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  • EU-Kommissar für Energie und Wohnungswesen Dan Jørgensen und EIB-Präsidentin Nadia Calviño starten europäische Investitionsplattform für bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum; Initiative unterstreicht, wie wichtig mehr bezahlbarer, nachhaltiger Wohnraum für eine produktive Wirtschaft ist
  • EIB-Gruppe kündigt auf ihrem diesjährigen Forum Aktionsplan für Wohnraum an; geplant ist ein Portal für Beratung und Finanzierungen rund um Innovationen im Bausektor sowie für den Bau von bezahlbarem Wohnraum und energetische Sanierungen in ganz Europa; EIB will in den nächsten zwei Jahren rund 10 Mrd. Euro investieren
  • Aktionsplan und Portal sind wichtige Bausteine der europäischen Investitionsplattform von EU-Kommission und EIB, an der sich auch andere Akteure wie nationale Förderbanken und internationale Finanzinstitute beteiligen können

Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) entwickeln zusammen mit nationalen Förderbanken und internationalen Finanzinstituten neue Finanzierungsangebote für bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum in Europa. Auf dem Forum der EIB-Gruppe in Luxemburg betonten heute Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe, und Dan Jørgensen, EU-Kommissar für Energie und Wohnungswesen, wie wichtig es ist, dieses Thema anzugehen, das Menschen und Regierungen in der EU unter den Nägeln brennt. Beide befürworteten eine europaweite Initiative für regionale und nationale Akteure des öffentlichen und private Sektors, um Mittel für dringende Maßnahmen im Rahmen des neuen europäischen Plans für erschwinglichen Wohnraum zu mobilisieren, den die EU-Kommission demnächst auflegt.

Die EIB-Gruppe startet in Kürze einen Aktionsplan für bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum, der Investitionen von rund 10 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren vorsieht. Damit fördert sie regionale und nationale Maßnahmen für den Bau von bezahlbarem Wohnraum, die energetische Sanierung von Bestandswohnungen und die Entwicklung nachhaltiger, innovativer Baustoffe und ‑geräte. Außerdem wurde ein Portal für Wohnraum eingerichtet, das als One-Stop-Shop Kunden den Zugang zu Beratung und Finanzierungen erleichtert. Mit den Investitionen der EIB-Gruppe sollen europaweit 1,5 Millionen Wohnungen gebaut oder saniert werden. Der Aktionsplan und das Portal der EIB sind wichtige Bausteine für die europäische Investitionsplattform, an der sich auch andere Akteure wie nationale Förderbanken und internationale Finanzinstitute beteiligen können. Die Entwicklungsbank des Europarates hat ebenfalls Interesse bekundet.

Auf einer Sonderveranstaltung zum Thema Wohnraum im Rahmen des diesjährigen Forums der EIB-Gruppe erklärte Präsidentin Nadia Calviño: „Überall in Europa wünschen sich die Menschen ein warmes Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen. Und es liegt in unserer Verantwortung, ihnen dabei zu helfen. Nun müssen wir sehen, wie sich das finanziell stemmen lässt. Denn bezahlbares Wohnen ist auch Voraussetzung für eine produktive Wirtschaft. Deshalb arbeitet die EIB-Gruppe zusammen mit der EU-Kommission mit Hochdruck an einer europäischen Initiative, der sich auch andere Akteure anschließen können.“

In seiner Rede auf dem Forum der EIB-Gruppe erläuterte Dan Jørgensen, EU-Kommissar für Energie und Wohnungswesen: „Wir brauchen unbedingt mehr bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum. Die Kommission wird den EU-Ländern die Möglichkeit geben, dafür mehr Geld aus dem Kohäsionsfonds bereitzustellen. Und sie wird dafür zu sorgen, dass die EU-Beihilfevorschriften unser Ziel besser unterstützen. Die EU mobilisiert bereits umfangreiche Mittel, etwa über die Aufbau- und Resilienzfazilität. Aber das ist nicht alles. Ab heute stellen wir mit der EIB, nationalen Förderbanken und internationalen Finanzinstituten eine europäische Investitionsplattform auf die Beine, die mehr öffentliche und private Mittel für den Wohnungsbau mobilisiert. Und zusammen mit dem Europäischen Parlament werden wir mit den EU-Ländern, ihren Städten und Regionen und allen Akteuren eingehend beraten, wie wir den europäischen Plan für erschwinglichen Wohnraum umsetzen können.“

