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    Die neue Investitionsumfrage der EIB wurde im Sommer 2022 durchgeführt. Sie zeigt: Die Firmen in der EU sind besser durch die Pandemie gekommen als erwartet. Die Umfrage zeigt auch, wie Unternehmen neuen Erschütterungen standhalten.

    81 % haben 2021 etwa so viel investiert wie noch 2020. Auch wenn dieser Wert etwas niedriger ist als vor der Pandemie (rund 86 %), gehen die Unternehmen in der EU davon aus, dass sie 2022 mehr investieren werden: Ein Fünftel der Unternehmen rechnet mit steigenden Investitionen. Auch bei den Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung haben die Firmen Fortschritte gemacht. In Europa müssen die Firmen noch mehr in den Strukturwandel investieren, da sie bei Innovationen weiter hinter den USA zurückfallen.

    Das Investitionsklima hat sich aus Sicht der Unternehmen deutlich verschlechtert. Gründe dafür sind der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Energiekrise, die Unsicherheit und das nachlassende globale Wachstum. Die Volatilität und die Verschärfung der Finanzierungsbedingungen stellen ein weiteres Risiko für die Investitionstätigkeit von Unternehmen dar.

    • Eine große Mehrheit der Unternehmen nennt Unsicherheit (78 %) und Fachkräftemangel (85 %) als Investitionshemmnis.
    • Der Anteil der Firmen, die steigende Energiekosten als Investitionshindernis ansehen, ist auf 82 % stark angestiegen.
    • Der Anteil der Firmen, für die die Energiekosten ein großes Investitionshemmnis sind, reicht von 24 % in Finnland bis zu 81 % in Griechenland.

    Der Bericht

    Die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit (EIBIS) wird seit 2016 durchgeführt und ist eine in dieser Form einmalige jährliche Befragung von rund 13 000 Unternehmen. Die Daten wurden von April bis Juli 2022 bei Unternehmen in allen EU-Mitgliedstaaten erhoben. Die Umfrage umfasst auch eine Stichprobe von Firmen in den Vereinigten Staaten. Erhoben werden Daten zu den Merkmalen und der Leistung der Unternehmen, zu ihren bisherigen Investitionen und künftigen Plänen, zu ihren Finanzierungsquellen und -schwierigkeiten sowie zu anderen für sie relevanten Themen wie Klimawandel, Digitalisierung und internationaler Handel.

    Coronakrise

    Die Pandemie war ein schwerer Schock für die EU-Wirtschaft, aber dank massiver öffentlicher Hilfe konnten die Firmen überleben und sich anpassen. Allerdings waren die einzelnen Firmen und Sektoren unterschiedlich betroffen: Bei einem Drittel der Unternehmen ging der Umsatz während der Pandemie nicht zurück. Gleichzeitig erwarten diese Firmen für 2022 einen höheren Umsatz als 2019. Etwa die Hälfte der Unternehmen verzeichnete hingegen Umsatzeinbußen in den Jahren 2020 und/oder 2021. Von diesen erwarten 13 %, dass der Umsatz auch 2022 nicht das Vor-Pandemie-Niveau erreicht.

    Insgesamt erhielten rund 60 % der EU-Firmen während der Coronakrise in irgendeiner Form Finanzhilfen – meist in Form von Zuschüssen oder anderen nicht rückzahlbaren Mitteln. Die öffentlichen Hilfen gingen eher an Firmen, die Umsatzverluste erlitten haben. Etwa 10 % der Firmen in der EU gaben an, zum Zeitpunkt der Befragung noch finanzielle Hilfen zu erhalten.

    Innovation und Digitalisierung

    Öffentliche Hilfen haben die Transformation maßgeblich gefördert. 63 % der Firmen ergriffen Maßnahmen als Reaktion auf die Coronakrise. Die Zahl der Unternehmen, die sich für mehr Digitalisierung einsetzten oder in diesem Bereich investierten, stieg 2022 auf 53 % (2021: 46 %). Darüber hinaus hat sich der Anteil der Firmen, die eine kürzere Lieferkette anstreben, fast verdoppelt (von 10 % auf 19 %). Mit 69 % nutzt eine große Mehrheit der EU-Firmen mindestens eine moderne digitale Technologie, fast so viele wie in den USA (71 %).

    Die Pandemie und andere Schocks der jüngsten Vergangenheit treiben die Unternehmen zu Innovationen an, aber die Firmen in der EU hinken hier noch hinter den US-Firmen her.

    • Rund ein Drittel der EU-Unternehmen (34 %) nutzte Investitionen, um neue Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen zu entwickeln oder einzuführen, ähnlich wie 2021 (36 %).
    • Die Innovationsabstand zu den USA vergrößert sich weiter. 2022 führten dort 53 % der Firmen neue Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen ein.
    • EU-weit sind finnische Unternehmen am innovativsten (52 %), gefolgt von Irland und Dänemark (jeweils 50 %). Am wenigsten innovativ waren Spanien (21 %) und die Slowakei (14 %).

    Klimawandel und Energieeffizienz

    Der Anteil der Firmen in der EU, die den Übergang zu strengeren Klimastandards und -vorschriften als Risiko oder als Chance sehen, hält sich mit jeweils rund 30 % in etwa die Waage. Knapp 40 % der EU-Firmen erwarten keine Folgen für ihr Geschäft. Rund 57 % der EU-Unternehmen sehen sich von den physischen Risiken des Klimawandels betroffen. Allerdings hat nur ein Drittel begonnen, sich dagegen zu wappnen. EU-Firmen verbessern aktiv ihre Umweltfreundlichkeit: Etwa 90 % der Unternehmen in der EU haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

    Etwa 53 % der EU-Firmen haben bereits in Klimamaßnahmen im weitesten Sinne investiert oder sind dabei, dies zu tun. Mehr als die Hälfte planen solche Investitionen in den nächsten 3 Jahren. Im Vergleich zu den USA liegt die EU sowohl beim Anteil der Firmen, die in Klimamaßnahmen investiert haben, als auch beim Anteil der Firmen, die in den nächsten 3 Jahren in diese investieren wollen, weiter vorn.