Die Europäische Investitionsbank hat mit der Regierung der Dominikanischen Republik einen Vertrag über ein Darlehen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar unterzeichnet, um das Stromverteilungsnetz und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung zu verbessern. Das dreijährige Vorhaben wird die Stromversorgung von mehr als 680 000 Haushalten in der Dominikanischen Republik verbessern.

Am Rande der EU-Karibik-Konferenz über nachhaltige Energie, die heute in Bridgetown (Barbados) stattfindet, unterzeichneten die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank eine Vereinbarung zur Verbesserung des Stromverteilungsnetzes und der Stromversorgung des Landes. Das für das dominikanische Programm Corporación Dominicana de Empresas Eléctricas Estatales (CDEEE) bereitgestellte EIB-Darlehen zielt auf die Verbesserung des nationalen Stromverteilungsnetzes und der Stromverfügbarkeit für die Verbraucher ab. Es handelt sich um das bisher höchste Darlehen der EIB im karibischen Raum.

Parallel dazu ergänzte die Europäische Kommission das Darlehen durch Zuschussmittel in Höhe von 9,3 Millionen Euro aus der Investitionsfazilität für den karibischen Raum (CIF). Aus diesen Mitteln werden vergleichbare Investitionen insbesondere in der Stadt Santo Domingo Este (genauer gesagt in Los Mina) durchgeführt, wo ein großer Teil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und von der mangelnden Zuverlässigkeit der Stromversorgung besonders betroffen ist.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom erklärte: „Wir sind stolz auf dieses Abkommen, das den lokalen Gemeinschaften und der Verbesserung der Energieeffizienz in der Dominikanischen Republik zugutekommen wird. Während meines Besuchs in Santo Domingo im November 2015 wies ich anlässlich der Unterzeichnung unserer Absichtserklärung zur Unterstützung des dominikanischen Wirtschaftswachstums darauf hin, wie wichtig Investitionen in den Stromsektor sind. Die Darlehensmittel der EIB und die Zuschussmittel der Investitionsfazilität für den karibischen Raum werden die Stromverteilungsunternehmen dabei unterstützen, eine zuverlässigere Stromversorgung für die Menschen bereitzustellen, die in der Dominikanischen Republik leben und arbeiten. Die EIB nahm 1992 ihre Tätigkeit in der Dominikanischen Republik auf. Seitdem haben wir mehr als 315 Millionen Euro für eine Vielzahl von Projekten bereitgestellt, darunter Verkehrs- und Energieprojekte und Vorhaben zur Unterstützung kleiner Unternehmen im ganzen Land.“

Jolita Butkeviciene, Direktorin für Lateinamerika und den karibischen Raum in der Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung sagte: „Heute ist ein großer Tag für alle, die die institutionelle und demokratische Entwicklung der Dominikanischen Republik unterstützen. Durch die Kombinierung von Zuschussmitteln und Darlehen wollen wir das Stromverteilungsnetz verbessern und Stromverluste verringern und dabei der am stärksten benachteiligten dominikanischen Bevölkerungsgruppe insbesondere in Santo Domingo Este helfen.“

Oscar de la Maza, Direktor der Abteilung für Erneuerbare Energien des Ministeriums für Energie und Bergbau der Dominikanischen Republik sagte: „Dieses Projekt ist Bestandteil unserer Vision, eine nachhaltigen Energieversorgung zu gewährleisten. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, um Stromverluste unserer Stromversorgungsunternehmen zu mindern und so deren Finanzlage und die von ihnen erbrachten Dienstleistungen zum Wohle unseres Landes zu verbessern.“

Hintergrundinformationen zu dem aus EU-Mitteln finanzierten Programm

Ziel des EU-finanzierten Vorhabens ist es, das dominikanische Stromverteilungsnetz und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung für die Verbraucher zu verbessern.

Durch den Darlehensvertrag mit der Europäischen Investitionsbank in Verbindung mit Zuschussmitteln der Europäischen Kommission werden die Stromversorgungsunternehmen nach und nach das Risiko einer Unterbrechung der Stromversorgung verringern und eine bessere Zahlungsmoral fördern. Mit dem Vorhaben wird die Beseitigung einer beträchtlichen Anzahl illegaler Stromleitungen unterstützt, die eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen und Stromverluste verursachen. Neben technischen Investitionen wird es außerdem zur Verbesserung der Unternehmenseffizienz der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) beitragen, und so die finanzielle Tragfähigkeit des Sektors verbessern und dessen Abhängigkeit von staatlichen Beihilfen begrenzen. Das Projekt wird auch ein Sozialprogramm beinhalten, das es den EVU ermöglicht, mit lokalen Gemeinschaften bei der Bereitstellung von Schulungsprogrammen über eine sichere und effiziente Stromnutzung zusammenzuarbeiten. Das gesamte Projekt wird im Anschluss an die Genehmigung des Darlehens durch den Kongress der Dominikanischen Republik durchgeführt werden.

Weitere Informationen über die EU-Karibik-Konferenz über nachhaltige Energie am 10. und 11. Oktober 2016 in Barbados:

Bei der Konferenz handelt es sich um eine zweitägige gemeinsame Initiative der EU und der CARICOM/CARIFORUM, die darauf angelegt ist, Partnerschaften zwischen der EU, karibischen Entwicklungspartnern und dem privaten Sektor zu fördern. Die Veranstaltung dürfte zur Entfaltung des Potenzials des karibischen Raums beitragen und Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen der ehrgeizigen Ziele der Region bei den erneuerbaren Energien beitragen.

Mit der Zusammenführung von EU, karibischen Ländern, Gebern und dem privaten Sektor, um Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit und Geschäftschancen zu ermitteln, zielt die Veranstaltung darauf ab, zuträgliche rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Energienutzung in der Karibik zu fördern und Finanzierungsmechanismen für Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu finden.

Die Konferenz dient als Ausgangsbasis für eine solide, langfristige Zusammenarbeit zwischen dem karibischen Raum und der EU im Bereich der nachhaltigen Energie.

http://eu-caribbeanenergyconference.eu/.