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Am Randes des Besuchs des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta am 2. Oktober in Frankreich wurde die Finanzierung für ein Projekt am Victoriasee unter Dach und Fach gebracht, das die Wasser- und Sanitärversorgung in Kisumu verbessern soll.

Unterzeichnet wurden die Verträge von Rémy Rioux, CEO der Agence française de développement (AFD), Grégoire Chauvière Le Drian, Leiter des französischen Büros der Europäischen Investitionsbank-Gruppe, und dem kenianischen Finanzminister Ukur Yatani. Zugegen waren auch ein Vertreter der Europäischen Union, die das Projekt ebenfalls mitfinanziert, und Frankreichs beigeordneter Minister für Außenhandel Franck Riester.

Damit ist der Weg für die Umsetzung des Projekts geebnet, an dem sich die AFD und die Europäische Investitionsbank (EIB) mit zinsgünstigen Darlehen von 20 Millionen Euro bzw. 35 Millionen Euro und die Europäische Union mit einem Zuschuss von 5 Millionen Euro beteiligen. Kenia wird ebenfalls zehn Millionen Euro dafür bereitstellen.

Durch das Projekt sollen die Wasser- und Sanitärnetze in Kisumu ausgebaut werden und auch informelle Siedlungen erreichen. Die Satellitenstädte Ahero und Maseno werden neu mit Wasser versorgt. Außerdem soll die Wasserqualität des Victoriasees überwacht werden, um den Schutz dieser regionalen Wasserressource und eine effizientere Wasseraufbereitung sicherzustellen. Das Projekt wird von der Lake Victoria South Water Works Development Agency durchgeführt.

Kenias drittgrößte Stadt Kisumu liegt direkt am Victoriasee. Trotzdem haben nicht alle 800 000 Einwohner Zugang zu sauberem Wasser. Aufgrund unzureichender Sanitärinfrastruktur ist der See derzeit stark verschmutzt. Seit 2005 finanziert die AFD die Sanierung und den Ausbau der Wasser- und Sanitärinfrastruktur in der Stadt. Dadurch kann Kisumu erheblich mehr Wasser bereitstellen und gehört zu den wenigen Städten des Landes, die alle an das Netz angeschlossenen Verbraucher rund um die Uhr mit sauberem Wasser versorgen können.

Bevor sich die AFD beteiligte, hatten in Kisumu rund 50 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu fließendem Wasser. Die meisten Menschen mussten bei Wasserverkäufern für viel Geld qualitativ minderwertiges Wasser kaufen. Damals hatten nur acht Prozent der Einwohner eine kontinuierliche Versorgung. Infolge der städtischen Besiedelung der Ufer besteht für den Victoriasee ein erhöhtes Verschmutzungsrisiko. Deshalb soll dort eine neue Kläranlage gebaut werden.

Durch die Finanzierungsbeiträge von AFD, EIB und EU kann die Stadt ihr Wasser- und Sanitärnetz nun erheblich ausbauen, um den Bedarf der Bevölkerung bis 2030 zu decken.

Rémy Rioux, CEO der AFD: „Mit Krediten von rund 600 Millionen Euro in den letzten 20 Jahren ist die AFD der größte bilaterale Geldgeber für den Wasser- und Sanitärsektor in Kenia. Nun wollen wir den Zugang zu sauberem Trinkwasser für die Bevölkerung von Kisumu verbessern und gleichzeitig die Wasserqualität stärker überwachen, um diese knappe Ressource zu schützen. Das heißt: Wir wollen den Menschen helfen, unsere Erde schützen und einen Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen leisten. Das zinsgünstige Darlehen von 20 Millionen Euro, das die AFD im Rahmen von Team Europe bereitstellt, kommt Tausenden Menschen zugute, die am Ufer des Victoriasees leben. Damit verstärken wir die positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen dieses beeindruckenden Wasserprojekts.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Durch Kenias gute Zusammenarbeit mit der AFD, der EIB und der Europäischen Union haben die Menschen am Victoriasee künftig eine viel bessere Wasser- und Sanitärversorgung. Das Projekt wird die Gesundheit verbessern, die Säuglingssterblichkeit senken, zur Armutsbekämpfung in Anbetracht des Klimawandels beitragen und den Kampf gegen Covid-19 intensivieren. Als Bank der EU stellt die EIB dafür ein langfristiges Darlehen von 35 Millionen Euro sowie ökologisches und soziales Know-how bereit. Das Wasser- und Sanitärprojekt am Victoriasee wurde im Rahmen der Mutual Reliance Initiative entwickelt. Dabei arbeiten wir mit führenden internationalen Partnern wie der AFD zusammen, um den Verwaltungsaufwand zu verringern. Wir begrüßen auch die Unterstützung der Europäischen Union für ein Projekt, das zeigt, wie Team Europe und Kenia Hand in Hand die Lebensbedingungen verbessern können.“

Simon Mordue, Botschafter der Europäischen Union in Kenia, erklärte in Nairobi: „Durch diesen Finanzierungsvertrag erhalten mehr als 30 000 Haushalte eine bessere Sanitärversorgung, und mehr als 15 000 Haushalte können an das Wasserversorgungsnetz angebunden werden.“

Hintergrundinformationen

Die Agence française de développement

Die französische Entwicklungsagentur AFD (Agence française de développement) setzt sich für einen schnelleren Übergang zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt ein. Ihre Teams führen mehr als 4 000 Projekte in den französischen Überseegebieten und weiteren 115 Ländern durch. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Klimaschutz, Biodiversität, Frieden, Bildung, Stadtentwicklung, Gesundheit und Governance. Damit unterstützt die AFD den französischen Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDG).

www.afd.fr

Die Delegation der Europäischen Union in Kenia

Die Delegation der Europäischen Union unterstützt Kenia finanziell bei der Stärkung der regionalen Sicherheit, fördert Investitionen in die Wirtschaft und Entwicklung des Landes und finanziert humanitäre Hilfe in Krisen, die Kenia betreffen. Die EU-Entwicklungsprogramme und deren Zuschüsse haben schon dem Leben unzähliger Menschen weltweit eine Wende gegeben.