Kleine und kleinste Unternehmen in Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community – EAC) können Mittel in Anspruch nehmen, die im Rahmen der heute eingerichteten neuen „EAC-Mikrofinanzfazilität" der Europäischen Investitionsbank gewährt werden. Diese Initiative wird zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen und Kleinstunternehmen sowie kleinen Betrieben den Zugang zu langfristigen Finanzierungsmitteln erleichtern, die über erfahrene Finanzinstitute in den einzelnen ostafrikanischen Ländern bereitgestellt werden. Die Faulu Kenya DTM und die Co-operative Bank of Kenya sind dieser Initiative im Umfang von 50 Mio EUR heute als erste regionale Partnerinstitute beigetreten.

Die für die Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft bestimmte Mikrofinanzfazilität „East African Community Microfinance Facility“ wurde von der Europäischen Investitionsbank, der Institution der EU für langfristige Finanzierungen eingerichtet. Sie hat zum Zweck, für erfahrenen Banken und Mikrofinanzinstitute, die Mikrofinanzierungen gewähren, Mittel in Landeswährung bereitzustellen, um ihre Darlehensvergabe zugunsten von Betrieben in den jeweiligen Ländern zu refinanzieren. Die Partnerbanken können auch spezielle Ausbildungsmaßnahmen sowie technische Hilfe in Anspruch nehmen, um die Effizienz dieser finanziellen Unterstützungsmaßnahmen für den privaten Sektor zu verbessern.

Die Mikrofinanzfazilität für die Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft wurde heute vom geschäftsführenden Direktor der Co-operative Bank of Kenya-Gruppe, Dr. Gideon Muriuki, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Faulu Kenya DTM Ltd, Ken Wathome, und dem Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank, Plutarchos Sakellaris, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Kenia aufhält, in Nairobi eingerichtet.

„Der Europäischen Investitionsbank ist die Tatsache bekannt, dass eine erhebliche Nachfrage nach langfristigen Finanzierungsmitteln besteht, die von Kleinstunternehmen und kleinen Betrieben in Ostafrika ausgeht. Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen  Partnerinstituten aus den jeweiligen Ländern kann die „East African Community Microfinance Facility“ zur Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso beitragen wie dazu, dass für die sogenannte „fehlende Mitte“ Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen. Diese Fazilität wird heute mit zwei angesehenen Finanzierungspartnern aus Kenia eingerichtet, und ich bin davon überzeugt, dass Tausende von Unternehmern in der gesamten Region von diesem Programm profitieren werden, das zunehmend ausgeweitet werden soll“, erklärte der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Plutarchos Sakellaris.

„Seit ihrer Gründung hat die Co-operative Bank of Kenya den Großteil ihrer Bemühungen darauf verwendet, Bankdienstleistungen für den durchschnittlichen kenianischen Bürger bereitzustellen – entweder auf direkte Weise oder im Rahmen von genossenschaftlichen Aktivitäten. Diese Mittel werden einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den von unserem Institut für dieses Kundensegment gebotenen Zusatznutzen zu erhöhen“, stellte der geschäftsführende Direktor der Co-operative Bank of Kenya-Gruppe, Dr. Gideon Muriuki, fest.

„Die Faulu Kenya hat die feste Absicht, für die wirtschaftlich aktiven, jedoch armen Unternehmer, Kleinstunternehmen sowie Mittelbetriebe ganzheitliche Finanzdienstleistungen durch innovative Produkte bereitzustellen. Diese Finanzierungsmittel werden die unseren Kunden entstehenden Kreditkosten deutlich verringern und unsere Maßnahmen, den informellen Sektor in Kenia anzusprechen und zum Kompetenzaufbau beizutragen, wesentlich erleichtern, sagte John Mwara, der geschäftsführende Direktor von Faulu Kenya Deposit Taking Microfinance.

Die Kunden der Co-operative Bank of Kenya, die kleine und kleinste Unternehmen betreiben, können Mittel im Umfang von 20 Mio EUR in Landeswährung in Anspruch nehmen, die die EIB im Rahmen der Mikrofinanzfazilität für die Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft bereitstellt. Die Co-operative Bank ist eine der größten Banken Kenias und verfügt über ausgezeichnete Voraussetzungen, um die zunehmende Investitionstätigkeit kleiner privatwirtschaftlicher Unternehmen im ganzen Land zu unterstützen.

Die Faulu Kenya DTM kann 4 Mio EUR in Landeswährung aus Mitteln des Programms in Anspruch nehmen, um Kleinst- sowie Kleinbetriebe in Kenia finanziell zu fördern, die sich im Eigentum von selbständigen Unternehmern befinden. Sie war das erste Mikrofinanzinstitut in Kenia, das 2009 eine Lizenz erhielt und Einlagen entgegennehmen darf. Sie untersteht der Aufsicht der kenianischen Zentralbank und ist eines der größten Mikrofinanzinstitute des Landes.

Kenianische Unternehmen können auch technische Hilfe in Anspruch nehmen, um bei der Ausarbeitung von Geschäftsplänen, der Ausweitung ihrer Aktivitäten, der Verbesserung ihrer Management-Kompetenzen und der Steigerung der betrieblichen Effizienz unterstützt zu werden. Auf diese Weise soll die Bonität der Empfänger der Finanzierungsmittel verbessert werden. Auch die Partnerbanken können erforderlichenfalls spezielle Ausbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen, um das Kreditrisikomanagement sowie die Entwicklung neuer Produkte zu erleichtern.

Die „East African Community Microfinance Facility“ ist das erste von drei regionalen Mikrofinanzprogrammen, die die Europäische Investitionsbank in den kommenden drei Jahren in afrikanischen Ländern südlich der Sahara einrichten will. Dadurch soll die direkte Darlehensvergabe der Europäischen Investitionsbank an Mikrofinanzinstitute ausgeweitet werden. In Ostafrika ist diese Initiative sowohl für die Länder bestimmt, die so wie Kenia und Uganda bereits über einen entwickelten Markt für Mikrofinanzierungen verfügen, als auch für Länder wie Tansania und Ruanda, in denen die Mikrofinanzaktivitäten im Aufschwung begriffen sind. Die Europäische Investitionsbank legt heute auch ein neues Finanzierungsprogramm auf, um die Darlehensvergabe an kleine Unternehmen in Kenia zu fördern.