Moderne Gepäckabfertigung am Flughafen Amsterdam-Schiphol
Die Europäische Investitionsbank unterstützt den Flughafen Amsterdam-Schiphol bei einem ehrgeizigen Projekt. Amsterdam-Schiphol gehört zu den wichtigsten Transferflughäfen in Europa und erweitert derzeit seine Gepäckabfertigungskapazität. Gleichzeitig soll die Abfertigung schneller und qualitativ besser organisiert werden. Das Projekt, das vor einigen Jahren begann, geht nun in eine neue Phase, die 2013 abgeschlossen werden soll.
Am Flughafen Schiphol steigen jeden Tag mehrere hunderttausend Passagiere um, und jährlich werden mehr als 40 Millionen Gepäckstücke abgefertigt. Fast die Hälfte aller Koffer und Taschen wird für den Weiterflug umgeladen. Bei internationalen Flügen und Anschlussflügen besteht erfahrungsgemäß ein größeres Risiko, dass das Gepäck mit Verspätung ankommt. Aufgrund dieser Erfahrungswerte und in Erwartung einer mittelfristigen Zunahme des Passagieraufkommens in Schiphol von knapp 40 Millionen auf 60 Millionen Fluggäste hat der Flughafen unter der Bezeichnung „70 Million Bags" ein Projekt in Angriff genommen, mit dem die Gepäckabfertigungskapazität auf jährlich 70 Millionen Gepäckstücke erweitert werden soll.
Die Europäische Investitionsbank unterstützt das Investitionsvorhaben mit einem Darlehen von 350 Mio EUR, das mit einer Laufzeit von 20 Jahren ausgestattet ist. Pieter Verboom, Mitglied des Verwaltungsrats und Chief Financial Officer (CFO) der Schiphol-Gruppe, erklärte: „Diese Finanzierungsvereinbarung mit der EIB ist für die umfangreichen Investitionen, die derzeit zur Modernisierung der Infrastruktur des Amsterdamer Flughafens Schiphol getätigt werden, vorteilhaft und von großer Bedeutung. Amsterdam-Schiphol wird das beste und innovativste Gepäckabfertigungssystem haben und dadurch seine Position als internationale Drehscheibe enorm stärken können."
Die Darlehensmittel der EIB dienen zur Finanzierung eines modernen elektromechanischen Abfertigungssystems, das die vorhandenen Diesel-Gepäckfahrzeuge ersetzt und wesentlich umweltfreundlicher ist. Unter Einsatz neuer Technologien entsteht ein intelligentes Bandsystem. Der Gepäckfluss wird in etwa mit dem heutigen Verkehrsfluss auf Straßen und Autobahnen vergleichbar sein. Ähnlich wie bei der Lkw-Kriechspur und der Überholspur auf der Autobahn wird das Gepäck getrennt nach „langsamen" Gepäckstücken, die nicht sofort weiterverladen werden müssen, und Expressgepäck transportiert. Und wie bei der Ampelregelung im Straßenverkehr kann der Gepäckfluss nach Bedarf getrennt und neu zusammengestellt werden.
Der Flughafen in Amsterdam will mit dem Projekt einen noch besseren Service für seine Fluggäste erreichen. Für die EIB als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union zählt vor allem, dass das Investitionsvorhaben dazu beiträgt, eine wichtige Drehscheibe im europäischen und internationalen Flugverkehr effizienter zu gestalten. Aber auch die EIB-Mitarbeiter sind natürlich froh, wenn sie nach einer Flugreise ihr Gepäck zügig in Empfang nehmen können.
