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    Bügelstube La Catrina – einfaches Konzept mit großer Wirkung

    Bügelstube La Catrina – einfaches Konzept mit großer Wirkung

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    Sind Sie auch zu beschäftigt, um abends noch das Bügelbrett aufzuklappen? Keine Lust, selbst zu bügeln? Würden Sie dafür bezahlen, dass ein Profi diese Arbeit für Sie übernimmt?

    Auf diese Fragen haben viele Kunden von Cristina Téllez Velázquez ohne Zögern mit „ja“ geantwortet. Cristina betreibt im italienischen Istrana eine Bügelstube.

    Früher arbeitete sie in Mexiko für ein Bauunternehmen und lernte dort auch ihren späteren Ehemann Luigi kennen. „Luigi und ich beschlossen, zu heiraten und uns in Italien ein neues Leben aufzubauen. In den ersten Jahren war es für mich ziemlich schwer. Ich war daran gewöhnt, arbeiten zu gehen, fand aber ohne Italienischkenntnisse keinen Job. Deshalb beschloss ich, mein eigenes Unternehmen zu gründen“, erinnert sie sich.

    Ein Freund erzählte Cristina von PerMicro, einem Mikrokreditanbieter für Unternehmer: „Als ich bei der PerMicro-Niederlassung in Mestre zur Tür reinkam, hatte ich schon eine ganz klare Vorstellung, wie mein Unternehmen aussehen sollte. Ich wollte eine Bügelstube in der Stadt Istrana bei Treviso in der Region Venetien eröffnen und meinen Kunden qualitativ hochwertige, aber preisgünstige Dienstleistungen anbieten, durch die sie Zeit und Geld sparen können. Ich hatte bereits eine Marktanalyse durchgeführt und mich umgesehen, ob es in der Umgebung andere Anbieter gibt. Da PerMicro keine Sicherheiten verlangt, konnten sie mir genau das geben, was ich brauchte.“ Mit einem Kredit von 20 000 Euro eröffnete Cristina im Frühjahr 2016 ihre Bügelstube La Catrina. Obwohl ihr Unternehmen noch nicht lange besteht, vergrößert sich ihr Kundenkreis jeden Tag. „Schon im ersten Monat habe ich 60 Prozent meines Umsatzziels erreicht. Im nächsten Monat waren es bereits 75 Prozent. Ich will die Preise weiterhin niedrig halten. In der Stadt gibt es zwar einige Wäschereien, die auch Bügeldienste anbieten, die sind aber teurer“, erklärt sie.

    Bei ihrem Neuanfang ist Cristina nicht auf sich allein gestellt. Unterstützung erhält sie von ihrem Ehemann Luigi, der sich in der Bügelstube um die Technik kümmert, von Stefano Guerra, der bei PerMicro für das östliche Venetien zuständig ist, und von Neraida, ihrer Mentorin von der PerMicroLab Association.

    Wie die meisten Einwanderer ist Cristina sehr fleißig und hat Pläne für die Zukunft: „Ich will vor Jahresende noch zwei Wäschetrockner kaufen. Außerdem würde ich gern noch ein paar Mitarbeiter einstellen und ähnliche Geschäfte in den umliegenden Städten eröffnen“, fügt sie hinzu.

    Eine Win-Win-Situation

    Stefano war von Cristinas Vorhaben sofort überzeugt. „In der Lombardei sind professionelle Bügelstuben gang und gäbe, aber in Venetien gibt es nur ganz wenige. Das ist also ein Nischenmarkt. Cristina hat außerdem ein innovatives Angebot – sie holt die Textilien bei den Kunden ab und bringt sie wieder zurück. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir den für Oktober prognostizierten Umsatz erreichen. Cristina lässt wirklich keine Gelegenheit aus, um in der Umgebung für ihr Unternehmen zu werben, und in sozialen Netzen ist sie ausgesprochen aktiv.“

    PerMicro hat Cristina dabei unterstützt, ein solides und tragfähiges Unternehmen aufzubauen. Gemeinsam entwickelten sie die operative Seite ihres Vorhabens und erstellten dann mit Neraidas Hilfe den Geschäftsplan. „Ob Kosten, Einnahmen oder Gewinnschwelle – Cristina hat ganz aktiv mitgewirkt und sich sehr für die wirtschaftlichen Aspekte ihres Vorhabens interessiert. Sie hat offen dargelegt, mit welchen Aufgaben, Kosten und organisatorischen Dingen sie rechnet. Wenn man auf jemanden trifft, der so teamorientiert ist, gibt das enormen Auftrieb“, begeistert sich Stefano.

