Stadterneuerung für mehr Lebensqualität, eine florierende Wirtschaft und grünere Städte in Zypern

Zypern will weniger CO2 ausstoßen und grüner werden. Der Wandel soll zunächst in den Städten angestoßen werden.

Der Weg ist langwierig, komplex und kostspielig. Es gilt, in die Jahre gekommene städtische Einrichtungen zu sanieren, Radwege zu bauen und quer durchs Land Ladestationen für E-Autos aufzustellen.

„Städte und Gemeinden müssen sich bei grünen Investitionen ins Zeug legen und auf grünere Technologien umsteigen“, erklärt Michalis Socratous. Er ist Generalsekretär der Vereinigung der zyprischen Kommunen. „Wir haben gemerkt, dass wir Städte zunächst aufwerten und neu gestalten, Gebäude und öffentliche Räume sanieren und den ÖPNV nachhaltiger machen müssen, damit der grüne Sprung gelingt.“

Der Kommunale Strategieplan für nachhaltige Entwicklung ist eine Initiative, die sich genau das auf die Fahnen geschrieben hat. Entwickelt wurde er von der Regierung zusammen mit der Vereinigung der Kommunen. Er soll helfen, in ganz Zypern Projekte zur Stadterneuerung und -sanierung zu finanzieren.

Die EIB unterstützt den Plan mit technischer Hilfe über ihre Beratungsplattform und einem Rahmendarlehen von 150 Millionen Euro, das im November 2022 unterzeichnet wurde.

„Ein Rahmendarlehen ist wie ein Topf, aus dem wir Dutzende, wenn nicht Hunderte von Projekten finanzieren“, erklärt Nicos Yiambides, der als Kreditreferent bei der EIB arbeitet. „So können wir auch Gemeinden und kleineren Projekten unter die Arme greifen, die traditionell nicht von unseren Finanzierungen profitieren würden.“



Was bringt Stadterneuerung konkret?

Die Vorteile der Stadterneuerung liegen auf der Hand. Aufgewertete, grünere Stadtviertel wirken sich sehr positiv auf das Leben der Menschen aus, die dort wohnen und arbeiten.

Die Attraktivität als Geschäftsstandort und Touristendestination steigt mit einer besseren Infrastruktur, was für Wachstum und Arbeitsplätze sorgt. Und mit besseren Bildungsmöglichkeiten, öffentlichen Diensten und Erholungsräumen geht es auch den Menschen besser.

Die Stadterneuerung im historischen Zentrum von Limassol ist ein gutes Beispiel. Das 2013 abgeschlossene Projekt in Zyperns zweitgrößter Stadt ließ historische Gebäude und Plätze wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen. Die Verkehrsführung wurde verbessert, es entstanden Fußgängerbereiche und neue Strom-, Telekommunikations- und Wassernetze.

Das Gleiche will der Kommunale Strategieplan für nachhaltige Entwicklung nun auf nationaler Ebene bewerkstelligen. Mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank möchte Zyperns Regierung

  • den öffentlichen Raum und Grünflächen neu gestalten, von Stadtparks über öffentliche Plätze bis hin zu Fußgängern vorbehaltenen Straßen
  • Radwege und das ÖPNV-Netz verbessern
  • Verwaltungsgebäude, Museen, soziale Einrichtungen und andere öffentliche Gebäude sanieren
  • Wasser- und Abwassernetze ausbauen
  • vernachlässigte Viertel sanieren
  • über digitale Lösungen Smart Cities mit einem besseren, effizienteren öffentlichen Serviceangebot schaffen 


Für Lebensqualität, Wirtschaft und Klima

Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zu Zyperns grüner Wende.

>@The Union of Cyprus Municipalities
© The Union of Cyprus Municipalities

„Wir wollen weniger Stau, weniger Umweltverschmutzung und mehr Klimaanpassung“, sagt Socratous. „Dazu werden wir Fußgängerwege, ÖPNV-Netze und Radwege bauen, die Müllsammlung verbessern und stärker auf Fotovoltaik setzen.“

Die eigentlichen Gewinner der Stadterneuerung sind jedoch die Unternehmen und die Menschen, die in den Städten zu Hause sind.