Die einzige Zementfabrik Namibias hält, was sie verspricht
Die erste Zementfabrik Namibias besteht seit nunmehr drei Jahren. Sie trägt dazu bei, Namibias Abhängigkeit von importiertem Zement zu beenden und Namibia sogar zu einem Zement-Nettoexportland zu machen.
Das in der Nähe von Otavi, 435 km nördlich der Hauptstadt Windhoek, gelegene Werk Ohorongo hat wirklich gute Fortschritte beim Erreichen seines Ziels gemacht, der Zementlieferant erster Wahl des Bausektors zu werden. Das von der Schwenk Zement KG errichtete Werk, einem deutschen Familienunternehmen mit mehr als 160 Jahren Erfahrung, ging 2011 in Betrieb. Es handelt sich um das in technologischer Hinsicht am weitesten fortgeschrittene Werk seiner Art in Afrika. Es wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter „Beste ausländische Investition“ durch die namibische Regierung im Jahr 2011 und „Hersteller des Jahres 2013“ durch den namibischen Herstellerverband.
Im Vergleich zu herkömmlichen Zementwerken verbraucht Ohorongo etwa 30 Prozent weniger Strom für die Rohmühle (18 MWh/Tag) und die Kohlemahlanlage (ca. 2,5 MWh/Tag).
Auftrieb für die lokale Wirtschaft
Durch das Werk Ohorongo konnte die Abhängigkeit Namibias von aus Südafrika importiertem Zement beendet und ein Überschuss von 700 000 Tonnen pro Jahr produziert werden, der in benachbarte Länder importiert werden kann, darunter die Demokratische Republik Kongo, Botsuana, Sambia und Südangola. Das hat positive Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz des Landes und dient als Vorbild für andere namibische Hersteller, um in ausländische Märkte zu expandieren.Das Unternehmen beschäftigt direkt 332 Personen und ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region Otjozondjupa, insbesondere im Zementwerk. Es hat eine Reihe von Spin-off-Gründungen gegeben, darunter die Errichtung eines Betonschwellenwerks in Tsumeb nur fünf Monate nach Inbetriebnahme des Hauptwerks.
Zu den vom Unternehmen eingeführten Leistungen gehören eine Kantine, Sicherheitsdienste und eine Wäscherei sowie der Transport der Beschäftigten, der Rohstoffe und des Zements, die durch Outsourcing zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen haben. „Es ist errechnet worden, dass durch den Betrieb von Ohorongo mehr als 2 100 Arbeitsplätze geschaffen wurden und das BIP Namibias um mindestens ein Prozent gestiegen ist“, sagt Hans-Wilhelm Schuette, Geschäftsführender Direktor von Ohorongo Cement.
Ein sozial verantwortungsvoller Arbeitgeber
Sämtliche benötigten Rohstoffe werden aus Namibia bezogen. „Ohorongo Cement baut seinen eigenen Kalkstein, Schiefer und Mergel im eigenen Steinbruch ab und verfügt über ausreichende Rohstoffe, um etwa 300 Jahre lang Zement herstellen zu können“, erklärt Schuette. „Das Eisenerz bekommen wir aus dem Okorusu-Bergwerk in der Nähe von Otjiwarongo und Gips wird in einem Steinbruch in der Nähe von Swakopmund abgebaut. Dadurch ist Ohorongo Cement eine der wenigen namibischen Firmen, die die gesamte Wertschöpfungskette ihres Erzeugnisses innerhalb des Landes abdeckt, vom blanken Kalkstein bis zu einem Qualitätszement von internationalem Standard, was den Zement zu einem wahrhaftig namibischen Erzeugnis macht“, fügt er hinzu.Das Unternehmen hat sich auch an einer Reihe von Entwicklungsinitiativen auf lokaler Ebene beteiligt, darunter der Renovierung des Gesundheitszentrums in Otavi, der Einrichtung einer Unterstützungsstelle für Menschen mit Albinismus, dem sogenannten Albino Corner, dem Bau von Wasserkühlern in verschiedenen Schulen, der Spende eines Krankenwagens und an vielen anderen Initiativen.
