Als Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen stellt die Europäische Investitionsbank (EIB) 225 Millionen Pfund Sterling für die Galloper Wind Farm Ltd (GWFL) bereit, die 27 Kilometer vor der Küste von Suffolk den Galloper-Windpark errichten wird. Die 56 Windkraftanlagen des Windparks werden zu den größten der Welt gehören und nach ihrer Fertigstellung bis zu 336 000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Mit dieser Finanzierung wird zudem erstmalig ein Darlehen an einen britischen Offshore-Windpark gewährt, noch bevor mit dessen Errichtung begonnen wird.

Zugleich handelt es sich um das erste britische Projekt, das durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) unterstützt wird. Er ist das Herzstück des Investitionsplans für Europa. Der EFSI wurde Anfang des Jahres gemeinsam von der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Kommission eingerichtet. Er ermöglicht die Ausweitung der Darlehensvergabe durch die EIB und die gleichzeitige Mobilisierung von privatem Kapital für wesentliche Projekte in strategischen Bereichen wie etwa erneuerbare Energien, digitale Infrastruktur, Verkehr und FuE sowie bei der Finanzierung von KMU.

„Der Galloper-Windpark ist im Vereinigten Königreich das erste Projekt, das eine Direktunterstützung im Rahmen der EFSI-Initiative erhalten wird. Hier zeigt sich sowohl die Qualität der EFSI-Projekte als auch die starke ökologische Ausrichtung dieser Investitionsoffensive, die ein Volumen von 315 Milliarden Euro hat. Projekte wie das Galloper-Vorhaben belegen die führende Rolle des europäischen Offshore-Windkraftsektors und das Engagement der EIB im Hinblick auf die Finanzierung von Investitionen für grünes Wachstum. Es kam hier zu einer erfreulichen Zusammenarbeit mit einer erstklassigen Investorengruppe einschließlich der Green Investment Bank und einer Gruppe führender Projektfinanzierungsbanken, durch die die Finanzierung für das Galloper-Vorhaben in Rekordzeit auf die Beine gestellt werden konnte“, so Jonathan Taylor, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

Jyrki Katainen, Vizepräsident der Europäischen Kommission für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit, äußerte sich ebenfalls positiv: „Dank des Galloper-Projekts erhalten Privat- und Geschäftskunden im gesamten Vereinigten Königreich Zugang zu saubererem Strom aus erneuerbaren Energien. Gleichzeitig wird die Errichtung des Windparks hunderte Arbeitsplätze schaffen. Dieses innovative und ambitionierte Projekt verdeutlicht ganz hervorragend, warum die Investitionsoffensive geschaffen wurde. Ich hoffe, dass weitere Projektträger in der ganzen EU diese Botschaft aufnehmen und mit ihren Vorschlägen an die EIB herantreten werden.“

Dr. Hans Bünting, Chief Executive Officer der RWE Innogy, die die Errichtung des Windparks im Auftrag der GWFL leitet, ergänzte: „Die heutige Bekanntgabe setzt den erfolgreichen Schlusspunkt unter die Verhandlungen, die sich mit unseren Partnern und Investoren einschließlich der Europäischen Investitionsbank über viele Monate hingezogen haben, und zeigt, dass das Vereinigte Königreich ein lebendiger Markt für die Offshore-Windkraftnutzung bleibt.  Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Partnern und die Nutzung unserer kollektiven Erfahrungen und Kenntnisse, um die Errichtung des Galloper-Windparks erfolgreich durchzuführen.“

Dieses britische Erneuerbare-Energien-Projekt mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Pfund Sterling wird während der Bauzeit voraussichtlich über 700 Arbeitsplätze schaffen. Für den Betrieb sind fast einhundert Stellen notwendig. Für die Planung des Vorhabens wurden bereits über 150 Millionen Pfund Sterling ausgegeben. Nach der Inbetriebnahme werden im Galloper-Windpark 56 Sechs-Megawatt-Turbinen laufen.

Die Europäische Investitionsbank unterstützt das Galloper-Projekt gemeinsam mit einem Bankenkonsortium, das zwölf Geschäftsbanken umfasst.

In den vergangenen fünf Jahren unterstützte die EIB Investitionen in Offshore-Windparks in der Nordsee vor der britischen, belgischen, niederländischen und deutschen Küste sowie Übertragungsleitungen für den Anschluss von Offshore-Windparks an das Festlandsnetz mit über 5 Milliarden Euro.