Auf dem Global Gateway Forum haben Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, und Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), einen Teil eines Finanzierungspakets für die Bildungsinfrastruktur in Armenien unterzeichnet. Das Paket beinhaltet einen 10-Millionen-Euro-Zuschuss, den die Europäische Kommission über die EIB Global bereitstellt.
Die Mittel fließen in den Bau von zwei außerschulischen Bildungs- und Lehrerausbildungszentren in Kapan und Goris in der südarmenischen Provinz Sjunik. Die Zentren werden vom Children of Armenia Fund (COAF) betrieben, einer gemeinnützigen Organisation, die für Kinder und Familien auf dem Land bessere Bildungschancen schaffen und Infrastruktur bauen will.
In den Zentren gibt es außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. 6 000 Schülerinnen und Schüler können Fächer wie Mechanik, Programmieren, Unternehmertum, Sprachen, Kunst, Musik und Sport belegen. Für ihre Beförderung in die Zentren ist gesorgt. Begleitend stehen Sozialarbeiter und Bildungsberaterinnen bereit, und externe Kräfte bieten Ausflüge und Präsentationen an.
Das Projekt unterstützt die Leitinitiative für Armenien „Investieren in Bildung, vor allem in der Region Sjunik“ unter dem Wirtschafts- und Investitionsplan der EU für die Östliche Partnerschaft. Es ist außerdem ein wichtiger Bestandteil der Initiative von Team Europa für ein resilientes Sjunik, das die sozioökonomische Widerstandsfähigkeit der südarmenischen Region stärken soll. Die Region hatte 2020 unter den Konflikten und der jüngsten Fluchtbewegung aus Karabach am meisten zu leiden.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Als Bank der EU unterstützen wir die Entwicklung von Humankapital, die wirtschaftliche Resilienz und den sozialen Zusammenhalt in Armenien, in Einklang mit den Prioritäten der EU für das Land. Team Europa investiert nicht nur in eine bessere Bildung und Zukunft für armenische Kinder, sondern es verringert auch die Kluft zwischen Stadt und Land und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern.“
Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung: „Die heutige Bekanntgabe zeigt einmal mehr, dass die EU hinter Armeniens Reformen für ein hochwertigeres und moderneres Bildungsangebot steht, das letztlich der Wirtschaft und der Gesellschaft zugutekommt. Bildung ist eine der Prioritäten der Leitinitiativen des Wirtschafts- und Investitionsplans, und ich freue mich, dass zwei außerschulische Bildungszentren in der Region Sjunik entstehen. Das verbessert die Qualität der Bildung und die Ausbildung von Arbeitskräften auf dem Land und bereitet junge Menschen in Armenien, auch benachteiligte Gruppen, auf einen anspruchsvollen Arbeitsmarkt vor. Dies ist Teil der EU-Unterstützung für Bildung in Armenien. Wir haben jüngst ein Budget von 32 Millionen Euro für die Bildungsstrategie des Landes zugesagt.“
Armeniens Präsident Wahagn Chatschaturjan: „Heute wurde ein wichtiger Schritt für den Bau der zwei außerschulischen Bildungszentren in der Region Sjunik gemacht, die vom COAF betrieben werden sollen. Das stärkt die Verbindung zwischen der formalen und nichtformalen Bildung, die beide gleichermaßen wichtig sind. Der Bau der beiden Zentren trägt außerdem zu dem übergeordneten Ziel bei, die südlichen Regionen Armeniens zu entwickeln.“
Hintergrundinformationen
Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung außerhalb der EU. Sie arbeitet als Teil von Team Europa und der Global-Gateway-Strategie der EU eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Das Global Gateway Forum bringt zum ersten Mal Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus EU-Ländern und Drittstaaten mit wichtigen Akteuren und Vordenkerinnen des Privatsektors, der Zivilgesellschaft, von Finanzinstituten und internationalen Organisationen zusammen. Das Forum fördert globale Investitionen in transformative – harte und weiche – Infrastrukturen, die den UN-Entwicklungszielen dienen.
Global Gateway ist eine Strategie der EU, die die weltweite Investitionslücke verringern soll, indem sie intelligente, saubere und sichere Verbindungen für Digitales, Energie und Verkehr fördert und die Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme stärkt. Über Team Europa bringt Global Gateway die EU, ihre Mitgliedstaaten und europäische Finanzierungs- und Entwicklungsinstitutionen zusammen. Die Initiative soll im Zeitraum 2021–2027 öffentliche und private Investitionen von 300 Milliarden Euro mobilisieren, um die globale Investitionslücke zu schließen. Dabei setzt sie auf partnerschaftliche Beziehungen statt auf Abhängigkeiten.