In einem Seminar mit dem Titel Die EU-Erweiterung - eine historische Herausforderung, das am 26. April 2004 in Tokio stattfand, informierten Vertreter der Europäischen Investitionsbank (EIB) potentielle japanische Investoren darüber, in welchen Fällen die EIB Darlehen zur Förderung ausländischer Direktinvestitionen in der EU nach der Erweiterung bereitstellt. Das Seminar wurde von der EIB und der Sumitomo Mitsui Banking Corporation (SMBC) gemeinsam veranstaltet, und rund 100 Vertreter aus Unternehmen, Exporthandelsfirmen, Forschungsinstituten und Organisationen zur Förderung von Investitionen japanischer Firmen im Ausland nahmen daran teil.

Terry Brown, Direktor mit Generalvollmacht der Direktion Finanzierungen in Europa der EIB, erklärte: Nach der Erweiterung wird die Europäische Union ein Binnenmarkt mit mehr als 450 Mio Einwohnern sein, dessen BIP sich insgesamt auf mehr als 1 280 Billionen JPY beläuft. Die neuen Mitgliedstaaten haben rasch wachsende Volkswirtschaften und verfügen über stabile politische und geschäftliche Rahmenbedingungen, für die die allgemein anerkannten EU-Vorschriften gelten. Außerdem vorhanden sind Standorte, die aus Kostengründen wettbewerbsfähig sind, sowie hervorragend ausgebildete, produktive Arbeitnehmer. All das bietet für japanische Investoren neue Möglichkeiten in nicht zu unterschätzendem Umfang. Durch die Beteiligung an der Finanzierung von qualitativ hochwertigen Investitionsvorhaben möchte die EIB dazu beitragen, japanische Investitionen in ganz Europa zu erleichtern.

Masayuki Oku, der stellvertretende Vorsitzende der Sumitomo Mitsui Banking Corporation, sagte: Parallel zur EU-Erweiterung verlagern japanische Unternehmen ihre Produktionsstätten aktiv in mittel- und osteuropäische Länder. Außerdem hieß er die EIB in Japan willkommen und rief die am Seminar teilnehmenden japanischen Unternehmen dazu auf, für die Finanzierung ihrer Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa die Zusammenarbeit mit der EIB und der SMBC in Erwägung zu ziehen.

Die EIB, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, finanziert Vorhaben, die zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union beitragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden. Die EIB unterstützt Investitionen die von Unternehmen in der gesamten erweiterten EU durchgeführt werden. Deren Herkunftsland spielt dabei keine Rolle.

Eigentümer der EIB sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Bank, deren Kapital 150 Mrd EUR (20 Billionen JPY) beträgt und deren Bilanzsumme sich auf mehr als 230 Mrd EUR (31 Bio JPY) beläuft, trägt in den bisherigen und in den neuen EU-Mitgliedstaaten zur Entwicklung bei. Im Unternehmenssektor gehört es zu ihren Aufgaben, ausländische Direktinvestitionen in den neuen EU-Mitgliedstaaten, in Bulgarien und Rumänien sowie in der Türkei zu fördern. Rund 5 Mrd EUR (675 Mrd JPY) der EIB-Darlehen, die Unternehmen gewährt wurden, wurden in Mittel- und Osteuropa bereitgestellt bzw. werden wahrscheinlich in Kürze in dieser Region verfügbar gemacht. Hinzu kommen noch Finanzierungen im Betrag von 20 Mrd EUR (2,7 Bio JPY), die in den letzten zehn Jahren für Infrastrukturvorhaben oder Projekte in anderen Sektoren in den neuen Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt wurden.

In den letzten Jahren hat die EIB teilweise in enger Zusammenarbeit mit führenden japanischen Banken Investitionsvorhaben japanischer Unternehmen im Betrag von 4,7 Mrd EUR konfinanziert und dafür Darlehen in Höhe von rund 1,3 Mrd EUR gewährt.