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    Musikalischer Neuanfang in Kattowitz

    Musikalischer Neuanfang in Kattowitz

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    Am 1. Oktober 2014 wurde in Kattowitz, rund 80 Kilometer nordwestlich von Krakau gelegen, der Neubau für das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks mit 1 800 Plätzen eingeweiht. Die finanzielle Unterstützung der EIB und weitere EU-Mittel ermöglichten eine beeindruckend kurze Bauzeit von nur 2,5 Jahren.

    „Es ist eine ganz neue Erfahrung“, kommentierte der erste Violinist Rafał Zambrzycki-Payne die neue Konzertstätte in Kattowitz. Das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks wurde 1935 in Warschau von Grzegorz Fitelberg ins Leben gerufen, der das Ensemble bis 1939 leitete. Nach dem Krieg wurde das Orchester 1945 in Kattowitz wiederbelebt. Lange Zeit trat das Orchester in einem Konzertsaal aus den 1970er Jahren auf. Die Akustik war allerdings so schlecht, dass Aufführungen nur mit einem zusätzlichen Klangsystem möglich waren.

    Das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks ist Polens führendes Orchester und Kulturbotschafter des Landes auf der internationalen Bühne. Für Musikfans hat eine neue Ära begonnen. Das Orchester verdient dieses Konzerthaus, das mit Fug und Recht als eine der derzeit herausragendsten und modernsten Kulturstätten bezeichnet werden kann.

    Träume werden wahr

    Für den früheren Bürgermeister von Kattowitz, Piotr Uszok, der 16 Jahre im Amt war, hat sich ein Traum erfüllt. Im Zweiten Weltkrieg wurden fast 80 Prozent der Kulturinfrastruktur in Polen zerstört. Noch viele Jahre lang gab das Land für Kultur kaum Geld aus. Seit Polen aber Zugang zu den EU-Strukturfonds hat und es den Einwohnern des Landes finanziell besser geht, ist eine neue Dynamik entstanden. Allein in den vergangenen Jahren wurden in Städten wie Danzig, Stettin, Lodz, Białystok, Krakau, Breslau und nun Kattowitz mehrere neue Konzertsäle eingeweiht.

    Finanziert wird das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks vom Ministerium für Kultur, vom Polnischen Rundfunk und von der Stadt Kattowitz. Mit nur rund 300 000 Einwohnern ist Kattowitz die Hauptstadt Oberschlesiens und zieht weitere 2 Millionen Menschen aus der Umgebung an. Der Neubau für das Orchester, das seit fast 70 Jahren als Kulturbotschafter für Kattowitz auf vielen Bühnen der Welt auftritt, ist ein weiteres Symbol für den Wandel der Stadt.



    Großartige Akustik

    Die Akustik des Konzertsaals für 1 800 Musikliebhaber entspricht höchsten Standards. Das ist dem international renommierten Unternehmen Nagata Acoustics zu verdanken, das auch das akustische Design für die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles und die jüngst eingeweihte Philharmonie de Paris entwickelt hat.

    Die Lüftungsanlagen wurden an der Außenseite des Gebäudes angebracht, um Geräusche auf ein Minimum zu reduzieren und Konzerte und Studioaufnahmen in bester Qualität zu ermöglichen. Im großen Konzertsaal sorgen spezielle Diffusoren für ein optimales Klangerlebnis. Zur Abschirmung des Konzertsaals gegen Lärm von außen wurden rund herum weitere Räume angeordnet, etwa die Proberäume, die Garderoben und ein Kammermusiksaal für 300 Zuhörer. Zum gleichen Zweck wurde Stahlbeton für das Dach und die Wände verwendet. Die Architekten hatten auch die Idee, in Reminiszenz an die schlesische Bergbautradition anthrazitfarbenen Beton für die Wände zu verwenden.

    Der Konzertsaal entspricht der sogenannten „Weinberg“-Bauweise, bei der die Plätze terrassenförmig angeordnet sind, und auch die Balkone umgeben das Podium von allen Seiten. Dadurch hat das Publikum engeren Kontakt zu den Musikern. Auch die akustischen Lösungen für die Decke und die Wände sind einmalig, da spezielle wellenförmige Wandpaneele verbaut wurden. Bei der Gestaltung des Konzerthauses wurde auf jedes Detail geachtet. Seine Bauweise erfüllt alle Anforderungen, die heutzutage an ein derartiges Gebäude gestellt werden. Es bietet dem besten Sinfonieorchester Polens, aber auch anderen Ensembles und Interpreten einen einzigartigen Aufführungsort. Hier bekommen auch junge Musikliebhaber die Möglichkeit zu einer vielfältigen musikalischen Bildung.

    Beeindruckend ist auch der Vorplatz des Konzerthauses mit einer kaskadenartigen Treppe, einer „tanzenden“ Fontäne und zwei Hektar Parkgelände mit Bäumen und einladenden Rasenflächen. Die unmittelbare Umgebung bietet einen Garten der Kunst mit verschiedenen Attraktionen – von einem Amphitheater über raumgreifende Installationen bis hin zu einem Heckenlabyrinth, das dem Stadtplan von Kattowitz in den 1920er Jahren nachempfunden ist. Kein Wunder, dass das Gebäude gern als das modernste polnische, wenn nicht europäische Konzerthaus bezeichnet wird.



    Ein ehrgeiziger Wandel

    Das neue Konzerthaus ist Teil eines umfassenderen Plans zur Umgestaltung des Stadtzentrums von Kattowitz.

    Noch vor wenigen Jahren befand sich das mitten in Kattowitz gelegene Gelände, auf dem früher Kohle gefördert wurde, in einem desolaten Zustand. Nach seiner völligen Umgestaltung präsentiert es sich heute als kulturelles Zentrum und entwickelt sich zu einem Wahrzeichen dieser schlesischen Stadt. Auf dem Gelände befinden sich auch das Internationale Kongresszentrum, an das sich die legendäre Spodek-Arena anschließt, sowie der Neubau des Schlesischen Museums.

    Im Jahr 2011 stellte die EIB für die Erneuerung des Stadtkerns von Kattowitz rund 65 Millionen Euro bereit. Damit wurde unter anderem das Konzerthaus für das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks mitfinanziert. EIB-Vizepräsident Lászlò Baranyay, der an der Einweihungsfeier teilnahm, sagte: „Wir sind stolz auf unsere Beteiligung an diesem Stadterneuerungsprozess, der schon jetzt die Attraktivität dieses ehemaligen schlesischen Industriezentrums gesteigert hat.“




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