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Die Europäische Investitionsbank-Gruppe und die BBVA wollen gemeinsam spanische KMU und Midcap-Unternehmen unterstützen, die von der Covid-19-Krise betroffen sind. Dafür stellen sie 1,423 Milliarden Euro bereit.

Zum einen vergibt die EIB ein Darlehen von 450 Millionen Euro an die BBVA, die das Institut seinerseits um weitere 450 Millionen Euro ergänzen wird. Damit stehen von der Covid-19-Krise betroffenen KMU und Midcap-Unternehmen insgesamt 900 Millionen Euro zur Verfügung.

Zum anderen stellt die EIB-Gruppe über den Europäischen Investitionsfonds (EIF) – ihre auf Risikokapital für KMU spezialisierte Tochtergesellschaft – der BBVA eine Garantie von 87 Millionen Euro für ein Portfolio synthetisch verbriefter KMU-Kredite. Dies verschafft der BBVA mehr Spielraum bei der Kreditvergabe, weil sie in einem kritischen Moment für die spanische Wirtschaft zusätzlich 523 Millionen Euro ausreichen kann. Die Garantie der EIB-Gruppe ist durch die Investitionsoffensive für Europa besichert. Dadurch kann die Bank der EU verstärkt Projekte finanzieren, die aufgrund ihrer Art oder Struktur ein höheres Risikoprofil aufweisen.

Das Darlehen und die Garantie sind Teil eines Soforthilfepakets, mit dem die EIB-Gruppe schnell auf die von der Pandemie ausgelöste Krise reagiert. Im März genehmigte die Bank der EU Maßnahmen, um über Finanzierungen, Garantien und andere Instrumente bis zu 28 Milliarden Euro zu mobilisieren. Damit soll in Zusammenarbeit mit Finanzintermediären in den Mitgliedsländern der Betriebskapitalbedarf von KMU und Midcap-Unternehmen gedeckt werden. Die EIB-Gruppe richtet außerdem ihre Arbeit neu aus und gestaltet ihre internen Abläufe flexibler, um Lösungen für den durch Covid-19 verursachten Finanzierungsbedarf zu finden und den europäischen Unternehmen so rasch wie möglich zu helfen.

Der wirtschaftliche Schock, den Covid-19 ausgelöst hat, traf 96 Prozent der spanischen KMU. Laut einem Bericht des spanischen KMU-Verbands CEPYME glauben über 85 Prozent von ihnen, dass sie Schwierigkeiten haben werden zu überleben. Mit den beiden Finanzierungsverträgen, die sie unterzeichnet haben, helfen die EIB-Gruppe und die BBVA KMU und Midcap-Unternehmen aller Sektoren der spanischen Wirtschaft. Das Ziel ist, ihnen nicht nur liquide Mittel zur Verfügung zu stellen, sondern auch zur Finanzierung ihrer laufenden Ausgaben beizutragen.

Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „Eines der vorrangigen Ziele der Europäischen Investitionsbank ist die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Deshalb haben wir in dieser Krise von Anfang an diverse Initiativen ergriffen, um ihren dringendsten Finanzierungsbedarf zu decken. Es freut uns, die Zusammenarbeit mit der BBVA weiter zu intensivieren. Mit diesen umfangreichen Mitteln helfen wir spanischen KMU und Midcaps in einem kritischen Moment. Eine solche Zusammenarbeit ist unabdingbar, wenn wir Produktionsstruktur und Arbeitsplätze schützen und eine möglichst rasche Erholung der spanischen Wirtschaft sicherstellen wollen.“

Onur Genç, CEO der BBVA: „Die BBVA ist seit Beginn der Krise über sich hinausgewachsen, um unseren Kunden bei der Überwindung dieser schwierigen Situation zu helfen. Mit dieser Finanzierung können wir kleinen und mittleren Unternehmen weiter finanziell unter die Arme greifen, die Auswirkungen der Krise auf ihr Geschäft und ihre Arbeitsplätze abfedern und so dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft schnell und nachhaltig erholt.“

Die Antwort der EIB auf Covid-19

Die EIB-Gruppe spielt eine Schlüsselrolle im direkten Kampf gegen die Coronakrise. Sie unterstützt die europäischen Bemühungen, die Ausbreitung der Pandemie zu bremsen sowie eine Behandlung und einen Impfstoff für die Krankheit zu entwickeln. Deswegen räumt die Bank der EU allen Investitionsvorhaben im Gesundheitswesen und allen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen, die sich auf diese Ziele konzentrieren, Vorrang ein. Das Projektportfolio der EIB zur Förderung von grundlegender Gesundheitsinfrastruktur und von Investitionen in Forschung und Entwicklung im Gesundheitssektor in der Europäischen Union hat derzeit ein Volumen von etwa sechs Milliarden Euro. Darüber hinaus hat die EIB vor Kurzem zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit beider Einrichtungen auszubauen und gemeinsam die öffentlichen Gesundheitssysteme der von der Pandemie am stärksten betroffenen Länder zu stärken.

Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise in Europa und im Rahmen des Maßnahmenpakets, mit dem die EU auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie reagiert, billigte der Europäische Rat am 23. April die Einrichtung eines paneuropäischen Garantiefonds als Antwort auf Covid-19 durch die EIB-Gruppe. Schwerpunkt des Fonds mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro ist die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in der gesamten EU. Der Fonds soll Schätzungen zufolge zusätzliche Finanzierungen von bis zu 200 Milliarden Euro ermöglichen.

Im Rahmen des ersten Pakets finanzieller Maßnahmen, die im März bewilligt wurden, bietet die EIB außerdem ein Programm zum Ankauf von Asset-Backed Securities (ABS) an, mit dem die Banken das Risiko ihrer KMU-Kreditportfolios auf die EIB übertragen können. Auf diese Weise sollen zehn Milliarden Euro mobilisiert werden. Die Bank der EU ist auch dabei, gemeinsam mit der Europäischen Kommission entwickelte Finanzierungsinstrumente umzurüsten, um zusätzliche Finanzierungen von bis zu zehn Milliarden Euro für europäische KMU und Midcap-Unternehmen zu ermöglichen. Der Europäische Investitionsfonds (EIF), die auf Risikokapital spezialisierte Tochtergesellschaft der EIB-Gruppe, bietet spezielle von der Europäischen Union abgesicherte Garantien für Finanzintermediäre, um damit bis zu acht Milliarden Euro zu mobilisieren.

Weitere Informationen über die von EIB und EIF angebotene Unterstützung finden Sie auf der folgenden Website:

www.eib.org/covid-19