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  • Die Bank der EU unterzeichnet einen Zuschuss von zehn Millionen Euro für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in serbischen Kommunen. Der Zuschuss ist Teil eines 80-Millionen-Euro-Projekts für bessere Lebensbedingungen von 600 000 Menschen in Serbien
  • Es ist der erste Zuschuss, den die EIB für Serbien im Rahmen ihrer Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz (ERI) unterzeichnet, und der bisher größte für den Westbalkan
  • Aus der Resilienzinitiative wird ein Zuschuss für technische Hilfe von 2,7 Millionen Euro für das serbische Binnenwasserstraßennetz auf der Donau und der Save bereitgestellt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert den Ausbau der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Serbien mit einem neuen Zuschuss von zehn Millionen Euro. Der Zuschuss kommt Kommunen in Serbien zugute und wird dazu beitragen, die Trinkwasserversorgung, die Abwasserentsorgung und die Lebensbedingungen von 600 000 Menschen zu verbessern und die Umweltverschmutzung im Land zu verringern.

Der Zuschuss wurde von acht EU-Mitgliedstaaten bereitgestellt und wird über die Resilienzinitiative der EIB (ERI) und ihr Rahmendarlehen Municipal Infrastructure Resilience Framework weitergeleitet. Es ist der bisher größte ERI-Zuschuss für den Westbalkan und die erste aus der ERI geförderte Maßnahme in Serbien.

Die Maßnahme gehört zu einer Investition im Umfang von 80 Millionen Euro in die serbische Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, für die im Mai 2019 auch ein EIB-Darlehen von 40 Millionen Euro unterzeichnet wurde. Die übrigen Mittel stammen vom Staat oder den Kommunen. Partner aus den Kommunen in Serbien unterstützen das Projekt mit einer entsprechenden Projektdokumentation. Die einzelnen Vorhaben sollen zwischen 2019 und 2024 durchgeführt werden.

Den Zuschussvertrag unterzeichneten Anna Solecki, Finanzierungsreferentin für Serbien, und Marko Blagojevic, Leiter der Verwaltungsstelle für öffentliche Investitionen in Serbien. Anwesend waren auch die serbische Premierministerin Ana Brnabic, der EU-Botschafter in Serbien, Sem Fabrizi, die Leiterin des EIB-Regionalbüros für den Westbalkan, Dubravka Nègre, und die Botschafter Carlo Lo Cascio für Italien und Andrzej Kindziuk für Polen, die die größten Geberländer des ERI-Fonds vertraten.

 

Ana Brnabic, serbische Premierministerin: „Wir werden die Lebensbedingungen aller Menschen in Serbien weiter verbessern. Durch die bessere Wasserversorgung vor Ort erreichen wir eine höhere Trinkwasserqualität und schaffen ein effizienteres System. Wir sind der EIB dankbar, dass sie als verlässlicher Partner Serbiens Projekte unterstützt, die für unsere Bürgerinnen und Bürger wichtig sind - so wie das Klinikzentrum in Nis, der Korridor 10 und die Wissenschafts- und Technologieparks, die wir gemeinsam aufbauen.“

Sem Fabrizi, Botschafter der Europäischen Union in Serbien: „Dieser wichtige Beitrag der EU – in Form von Zuschüssen und günstigen Darlehen – zeigt, dass für den EU-Beitritt ganz konkrete Projekte forciert werden. Eine effiziente Wasserversorgung und neue Abwassersysteme für mehr als eine halbe Million Menschen helfen konkret, unsere Beitrittsverpflichtungen hinsichtlich des Umweltschutzes zu erfüllen. Der EU-Beitritt ist ein Prozess, bei dem auch die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger eine wesentliche Rolle spielt. Und Umweltschutz ist ohnehin wichtig. Das Ziel unserer ‚EUzaTebe‘-Kampagne ist es zu zeigen, was die EU für die einzelnen Menschen in Serbien tut.“

Miguel Morgado, EIB-Direktor für Kroatien, Italien, Malta und den Westbalkan: „Die EIB stellt als Bank der EU seit über 40 Jahren Finanzierungen im Westbalkan bereit. Sie will mit ihrem Know-how, ihren Finanzierungsinstrumenten und ihrem Engagement etwas für den Alltag der Menschen bewirken, indem sie dringend benötigte langfristige Investitionen in wichtige Infrastruktur und kleine und mittlere Unternehmen unterstützt. Allein in den letzten zehn Jahren hat die EIB über acht Milliarden Euro für Projekte in der Region bereitgestellt, davon fast die Hälfte in Serbien. Mit dem Zuschuss werden wichtige Investitionen in der Republik Serbien bezahlbarer und nachhaltiger. Dies verdanken wir den Geldgebern der Resilienzinitiative.“

2,7 Millionen Euro für Wasserstraßen in Serbien

Die EIB unterzeichnete mit Serbien einen weiteren Zuschuss aus der Resilienzinitiative für technische Hilfe von 2,7 Millionen Euro. Die Mittel fließen in den Ausbau des Binnenwasserstraßennetzes auf der Donau und der Save, den beiden großen Flüssen des Landes. Der Zuschuss wurde mit der serbischen Ministerin für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Zorana Mihajlovic, unterzeichnet.

Zorana Mihajlovic: „Serbien will Infrastrukturprojekte aller Art entwickeln und vorantreiben. Dies gilt auch für den Binnenschiffsverkehr, der Projekte im Gesamtumfang von mehr als 200 Millionen Euro umfasst. Einige der wichtigsten Projekte werden mithilfe der EIB umgesetzt, zum Beispiel die Modernisierung der Schleuse ‚Eisernes Tor 1’, der Ausbau des Hafens Smederevo oder die Bergung der deutschen Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg. Hauptziel dieser Investitionen ist es, die Donau als Verkehrskorridor besser nutzbar zu machen, um mehr Güter über unsere Binnenwasserstraßen transportieren zu können.“

Der Zuschuss wird verschiedenen Projekten zugutekommen, die im Rahmen der 200-Millionen-Euro-Investition durchgeführt werden und ab 2019 beginnen. Für dieses Vorhaben hat Serbien in diesem Jahr bereits ein EIB-Darlehen von 100 Millionen Euro unterzeichnet. Mit den Mitteln soll der Binnenschiffsverkehr auf der Donau und der Save in Serbien verbessert werden. Diese beiden Flüsse fallen unter das vorrangige Projekt „Binnenwasserstraße Rhein/Maas-Main-Donau“, die Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes ist.  Das Darlehen trägt dazu bei, den Verkehr von der Straße auf den Wasserweg zu verlagern.

Lokalen und regionalen Industriebetrieben und der Landwirtschaft stehen dadurch bessere Dienste zur Verfügung, das Wirtschaftswachstum wird gefördert, und es entstehen Arbeitsplätze. Aufgrund der Investitionen verbessern sich auch die Sicherheit der Schifffahrt, die Verbindungen zwischen europäischen Ländern und die regionale Zusammenarbeit.