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Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt ein Darlehen von 124 Millionen Euro an die Reederei Fjord Line für den Ausbau ihrer Flotte. Es sollen zwei neue mit Flüssigerdgas (LNG) angetriebene Kreuzfahrt-Fährschiffe für den Einsatz auf der Route Bergen, Stavanger, Langesund (Norwegen) und Hirtshals (Dänemark) angeschafft werden. Die Kreuzfahrt-Fährschiffe MS „Stavangerfjord“ und MS „Bergensfjord“ wurden 2013 resp. Anfang dieses Jahres von der Bergen-Gruppe, einem norwegischen Schiffbauunternehmen, geliefert.

Die Kapazität beider Fähren ist auf eine Passagierzahl von 1 500 und 600 Fahrzeuge ausgelegt. Sie erfüllen die höchsten internationalen und europäischen Umweltstandards. Die Schiffsmotoren werden mit Flüssigerdgas betrieben. Die Anwendung dieser sauberen Technologie wird die von Schiffen ausgehenden Schadstoffemissionen deutlich verringern. Die CO2-Emissionen können um bis zu 23 Prozent geringer sein als bei Schiffsdieselmotoren, die mit Schweröl betrieben werden.

Mihai Tănăsescu, der für Finanzierungen in Norwegen zuständige EIB-Vizepräsident, sagte: „Die EIB engagiert sich stark für die Entwicklung eines nachhaltigen Verkehrs in Europa. Wir begrüßen es daher ganz besonders, dass dieser Finanzierungsvertrag mit Fjord Line zustande kommt, denn die neuen mit Flüssigerdgas angetriebenen Schiffe haben die Umweltleistung der gesamten Flotte der Reederei verbessert. Die neuen Schiffe tragen außerdem zur Erhöhung der Beförderungskapazität auf den Routen zwischen Norwegen und Dänemark bei. Die Investition steht daher auch in Einklang mit der Politik der Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs, einer Beförderungsart, die nicht nur hinsichtlich der Umweltleistung sondern auch hinsichtlich der Energieeffizienz höchst interessant ist.“

Peter Frølich, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Fjord Line, bemerkte: „Mit ihrer Beteiligung an der Finanzierung erkennt die EIB das Engagement von Fjord Line für einen nachhaltigen Seeverkehr zwischen Norwegen und der EU an. Wir sind stolz darauf, als erstes norwegisches Seeverkehrsunternehmen einen Finanzierungsvertrag mit der Europäischen Investitionsbank unterzeichnen zu können.“ Das Darlehen versorgt Fjord Line mit langfristigen Mitteln zu geringeren Kosten und erbringt somit einen zusätzlichen Nutzen. Es ist durch eine Garantie des Königreichs Norwegen über das staatliche Garantieinstitut für Exportkredite GIEK besichert. Er fügte hinzu: „Wenn man bedenkt, dass die Seefahrttradition in Norwegen bis in die Wikingerzeit zurückreicht, so erscheint es gerechtfertigt, dass Norwegen massiv an der Planung und dem Bau der Schiffe beteiligt war: Bergen Group Fosen und viele norwegische Lieferanten waren involviert. Aber diese Schiffe sind nicht nur von außen betrachtet schön. Sie sind außerdem so konzipiert, dass sie den oft rauen Bedingungen der Nordsee standhalten.“

Øyvind Ajer, stellvertretender Generaldirektor von GIEK, erläuterte: „GIEK unterstützt norwegische Exporteure durch Garantien und Versicherungen von Exportkrediten. Dies hat dazu beigetragen, dass umweltfreundliche Technologien im norwegischen Seeverkehrssektor entwickelt werden konnten. Die Fähren der Reederei Fjord Line sind gute Beispiele dafür. Das Darlehen an Fjord Line ist die erste Garantievereinbarung zwischen GIEK und der EIB. Möglicherweise ebnet es den Weg für weitere Finanzierungen dieser Art innerhalb des Spektrums der Aktivitäten der EIB.“

Die neuen Kreuzfahrt-Fährschiffe sind jeweils 170 Meter lang. Ihre Tragfähigkeit beträgt 3 900 Tons Deadweight. Jedes Schiff verfügt über 306 Kabinen.

Beide Fährschiffe haben vier mit Flüssigerdgas betriebene Motoren mit 12 Zylindern und einer Leistung von 5 400 kW (7 300 PS). Dank der Wahl der modernsten verfügbaren Motorentechnologie erhalten die Schiffe ein sowohl besonders wirtschaftliches als auch umweltfreundliches Antriebssystem. 2015 treten in Nordeuropa neue und strengere Standards für den Schwefelgehalt von Schiffstreibstoffen in Kraft. Die neuen mit Flüssigerdgas angetriebenen Schiffe ermöglichen es Fjord Line, diese Standards sogar deutlich zu unterschreiten. Sind die Schiffe vertäut, kommen mit Diesel betriebene Hilfsmotoren zum Einsatz. Diese sind allerdings mit leistungsfähigen Katalysatoren ausgestattet, die die NOx-Emissionen in etwa auf das Niveau der Emissionen der LNG-Motoren senken.