Lucette Michaux-Chevry, Präsidentin des Conseil Régional de Guadeloupe, Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Monique Barbut, Leitende Direktorin für den Bereich Übersee der Agence Française de Développement geben die Einrichtung eines Förderfonds im Umfang von 76,22 Mio EUR zur Unterstützung der Privatwirtschaft in Guadeloupe bekannt.

Die auf Finanzierungen in Übersee spezialisierte Agence Française de Développement (AFD) und die Europäische Investitionsbank, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, unterstützen den von der Region Guadeloupe geschaffenen Förderfonds für Unternehmen durch die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln und durch ihr Know-how.

Die Mittel des neuen Förderfonds für Unternehmen, der von den beiden Institutionen mit insgesamt 76,22 Mio EUR ausgestattet wurde, sind für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Guadeloupe bestimmt, die in von den staatlichen Stellen und von den Geldgebern als vorrangig eingestuften Wirtschaftszweigen tätig sind. Dabei handelt es sich um Bereiche, die für die regionale Wirtschaft wesentlich sind - Fremdenverkehr, ländliche Entwicklung, Gesundheit - sowie um aufstrebende und expandierende Sektoren wie Informationstechnologien oder die Diversifizierung der Agro-Industrie.

Erklärtes Ziel des Fonds ist es, eine starke Entwicklungsdynamik anzustoßen und die Beschäftigung zu sichern und zu fördern, indem Wirtschaftszweige, die auf der regionalen Ebene zur Wertschöpfung beitragen, unterstützt werden. Der Fonds ergänzt bankmäßige Finanzierungen und andere Instrumente - regionaler Beteiligungsfonds, Garantiefonds, Risikokapitalgesellschaft -, die von der Region und ihren Finanzierungspartnern eingerichtet wurden, um kurzfristig den Mittelbedarf in den genannten Sektoren decken zu können.

Diese Initiative unterstützt die Anstrengungen der regionalen, nationalen und EU-Behörden im Rahmen des Planvertrags zwischen dem französischen Staat und der Region Guadeloupe sowie die des Einheitlichen Programmplanungsdokuments 2000-2006, das schwerpunktmäßig die Förderung von Unternehmen betrifft.

In einem Drei-Parteien-Abkommen zwischen der Region Guadeloupe, der AFD und der EIB sollen die Förderkriterien sowie die praktischen Auszahlungsmodalitäten festgelegt werden. Die Region hat Vorschriften für die Mittelvergabe an die Empfänger formuliert. Über die Anträge entscheidet ein Beschlussorgan nach einer Prüfung durch eine unabhängige Stelle. Die Mittelverwendung wird von der AFD in eigenem Namen und im Auftrag der Bank überwacht. Die Region geht davon aus, dass die Mittel aus dem Förderfonds über einen Zeitraum von vier Jahren ausgeschöpft werden.

Die Region Guadeloupe hat die Einrichtung eines Förderfonds für kleine und mittlere Unternehmen im Umfang von 76,22 Mio EUR beschlossen, um Wirtschaftszweige mit Wertschöpfungspotenzial zu unterstützen. Auf diese Weise soll ein dynamischer Prozess der nachhaltigen Entwicklung in Gang gesetzt werden, um die Beschäftigung zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Dieses neuartige Instrument ist Teil der Finanzierungsinstrumente, die von der Region eingesetzt oder unterstützt werden, um die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in Guadeloupe zu fördern. Darüber hinaus ergänzt es die Maßnahmen, die im Entwurf der französichen Regierung für ein Progammgesetz für die Überseegebiete vorgesehen sind. Dies ermöglicht die Optimierung der Ankurbelungseffekte, die von für Guadeloupe sehr wichtigen Bereichen wie Fremdenverkehr, Gesundheitswesen oder auch Informations- und Kommunikationstechnologien erwartet werden.

Die Region Guadeloupe hat sich an die AFD und die EIB gewandt, um ihre beiden langjährigen Partner um die Bereitstellung geeigneter Finanzierungsbeiträge für die Verwirklichung ihrer Ziele zu ersuchen.

Als Finanzierungsinstitution der EU stellt die EIB ihren Beitrag zu dem Förderfonds für Unternehmen in Guadeloupe im Rahmen der Regionalentwicklung bereit, die zu den vorrangigen Zielen ihrer Tätigkeit gehört. Durch das Darlehen wird die Region Guadeloupe, bei der es sich um ein Ziel 1-Gebiet für Finanzierungen aus den gemeinschaftlichen Strukturfonds handelt, in der Lage sein, ihre Mittel zu vorteilhaften Laufzeit- und Zinskonditionen zu erhöhen und so die Einrichtung des Förderfonds zu erleichtern.

Von 1998 bis 2002 hat die EIB insgesamt 22,9 Mrd EUR zugunsten der Regionalentwicklung vergeben. Davon entfielen 19,8 Mrd auf Regionalentwicklungsvorhaben in der Europäischen Union (dies sind 60% der gesamten Darlehen in der EU). In Guadeloupe hat die EIB in den vergangenen 10 Jahren insgesamt 73 Mio EUR für den Ausbau der Straßen- und Flughafeninfrastruktur des Landes bereitgestellt.

Die AFD leistet ihren Beitrag zu dem Förderfonds für Unternehmen in Guadeloupe im Rahmen ihrer Darlehensvergabe an Gebietskörperschaften in Übersee. Bei einem Teil des Darlehens handelt es sich um Mittel mit Zinsvergütung, die der französische Staat im Rahmen seiner Maßnahmen zur Unterstützung des Fremdenverkehrs gewährt.

Die AFD hat seit 1946 die gemeinnützige Aufgabe, ein staatliches Referenzangebot in den Bereichen Kreditvergabe und sozialer Wohnungsbau sicherzustellen. In den einzelnen geographischen Gebieten ist sie durch Agenturen vertreten sowie durch zur Gruppe gehörende Finanz-, Bank- und Immobiliengesellschaften, durch die sie drei komplementäre Tätigkeitsbereiche abdeckt: die Finanzierung von Gebietskörperschaften, die Kreditvergabe an die Privatwirtschaft sowie die Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus. Im Jahr 2002 belief sich das direkte Engagement der AFD in Guadeloupe auf mehr als 76 Mio EUR.