Ost-West-Verbundleitung ebnet den Weg für grünen Strom
Der erste Stromverbund zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich wurde im September offiziell in Betrieb genommen. Mit der Verbindungsleitung wurde erstmals ein von der EIB im Rahmen des Europäischen Konjunkturprogramms unterstütztes Energievorhaben erfolgreich durchgeführt. Es handelt sich um das größte Energieprojekt in Irland seit 1929.
D ie Ost-West-Verbundleitung verläuft zwischen Deeside in Nordwales und Woodland in der irischen Grafschaft Meath. Das etwa 260 km lange Unterseekabel hat die Kapazität zur Übertragung von 500 Megawatt. Das reicht aus, um 300 000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
„Durch die Verbundleitung rücken unsere Energiemärkte näher zusammen“, erklärt Dermot Byrne, Chief Executive des für den Bau dieser strategischen Stromleitung verantwortlichen Staatsunternehmens EirGrid. „Sie bietet allen Beteiligten zusätzliche Versorgungssicherheit und ist der wichtigste Schritt, um die enormen erneuerbaren Energiequellen Irlands zu nutzen und Strom zu exportieren. Von entscheidender Bedeutung ist, dass sie uns außerdem den Zugang zu den Energiemärkten Großbritanniens und Kontinentaleuropas eröffnet. Die Folgen werden mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt und Druck auf die Preise sein“, fügt er hinzu.
Strategische Infrastruktur fördern, um die Erholung in Europa zu beflügeln
„Eine der größten Herausforderungen, die die EU im Energiebereich zu bewältigen hat, ist die notwendige Entwicklung der Infrastruktur”, erklärt EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf. Die irische Ost-West-Verbundleitung wird die Kapazität des Stromverbunds zwischen dem Vereinigten Königreich und Irland verdoppeln und mehr Möglichkeiten für den Stromhandel zwischen den beiden Märkten bieten. Sie trägt wesentlich zur Schaffung eines europäischen Energiebinnenmarktes bei.”
Im Rahmen des Europäischen Konjunkturprogramms werden wichtige Energieprojekte unterstützt. Damit sollen die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft gemildert werden. Zu diesem Zweck hat die EU 110 Mio EUR für die Verbindungsleitung zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich zur Verfügung gestellt. Als vorrangige Stromverbundleitung innerhalb der EU ist sie Teil des Transeuropäischen Energienetzes (TEN-E).
Mit ihrem Finanzierungsbeitrag von 300 Mio EUR unterstützt die EIB die Verlegung des Kabels über eine Strecke von etwa 260 km zwischen Irland und Wales. Die neue Verbundleitung wird den irischen Energiemarkt verändern und soll Möglichkeiten für den Energiehandel zwischen den beiden Ländern eröffnen und einen Markt für den Export von Strom aus erneuerbaren Energiequellen schaffen. Sie wird die Versorgungssicherheit erhöhen und den Wettbewerb durch einen Verbund des irischen Strommarktes mit den übrigen europäischen Märkten erleichtern.
Weg frei für die Windkraft
Irland ist nach wie vor in hohem Maße von importierten fossilen Brennstoffen abhängig, verfügt jedoch über ein bedeutendes Windkraftpotenzial. Die Verbindungsleitung ermöglicht eine zunehmende Deckung des Strombedarfs durch Windkraft, da die Möglichkeit besteht, ergänzend zur Windenergieversorgung zusätzlichen Strom zu importieren, auf den an windstillen Tagen in Irland zurückgegriffen werden kann. Analog dazu kann im Falle einer zu hohen Produktion von Strom – auch aus Windkraftanlagen – in Irland Strom nach Großbritannien exportiert werden.
