Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Thin Film Solar Technologies SA ein Darlehen von 40 Mio EUR. Damit soll der Bau einer Produktionsanlage für Dünnschicht-Photovoltaik-Module (PV-Module) in Paarl, Südafrika unterstützt werden. Die in dieser Anlage produzierte neue Generation von PV-Modulen wird eine emissonsfreie Stromerzeugung ermöglichen.

Durch das Projekt wird ein innovatives Produktionsverfahren ohne die Verwendung des teuren Rohstoffs Silizium eingeführt, und es wird damit zur schrittweisen Verringerung der Kosten von Solarstrom beitragen. Die Anlage wird sich positiv auf die südafrikanische Wirtschaft auswirken, denn Südafrika wird in dieser innovativen und im Land entwickelten Technologie eine führende Position einnehmen, und das Vorhaben wird einen Beitrag zur Entwicklung des südafrikanischen Photovoltaikmarktes leisten. Die neue Anlage wird Photovoltaik-Systeme an Schulen und Kliniken in ländlichen Gemeinden liefern, wo diese Systeme schon heute in vielen Fällen kostengünstiger sind als der Aufbau eines Stromnetzes, und Mikroanlagen für Einfamilienhäuser zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren

Plutarchos Sakellaris, der für Finanzierungen in Afrika zuständige EIB-Vizepräsident begrüßte die Initiative. „Die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor, die Innovation und Wirtschaftswachstum fördert, ist ebenso wie die Finanzierung der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen ein zentrales Ziel der EIB in Südafrika. Das Vorhaben verbindet diese beiden grundlegenden Ziele der EIB miteinander, und es freut uns daher, die Thin Film Solar Technologies unterstützen zu können."

Die Dünnschicht-CIGSSe-Technologie (CIGSSe - Copper (Kupfer), Indium, Gallium, Schwefel, Selen) für die Produktion der neuen PV-Module wurde von einem Forscherteam der Universität Johannesburg entwickelt. Die Vermarktung der Technologia soll durch eine öffentlich-private Partnerschaft aus Staat (CEF und National Empowerment Fund) und privaten Investoren (Sasol und die Universität) erfolgen.

Die voll betriebsbereite Anlage wird eine Jahreskapazität von 30 Megawatt Peak haben. Anfänglich soll das Endprodukt hauptsächlich exportiert werden. Jedoch dürfte der Anteil der im Land verkauften Module mit der Zeit steigen, da sich der südafrikanische PV-Markt aufwärts entwickelt. Die Anlage wird bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigen, die geschult und zu Fachkräften ausgebildet werden. Durch die Beteiligung des NEF (National Empowerment Fund), der vom Staat beauftragt ist, im Sinne des Black Economic Empowerment (wirtschaftliche Förderung von früher benachteiligten schwarzen Bevölkerungsgruppen) zu wirken, werden schwarze Südafrikaner in der Lage sein, an diesem strategischen Projekt mitzuarbeiten und seine Vorteile zu nutzen.

Die EIB gewährt dieses Darlehen im Rahmen ihrer Fazilität für Strukturierte Finanzierungen (FSF). Die FSF wurde 2001 eingerichtet, damit die Bank prioritäre Vorhaben unterstützen kann, die ein höheres Risikoprofil aufweisen als die üblicherweise von der EIB geförderten Projekte.