EIB unterstützt Waldsanierung in Kastilien-La Mancha
2010 gewährte die EIB dem öffentlichen Umweltmanagement-Unternehmen Gestión Ambiental de Castilla-La Mancha S.A. (GEACAM) ein Darlehen von 100 Mio EUR für die Bekämpfung und Verhütung von Waldbränden in der zentralspanischen Region. Die betreffenden Maßnahmen sollen im Zeitraum 2009-2012 durchgeführt werden. Durch das Darlehen konnte die GEACAM bereits einen großen Teil der Wälder von El Rodenal sanieren, die 2005 durch einen Großbrand zerstört worden waren.
Im Mittelmeerraum nimmt das Risiko von Wald- und anderen Flächenbränden zu. Obwohl die am stärksten betroffenen Länder ihre Brandschutzmaßnahmen bereits deutlich ausgeweitet haben, mussten in Spanien im Zeitraum 2000 bis 2005 jedes Jahr nach wie vor rund 21 600 Brände gelöscht werden. Die Feuer breiteten sich dabei auf rund 141 800 Hektar aus.
Allein in der Region Kastilien-La Mancha, die zu rund 45% von Wald bedeckt ist (gut 3,5 Mio Hektar), brachen pro Jahr 450 bis 700 Brände aus, die jährlich 6 000 bis 23 000 Hektar zerstörten. 15-60% davon sind Waldflächen.
Obwohl die Region über umfangreiche Brandbekämpfungskapazitäten verfügt, bedarf es neuer Ansätze, um die Strategien zur Waldbrandbekämpfung und -verhütung zu verbessern. Dazu gehört unter anderem das Anlegen von Brandschneisen, die gezielte Beweidung bzw. der Einsatz von Herbiziden.
Ein Programm mit vier Schwerpunkten: Verbesserung der Brandbekämpfungs- und -verhütungsmethoden, Forstsanierung, Aufforstung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Dank der Einschaltung der EIB werden in Kastilien-La Mancha seit 2009 waldbauliche Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Dazu gehört das Anlegen von Brandschneisen, die das Ausbreiten von Waldbränden verhindern. Derartige Maßnahmen wurden bereits auf rund 10 000 Hektar durchgeführt. Darüber hinaus wurde auf etwa 7 000 Hektar leicht entzündliches Material wie Gestrüpp und Unterholz manuell entfernt, um das Risiko eines unkontrollierten Ausbruchs von Waldbränden zu verringern. In Kastilien-La Mancha müssen viele dieser Maßnahmen von Hand durchgeführt werden, da die betreffenden Regionen für schweres Gerät nicht zugänglich sind. Dadurch entsteht allerdings ein positiver Beschäftigungseffekt.
Während die Brandschutzarbeiten bisher ausschließlich die Sommermonate betrafen, intensivieren die Feuerwehrkräfte im Rahmen des neuen Programms nun vor allem Präventivmaßnahmen wie das Entfernen von Gestrüpp im Winter.
Die GEACAM verwendet die Darlehensmittel der EIB auch für die Beschaffung von Ausrüstung und Material wie Löschfahrzeuge, Schutzanzüge, Kommunikationsausrüstung und den Bau von Hubschrauberlandeplätzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Programms ist die Sanierung der 2005 von Waldbränden zerstörten Wälder von El Rodenal in der Provinz Guadalajara. Die EIB unterstützt den öffentlichen Sanierungsplan, der unter anderem die Wiederaufforstung von 5 110 Hektar Wald vorsieht. Darüber hinaus ist geplant, die Straßen zu verbessern und Pflanzenschutzmaßnahmen durchzuführen, um das Krankheits- und Waldbrandrisiko für die neuen Bäume einzudämmen. Ferner werden auf einer Fläche von 1 140 Hektar Pyrenäen-Eichen gepflanzt, die für den Waldschutz von besonderem Wert sein sollen.
Unterstützung langfristiger ökologischer Ziele und Förderung der Beschäftigung
Da die Sensibilisierung der Öffentlichkeit wesentlich dazu beitragen kann, das Waldbrandrisiko einzudämmen, werden acht neue Besucherzentren gebaut, die umfassende Informationen rund um das Thema Wald anbieten und die Öffentlichkeit für den Wert der Nationalparks in der Region sensibilisieren sollen. Jedes Zentrum wird auf jeweils rund 600 m2 Dauerausstellungen, Sonderausstellungen, audiovisuelle Räume und Bibliotheks- und sonstige Einrichtungen anbieten. Vier dieser Zentren haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen. Sie ziehen zahlreiche Besucher an, darunter Schulklassen und an Wochenenden Touristen.
Im Rahmen des vierjährigen Programms werden fast 2000 Vollzeitarbeitsplätze entstehen. Langfristig wird die Finanzierungsoperation der EIB dazu beitragen, die in der Organisation bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten (rund 3 000 Vollzeitarbeitsplätze, davon 2 500 mit unbefristetem Vertrag). Darüber hinaus sollen die neuen Brandschutz- und Brandbekämpfungseinrichtungen nach ihrer Inbetriebnahme das ganze Jahr über aktiv sein, statt wie bisher nur 10 Monate pro Jahr. Die Arbeitsplätze in diesem Bereich werden damit anspruchsvoller und sicherer.