Laut der Investitionsumfrage der EIB-Gruppe, an der sich rund 13 000 kleine und mittlere Unternehmen beteiligt haben, verschärft sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Europa weiter, vor allem in größeren Städten. Das gefährdet das Wirtschaftswachstum und die Produktivität. Die Ergebnisse der Umfrage wurden diese Woche auf dem Forum vorgestellt. Sie zeigen auch, dass der europäische Bausektor nicht produktiv und innovativ genug ist. Dadurch werden Wohnprojekte teurer und dauern länger. Sorge bereiten auch die hohen Energiekosten und die CO2-Emissionen. In Europa entfallen zwei Drittel des Energieverbrauchs von Haushalten auf die Heizung, 46 Millionen Menschen leben in Energiearmut. Besonderes Augenmerk gilt deshalb der Energieeffizienz von Wohngebäuden.

In enger Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und ihrer neuen Taskforce „Wohnen“ im Rahmen ihres Plans für erschwinglichen Wohnraum sowie mit den EU-Ländern, ihren Regionen, Städten, nationalen Förderbanken und mit internationalen Finanzinstituten will die EIB-Gruppe das Angebot an bezahlbarem, nachhaltigem Wohnraum in der EU ausbauen. Vier Säulen schaffen den Rahmen für die geplanten Maßnahmen:

  • Partnerschaften mit der EU-Kommission, nationalen Förderbanken und internationalen Finanzinstituten. Sie sollen bestehende Strukturen und Produkte ergänzen und den Zugang zu Finanzierungen und Beratung erleichtern
  • EU-weiter Roll-out: Ausweitung des regionalen Angebots der EIB-Unterstützung auf EU-Länder, in denen das Angebot an Wohnraum weniger entwickelt ist und wo ein großer Bedarf besteht; hier sollen Finanzierungen durch eine erweiterte Beratung ergänzt werden
  • Wertketten-Ansatz: neue Arten von Wohnungsbauprojekten – von Innovationen im Bau über Immobilienentwicklung bis hin zu Wohneigentum mit Schutzmaßnahmen
  • Mobilisierung des Privatsektors: Ausweitung des Kundenkreises auf private, gewinnorientierte Projektträger

Im Juli 2024 lud die neue Wohnraum-Taskforce der EIB-Gruppe zu einer Auftaktveranstaltung, auf der mehr als 300 öffentliche und private Akteure über mehr finanzielle Unterstützung für bezahlbares, nachhaltiges Wohnen in der EU berieten. Im Herbst folgten Fachtreffen mit der EU-Kommission und anderen Akteuren zum Aufbau einer europäischen Investitionsplattform.

Die EU-Kommission unterstützt den Wohnungsbau bereits aktiv, etwa über die Aufbau- und Resilienzfazilität, die kohäsionspolitischen Fonds, InvestEU, LIFE und Horizont Europa.

Wie aus dem Mandatsschreiben an EU-Kommissar Jørgensen hervorgeht, wird die Kommission ihren ersten europäischen Plan für erschwinglichen Wohnraum aufstellen. Er bietet Städten und Ländern in der EU technische Hilfe beim notwendigen Kompetenzaufbau und bei Investitionen. Dazu plant die Kommission eine europäische Strategie für den Wohnungsbau, um mehr Wohnraum zu schaffen. Außerdem will sie eine europäische Investitionsplattform für bezahlbaren, nachhaltigen Wohnraum einrichten. Vorgesehen sind zudem eine Analyse der Auswirkungen von Immobilienspekulation, die Unterstützung der EU-Länder bei der Verdoppelung der geplanten kohäsionspolitischen Investitionen in bezahlbaren Wohnraum, Lösungsansätze für systemische Probleme durch Kurzzeitvermietung und Vorschläge gegen die ineffiziente Nutzung des derzeitigen Wohnungsbestands sowie die Überarbeitung der EU-Beihilfevorschriften für mehr Fördermaßnahmen im Wohnungswesen, insbesondere für Energieeffizienz und sozialen Wohnraum.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt. 

Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 nahezu 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte und machte Europa damit noch wettbewerbsfähiger und sicherer.   

Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.   

Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Rekordinvestitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte 110 Milliarden Euro an Wachstumskapital für Start-ups, Scale-ups und europäische Pioniere. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. 

Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB.

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