    Das Team bespricht sich regelmäßig per Telefon und Cristina und Neraida treffen sich auch direkt im Geschäft. Cristina ist heute sehr zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. „Neraida hat mir wirklich sehr geholfen und mich vor allem in der Anfangsphase unterstützt. Als ich in Italien ankam, hatte ich massive Verständigungsprobleme. Sie hat mir geholfen, mich durch den bürokratischen Dschungel zu kämpfen und die administrativen Hürden bei der Unternehmensgründung zu überwinden.“

    Ihren Platz in der Gesellschaft gefunden

    Cristina erhielt für ihr Projekt Unterstützung aus dem neuen EU-Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI), mit dem die Europäische Kommission gegen soziale Ausgrenzung und Armut vorgeht und die Arbeitsbedingungen verbessern will. „Durch die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Europäischen Investitionsfonds kann PerMicro immer mehr fähige Talente fördern, die ihren Unternehmergeist entdecken. Ihre Projekte sind wie Cristinas Bügelstube – einfaches Konzept mit großer Wirkung. Auf diese Weise haben sie ihren Platz in der Gesellschaft gefunden“, so Stefano.

    PerMicro: Gute Ideen in Jobs verwandeln

    Das Mikrokreditinstitut PerMicro wurde 2007 in Turin gegründet und ist heute in 14 Städten in elf italienischen Regionen tätig. PerMicro zählt 7 492 aktive Kunden und hat seit seiner Gründung 13 224 Mikrokredite ausgezahlt, davon 2 119 an Unternehmen. Das Institut vergibt Darlehen zwischen 3 000 Euro und 25 000 Euro an junge Unternehmer, die bei normalen Geschäftsbanken abgewiesen werden. PerMicro hilft auch bedürftigen Familien mit Krediten zwischen 1 500 Euro und 10 000 Euro.

    „Der durchschnittliche Auszahlungsbetrag für Familien liegt bei etwa 5 500 Euro und für Unternehmen um die 19 000 Euro. Vergangenes Jahr hat PerMicro 3 092 Mikrokredite an Familien und Unternehmen in ganz Italien vergeben und damit insgesamt 23 325 936 Euro bereitgestellt. Je nach Art und Standort des Unternehmens brauchen die Kunden von PerMicro 12 bis 30 Monate, bis ihr Unternehmen richtig läuft“, erklärt Monica Bertola, die die Sparte Business Development am Hauptsitz in Turin leitet.

    Mikrofinanzierungen in Italien

    Wie aus Studien von RITMI (Rete Italiana di Microfinanza) hervorgeht, wurden 2014 Mikrokredite von insgesamt 30 Millionen Euro ausgezahlt. 56 Prozent davon waren „soziale“ Mikrokredite. Die Zahl der Kunden, die Mikrofinanzprodukte beantragen, steigt kontinuierlich. 2014 waren es bis zum Jahresende schätzungsweise 8 500. Das sind 42 Prozent mehr als 2013. Mikrokreditkunden sind in der Regel vom traditionellen Bankensystem ausgeschlossen. Dazu gehören in erster Linie Migranten, gefolgt von Frauen sowie Menschen mit Familienmitgliedern, um die sie sich kümmern müssen.

    In Italien werden Mikrofinanzierungen auch von Jugendlichen nachgefragt, die trotz guter Ausbildung keine Arbeit finden. Obwohl sich die Eurozone nach Jahren der Rezession und Stagnation allmählich wieder erholt, ist die Jugendarbeitslosigkeit vor allem in Süditalien nach wie vor hoch. Im vergangenen Juni erreichte sie in Italien die Marke von 44,2 Prozent. Nur in zwei Ländern ist diese Quote noch höher – in Griechenland (53,2 Prozent) und in Spanien (49,2 Prozent).

    Wie funktioniert das Programm für Beschäftigung und soziale Innovation („EaSI“)?

    Das Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) ist ein neues EU-Programm, das dauerhafte Arbeitsplätze schaffen und einen angemessenen Sozialschutz gewährleisten soll. Es wurde eingerichtet, um in Einklang mit der Strategie Europa 2020 gegen soziale Ausgrenzung und Armut zu kämpfen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die EaSI-Garantie basiert auf dem Erfolg ihres Vorgängerprogramms, des Mikrofinanzierungsinstruments Progress, das der EIF seit 2010 im Auftrag der Europäischen Union verwaltet. Wie bei allen anderen Programmen richtet sich der EIF nicht direkt an Einzelpersonen oder Unternehmen, sondern setzt das EaSI mit lokalen zwischengeschalteten Finanzinstituten um. Dazu gehören Mikrofinanz-, Social-Finance- und Garantieinstitute sowie Banken. Bis Ende 2015 unterzeichnete der EIF elf Operationen, darunter zehn Mikrofinanzierungen und eine im Bereich soziales Unternehmertum. Damit wurden Finanzintermediäre in Italien, Irland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien und Großbritannien mit insgesamt 27,2 Millionen Euro unterstützt.

    Unter das EaSI-Programm fallen derzeit alle EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Mazedonien, Montenegro und die Türkei. Hinzu kommen weitere assoziierte Länder, die entsprechende Vereinbarungen mit der Europäischen Union geschlossen haben. Teilnehmen können auch förderfähige EFTA-Staaten sowie Kandidaten- und potenzielle Kandidatenländer.



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