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  • EIB setzt Unterstützung für Investitionsprogramm 2022–2026 des wallonischen Betreibers fort; Partnerschaft begann 2006
  • 78 Kommunen und über 560 000 Haushalte profitieren von der Finanzierung
  • Für die SWDE gehen Eindämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Folgen Hand in Hand mit moderner Infrastruktur und gesicherter Wasserversorgung 
  • Finanzierung steht hundertprozentig in Einklang mit dem Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe, der auf das Pariser Abkommen ausgerichtet ist

Kris Peeters, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Eric Van Sevenant, Vorstandsvorsitzender der Société wallonne des eaux (SWDE), haben heute in Verviers-Stembert einen Darlehensvertrag über 250 Millionen Euro für Investitionen der SWDE unterzeichnet. Dies ist die vierte Finanzierung der Bank der Europäischen Union an den wallonischen Betreiber seit 2006. Die SWDE ist der wichtigste Wasserversorger der Region.

Das neue Darlehen von 250 Millionen Euro fließt in Modernisierungsprojekte im Rahmen des Investitionsprogramms 2022–2027 der SWDE. Die unterzeichneten Vereinbarungen sind Teil der Strategie beider Partner für eine nachhaltige Entwicklung in Einklang mit den europäischen und regionalen Klimazielen. Die SWDE will außerdem mithilfe moderner Installationen und einer fortschrittlichen Steuerung die Qualität und die Wasserkosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher verbessern.

Seit mehr als zehn Jahren investiert die SWDE proaktiv in eine bessere Versorgungsinfrastruktur (mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr) und garantiert damit Wasserpreise, die so bezahlbar wie möglich sind.

Viertes Darlehen innerhalb von 16 Jahren

Seit dem letzten Darlehen der EIB von 200 Millionen Euro (im November 2016) hat die SWDE pro Jahr durchschnittlich 120 Millionen Euro investiert, und ihre Preise sind auf dem Stand von Dezember 2014 geblieben. Mit dem Engagement ihrer Beschäftigten und Partner erbringt die SWDE ihre öffentlichen Dienstleistungen getreu dem Motto: „Wasser für alle – jetzt und in Zukunft“.

Einige Projekte der SWDE fallen unter einen Bewirtschaftungsplan für regionale Wasserressourcen, der ein wichtiger Bestandteil der Dürrebekämpfungsstrategie der wallonischen Regierung ist. Insgesamt werden 400 Millionen Euro in 400 Kilometer Transportleitungen, zwölf Pumpstationen, neun Wasserspeicher, zwei Aufbereitungsanlagen und drei Wassertürme investiert. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Region werden die Projekte auch von der Regierung finanziell unterstützt. 

Wegen ihres strukturellen Charakters für den Wassersektor wirken sich die Investitionen auf die Klimaresilienz der Wasserversorgung in ganz Wallonien aus. Dazu arbeitet das Unternehmen auch verstärkt mit den anderen Betreibern zusammen.

Investitionen in einen klimaresilienteren Wassersektor

Eric Van Sevenant, Verwaltungsratsvorsitzender der Société wallonne des eaux, begrüßt das neuerliche Vertrauen der Bank der EU in die SWDE: „Mithilfe der EIB-Mittel können wir diese wichtigen Projekte, von denen Wallonien und seine Bevölkerung angesichts des Klimawandels profitieren werden, in akzeptabler Zeit und zu guten Bedingungen durchführen.“

Er stellte außerdem die Strategie der Wallonischen Region vor. Auch hier liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit aller Wasserbetriebe – gleich ob sie Abwasser gewinnen und verteilen oder Abwasser behandeln – für ein nachhaltiges Wassermanagement in Wallonien angesichts der zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels.

EIB-Vizepräsident Kris Peeters unterstrich dasselbe Ziel: „Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Infrastrukturanpassungen in den kommenden Jahren tragen dazu bei, die Risiken der Erderwärmung zu verringern. Dies sind auch Prioritäten der EIB. Deshalb unterstützen wir die SWDE bei ihrem Investitionsprogramm, das unmittelbare Vorteile für die Menschen und ihre Umwelt, ihren Geldbeutel und ihre Lebensqualität haben wird. Als Klimabank der EU stehen wir voll und ganz hinter dieser Partnerschaft und diesem nachhaltigen Projekt.“

Vor diesem Hintergrund setzt die SWDE bereits mehrere Initiativen um, etwa zur Effizienzsteigerung der Verteilungsnetze und für zirkuläre Systeme, die die Wiederverwendung von verbrauchtem Wasser ermöglichen.  Diese Klimaresilienzstrategie dient den Investitionen der SWDE in den kommenden Jahren als Richtschnur.

EIB-Vizepräsident Peeters erinnerte an eine der jüngsten Folgen des Klimawandels: „Vor nicht ganz einem Jahr wurde Wallonien von beispiellosen Überschwemmungen heimgesucht, ganz besonders der Ort, an dem wir heute zusammentreffen. Die EIB hat schnell und mit ganzer Kraft reagiert: Mit 1,1 Milliarden Euro, und damit der größten je in Belgien vergebenen Finanzierung, unterstützte sie die Wiederherstellung von Ufern und die Sanierung von sozialem Wohnraum. Gemeinsam mit der SWDE verfolgen wir eine Strategie der Anpassung und der langfristigen Steuerung der Klimarisiken.“

Hintergrundinformationen:

Die EIB ist die Klimabank der Europäischen Union. Mit mehr als 1 600 Projekten und Finanzierungen von fast 79 Milliarden Euro ist sie der weltweit größte Geldgeber für den Wassersektor. 2021 finanzierte sie Projekte in diesem Bereich mit rund 1,63 Milliarden Euro und trug damit zu einem besseren Trinkwasserzugang für etwa zehn Millionen Menschen bei.

Die EIB ist die einzige Finanzierungsinstitution, die sich vollständig im Eigentum der Mitgliedstaaten der Europäischen Union befindet und ihre Interessen vertritt. Sie vergibt langfristige Finanzierungen für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Im Jahr 2021 vergab die Bank in Belgien 3,42 Milliarden Euro als Darlehen für Projekte in verschiedenen Bereichen, darunter vor allem Forschung und Innovation, Gesundheitswesen, Wasserversorgung, Bildung und KMU.

Die SWDE ist der größte Trinkwasserversorger Walloniens. Als belgische Genossenschaft mit beschränkter Haftung bedient sie etwas mehr als eine Million Anschlüsse für rund 2,5 Millionen Menschen in 190 Kommunen. Die SWDE hat 1 350 Beschäftigte, die für 235 Entnahmestellen, 1 317 Wasserspeicher und -türme sowie für Wasserleitungen auf 39 178 Kilometern zuständig sind.  Mit Blick auf den Ausbau des Versorgungsgebiets und der für die Trinkwasserverteilung notwendigen Infrastruktur sowie der Anschlussdichte je Leitungskilometer im Netz der SWDE fällt sie gemäß der europäischen Einstufung von Wasserversorgern unter die Kategorie „ländlicher Betreiber“.