Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, fördert den Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Griechenland mit insgesamt 175 Mio EUR. Die drei diesbezüglichen Finanzierungsverträge werden heute von EIB-Präsident Philippe Maystadt und EIB-Vizepräsident Gerlando Genuardi in Athen unterzeichnet.

Die TERNA Energy S.A., eine Tochtergesellschaft der TERNA S.A., wird 75 Mio EUR für den Entwurf, die Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von sieben Windparks mit einer Gesamtkapazität von 144 Mwe erhalten. Vier der Windparks werden ihren Standort auf dem griechischen Festland haben (Mavrovouni, Krekeza, Rachoula Viotias und Didimos Lofos Rodopis), zwei werden auf der Insel Euböa (Vorina Litharia und Kalogetiki Rahi) und einer auf Kreta (Lasithi) errichtet. Mit dem Bau der ersten Windfarmen soll noch in diesem Jahr begonnen werden, und sämtliche Anlagen sollen bis 2006 fertiggestellt und in Betrieb sein, wobei die Einhaltung der einschlägigen nationalen und EU-Umweltanforderungen gewährleistet ist.

Die zum Projekt gehörenden Windkraftanlagen werden Strom für das öffentliche Netz produzieren und damit die Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen ersetzen. Dies steht in Einklang mit den Zielen Griechenlands und mit der Gemeinschaftspolitik im Bereich der alternativen Energien und des Klimawandels.

Für die griechische Windkraftbranche zeichnet sich aufgrund der guten Windverhältnisse und stabiler rechtlicher Rahmenbedingungen ein starkes Wachstum ab. Derzeit stammen rund 5% des gesamten griechischen Primärenergieangebots aus erneuerbaren Energieträgern. Ziel der Regierung ist es, diesen Anteil bis 2010 gemäß ihrer Selbstverpflichtung im Rahmen des Kyoto-Protokolls auf 12% zu steigern.

Das Projekt wird von der TERNA Energy S.A., der im Bereich Stromerzeugung tätigen Tochtergesellschaft der TERNA S.A., einer der führenden Baugesellschaften in Griechenland, durchgeführt. Das Unternehmen ist auf Erdwärmeprojekte sowie auf Wasser- und Windkraftanlagen spezialisiert und betreibt zur Zeit vier Windfarmen mit einer installierten Gesamtleistung von 40 MW.

Um in Griechenland die Vergabe von Globaldarlehen weiter auszubauen und dadurch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) noch intensiver unterstützen zu können, arbeitet die EIB mit zwei großen griechischen Banken, der Alpha Bank S.A. (Alpha) und der Emporiki-Bankengruppe (Emporiki), zusammen. Insgesamt wird ein Darlehensbetrag von 100 Mio EUR unterzeichnet, wovon 50 Mio EUR (von einem genehmigten Gesamtbetrag von 100 Mio EUR) an die Alpha und 50 Mio EUR an die Emporiki gehen werden. Beide Banken sind der EIB sowohl aus früheren ähnlichen Finanzierungsoperationen als auch durch ihre Beteiligungen an Garantiekonsortien für die Finanzierung von großen Infrastrukturvorhaben bekannt. Die Mittel, die die EIB den Banken Alpha und Emporiki in Form von Globaldarlehen zur Verfügung stellt, werden in erster Linie der Finanzierung von Investitionsvorhaben von KMU in den Bereichen Industrie, Fremdenverkehr und Dienstleistungen sowie der Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben in den Bereichen Infrastruktur, Energie, Umweltschutz, Gesundheit und Bildung dienen. Beide Finanzierungsoperationen haben ihren Schwerpunkt auf der Finanzierung von KMU in einem Ziel-1-Gebiet der Europäischen Union und werden daher von der EIB als strategisch wichtig angesehen.

Die EIB spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der vorrangigen Ziele der Europäischen Union. Im Jahr 2002 erreichten ihre Finanzierungen zugunsten von Projekten, die zur Verwirklichung der gemeinschaftspolitischen Ziele beitragen, insgesamt 39,6 Mrd EUR. Davon entfielen 33,4 Mrd EUR auf Vorhaben in den EU-Mitgliedstaaten und 3,6 Mrd EUR auf Vorhaben in den Beitrittsländern, während die Finanzierungen in Drittländern 2,6 Mrd EUR erreichten. Zur Refinanzierung ihrer Darlehensvergabe nahm die EIB 38 Mrd EUR auf den internationalen Kapitalmärkten auf.

In Griechenland vergab die EIB im Jahr 2002 einen Betrag von insgesamt rund 1,1 Mrd EUR. Die Finanzierungen betrafen schwerpunktmäßig die Bereiche Verkehr, Telekommunikation und Energie sowie Stadterneuerung und -entwicklung (einschließlich Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz und Verbesserung der Umweltbedingungen).

Ein großer Teil der Darlehen - insgesamt 500 Mio EUR (47%) - betraf Vorhaben in den Bereichen städtischer Nahverkehr, Erhaltung des Kulturerbes, Stadterneuerung und -entwicklung sowie Schutz der Umwelt und Verbesserung der Umweltbedingungen, die im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Athen im Jahr 2004 durchgeführt wurden. Weitere Schwerpunkte bildeten Verkehrsprojekte (TEN) mit insgesamt 322 Mio EUR (30%), Telekommunikationsprojekte im Gesamtbetrag von 100 Mio EUR (9%) und Projekte im Bereich der Stromübertragung und -verteilung, für die insgesamt 150 Mio EUR (14%) vergeben wurden.