen, und heute ist sie eine tragende Säule unseres Beratungsangebots bei der Bank. Wir berieten auch Unternehmen, denen gar nicht in den Sinn kam, einen Kredit bei uns zu beantragen, die aber an spannenden Lösungen arbeiteten.

Was mir auffiel: Nur sehr wenige unserer Kunden waren Frauen. Deshalb sprachen wir gezielt Frauen an und erklärten ihnen, welche Hilfen wir anbieten und welche Finanzierungsprodukte sie nutzen können. Denn wie sollten sie sich um etwas bemühen, von dem sie gar nichts wussten?

Investitionen in Frauen

Vor drei Jahren startete die Europäische Investitionsbank die Initiative SheInvest. Das Ziel: eine Milliarde Euro für Kredite an Geschäftsfrauen in Afrika mobilisieren. Ende 2022 verdoppelten wir auf dem Finance in Common Summit das Ziel auf zwei Milliarden Euro für genderorientierte Investitionen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Die Gender-Strategie der EIB-Gruppe und der Gender-Aktionsplan beschreiben ganz konkret, wie wir Frauen finanziell fördern wollen. Wir beteiligen uns auch an der 2X Challenge und bekennen uns zu den Kriterien der Initiative – ihren weltweiten Standards für die Stärkung von Frauen durch Investitionen. 

Frauen verdienen nach wie vor rund 25 Prozent weniger als Männer. Fast eine Milliarde Frauen erhalten keinen Geschäftskredit und können nicht einmal ein Sparkonto eröffnen.

Die Gleichbehandlung von Frauen bei Bankgeschäften und am Arbeitsplatz könnte der Weltwirtschaft bis 2025 einen Zuwachs von 28 Billionen US-Dollar bescheren. 

Ich hoffe, dass wir eines Tages in einer wirklich fairen Welt leben und solche Initiativen nicht mehr brauchen.

Bis dahin müssen die Medien über Frauen schreiben – Erfolgsgeschichten wie solche, die wir mit dem Women‘s Solutions Reporting Award auszeichnen.

Sie sind ein wichtiger Schritt nach vorne, weil sie Frauen in aller Welt zeigen: Deine Herkunft bestimmt nicht darüber, was du erreichst.