Die Europäische Investitionsbank gewährt Marokko ein Darlehen von 200 Mio EUR für die Finanzierung eines ehrgeizigen Programms zur Modernisierung von Schulen. Durch das Programm soll sich der Zugang zu Bildungseinrichtungen für 6- bis 15-Jährige verbessern. Der Darlehensvertrag wurde heute von Philippe de Fontaine Vive, dem für Finanzierungen in den Mittelmeer-Partnerländern zuständigen EIB-Vizepräsident, und vom marokkanischen Wirtschafts- und Finanzminister Salaheddine Mezouar am Rande eines Treffens der Finanzminister der EU- und Mittelmeerländer unterzeichnet. Auf dem Treffen werden die Aktivitäten der FEMIP (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer) überprüft, die von der EIB verwaltet wird.

Die Gesamtkosten des vierjährigen Modernisierungsprogramms (2009-2012) werden auf 3,1 Mrd EUR geschätzt. Das Königreich Marokko will sich mit 2,6 Mrd EUR an der Finanzierung beteiligen. Durch das EIB-Darlehen sollen rund 40% der Außenfinanzierung gedeckt werden. Ferner beteiligen sich die Europäische Kommission, die Agence Francaise de Développement und die Afrikanische Entwicklungsbank an dem Programm.

Die Förderung des Humankapitals gehört zu den Hauptaufgaben der EIB, und dieses wichtige Programm könnte für Tausende den Weg zur Bildung ebnen. Langfristige Investitionen wie dieses Programm dürfen nicht der derzeitigen Wirtschaftskrise zum Opfer fallen“, erklärte Philippe de Fontaine. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Königreich Marokko bei bevorstehenden weiteren Projekten.

Der marokkanische Wirtschafts- und Finanzminister dankte der EIB für ihren Finanzierungsbeitrag. „Mit diesem Bildungsprogramm stellt Marokko sein Engagement unter Beweis, die Strukturreformen fortzusetzen und zu beschleunigen und wichtige Investitionen in Marokkos Gesellschaft und Wirtschaft zu tätigen“, so Salaheddine Mezouar.

Mit dem Modernisierungsprogramm für Schulen verfolgt Marokko mehrere Ziele, unter anderem die Abschaffung physischer Barrieren für den Zugang zur Pflichtschulbildung für 6- bis 15-Jährige durch den Bau von mehr als 2 500 neuen Klassenräumen vor allem in ländlichen Gebieten; die Bereitstellung von mehr Vorschulplätzen für 4- und 5-Jährige; den Bau von mehr als 300 neuen Schulen der Sekundarstufe II sowie die Verbesserung der Lehrerausbildung. Das Programm wird mit 15 Mio EUR aus der EU Nachbarschaftsinvestitionsfaziliät bezuschusst.

Die Verbesserung des Bildungswesens im Mittelmeerraum gehört zu den wichtigsten Zielen der FEMIP. 60% der Bevölkerung in der Region sind jünger als 25. Bis 2020 müssen allein für Neueinsteiger in den Arbeitsmarkt mehr als 50 Mio Arbeitsplätze geschaffen werden. Die damit verbundenen Herausforderungen waren Gegenstand einer FEMIP-Konferenz, die vergangenen November am Sitz der EIB in Luxemburg stattfand. Mit dem neuen Darlehen erhöht sich die Unterstützung der FEMIP für die Förderung von Humankapital im Mittelmeerraum auf fast 500 Mio EUR. Ein Überblick über die

Über FEMIP

Die Investitionsfazi¬lität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) wurde im Oktober 2002 auf Antrag des Europäischen Rates von Barcelona mit dem Ziel eingerichtet, die Tätigkeit der EIB in den Mittelmeer-Partnerländern zu stärken und auszuweiten. Die Fazilität gehört heute zu den wichtigsten Fördermaßnahmen für den Mittelmeerraum. Sie konzentriert sich darauf, in den Mittelmeerländern die Entwicklung des privaten Sektors zu fördern und ein günstiges Umfeld für Investitionen zu schaffen. In den ersten sechs Jahren seit ihrer Einrichtung hat die FEMIP mehr als 8,5 Mrd EUR für 125 Projekte bereitgestellt, 1 770 kleine und mittlere Unternehmen unterstützt und Programme für technische Hilfe und Studien mit fast 100 Mio EUR mitfinanziert. Im Zeitraum 2004 bis 2008 unterzeichnete die EIB mit Marokko Finanzierungsverträge über insgesamt 1,3 Mrd EUR.
Weitere Informationen sind im Internet abrufbar unter: www.eib.org/projects/regions/med/index.htm.