Die Führungsspitzen der führenden multilateralen Entwicklungsbanken haben heute auf dem Globalen Infrastrukturforum 2018 ihre Anteilnahme nach der tragischen Katastrophe im indonesischen Sulawesi zum Ausdruck gebracht, bei der zahlreiche Menschen ihr Leben oder ihre Existenzgrundlage verloren. Sie bekräftigten noch einmal ihr gemeinsames Engagement für eine widerstandsfähige, inklusive und nachhaltige Infrastruktur.

Auf dem Forum unter dem Motto „Inklusive, widerstandsfähige und nachhaltige Infrastruktur durch Technologie“ drehten sich die Gespräche hauptsächlich darum, welch wichtige Rolle die Technologie beim Erreichen dieses Ziels spielt. 2018 wird das jährliche Forum erstmals außerhalb der USA abgehalten. Die Eröffnungsrede hielt der indonesische Vizepräsident Jusuf Kalla.

Die teilnehmenden Banken einigten sich auf die folgenden Prioritäten für ihre Zusammenarbeit:

  • verstärkte Förderung von Wissensaufbau und -austausch durch technische Hilfe und Beratungsdienste
  • Verbreitung von Wissen durch Kooperationsveranstaltungen, die die Entwicklung bankfähiger Projekte fördern
  • Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Infrastruktur über die Informations- und Kooperationsplattform der multilateralen Entwicklungsbanken
  • Mobilisierung nachhaltiger Finanzierungen in großem Maßstab
  • Förderung einer nachhaltigen öffentlichen Auftragsvergabe
  • Ermittlung von Infrastruktur- und Kompetenzlücken, vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern, Entwicklungsländern ohne Meereszugang, kleinen Inselentwicklungsländern und afrikanischen Ländern

Diese Absichten sind in der Abschlusserklärung der multilateralen Entwicklungsbanken festgehalten.

Auf dem Forum kamen private Investoren mit Vertretern der Vereinten Nationen und den Führungsspitzen der multilateralen Entwicklungsbanken zusammen – der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Asiatischen Entwicklungsbank, der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Europäischen Investitionsbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank, der International Finance Corporation, der Islamischen Entwicklungsbank, der Neuen Entwicklungsbank und der Weltbank.

Zu Beginn standen zwei Podiumsdiskussionen auf dem Programm. In der ersten ging es darum, wie Technologien, z. B. Solarsysteme, Blockchain und Big Data, Infrastruktur nachhaltiger machen können. Die zweite befasste sich mit der Frage, wie mehr private Geldgeber für Infrastrukturfinanzierungen gewonnen werden können.

In weiteren Diskussionen ging es darum, wie Technologie helfen kann, die wichtige und oft schwierige „letzte Meile“, zum Endabnehmer zu bewältigen, wie mit bewährten Praktiken mehr Investitionen in Infrastruktur erreicht werden können, wie sich die globale Infrastrukturlücke schließen lässt und wie innovative Klimafinanzierungen für nachhaltige Infrastruktur maximiert werden können.

Weltweit besteht ein enormer Infrastrukturbedarf. Rund eine Milliarde Menschen sind nicht an ein Stromnetz angeschlossen, mehr als 660 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wenn die Weltgemeinschaft die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN wie angekündigt umsetzen will, muss dieser Bedarf gedeckt werden. Neue Technologien und Ansätze, wie intelligente Verkehrssysteme und innovative Klimafinanzierungen, können helfen, die Infrastrukturlücke zu schließen. Sie können auch zum Bau von Infrastruktur beitragen, die dem Klimawandel und Naturkatastrophen standhält.

Laut einem gemeinsamen Bericht von 13 multilateralen Entwicklungsbanken, der im Juni veröffentlicht wurde, mobilisierten multilaterale Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen im Jahr 2017 langfristige Finanzierungsmittel von privaten und institutionellen Anlegern in Höhe von 73,3 Milliarden US-Dollar. Die Mittel flossen in die Strom-, Wasser-, Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur. 2016 waren es 68,7 Milliarden US-Dollar.

Das Veranstaltungsprogramm des Globalen Infrastrukturforums 2018 ist auf der Website des Forums veröffentlicht, neben anderen Informationen über frühere Foren, Veröffentlichungen und sonstigen Unterlagen der teilnehmenden multilateralen Entwicklungsbanken.