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    Erforschung neuer Wege, um Diabetes unter Kontrolle zu halten

    Erforschung neuer Wege, um Diabetes unter Kontrolle zu halten

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    • Verfügbar in: de en fr
    •  Datum: 18 Dezember 2009

    In der chirurgischen Abteilung des Warschauer Orlowski-Krankenhauses herrscht ständiges Kommen und Gehen von Ärzten und Pflegepersonal. Seit einigen Wochen jedoch ist der Leiter der Chirurgie, Professor Wieslaw Tarnowski, nicht nur mit Routineeingriffen befasst. Ein neues, chirurgisch eingepflanztes Gerät wird getestet, das Patienten bei der Kontrolle ihres Diabetes unterstützen und es ihnen ermöglichen soll, trotz ihrer Krankheit ein normales Leben zu führen.

    „Das Gerät, das wir gerade testen, könnte sich zu einer wichtigen Behandlungsalternative für Typ-2-Diabetiker entwickeln", erläutert Professor Tarnowski. „Komplikationen, die mit der herkömmlichen Diabetes-Behandlung verbunden sind, können dadurch vermieden werden, ohne dass die Patienten ihren Lebensstil völlig ändern müssen. Wenn diese Studie ergibt, dass das Gerät für unsere Patienten wirkliche Vorteile bringt - und davon bin ich überzeugt -, dann werden dadurch die Behandlungsmethoden buchstäblich revolutioniert."

    Die Studie dieser neuen Behandlungsweise wurde durch ein EIB-Darlehen ermöglicht, das einem Konsortium von fünf kleinen und mittelgroßen Unternehmen gewährt wurde, die alle mit den späten Phasen der Produktentwicklung von bahnbrechenden medizinischen Geräten befasst sind, die über ein erhebliches Potenzial verfügen, international vermarktet zu werden. Im Rahmen des Medinvest-Projekts werden Behandlungen für Krankheiten entwickelt, die von chronischer Herzinsuffizienz und Schlaganfällen bis hin zu Diabetes und Fettleibigkeit reichen - alles Leiden, die weltweit eine große Zahl von Patienten betreffen und mit erheblichen Kosten für das Gesundheitswesen verbunden sind.

    Eine neue Volkskrankheit, die sich rasch verbreitet

    „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach dieser Behandlungsmethode erheblich ansteigen wird", erklärt Mateusz Zelewski, der Vertriebsdirektor in Europa für die neue Diabetes-Behandlung Tantalus. Allein in Polen sind offiziell rund 10% der Bevölkerung an Diabetes erkrankt, und die Anzahl nimmt rasch zu. Bereits jetzt entfällt der größte Teil der Aufwendungen im polnischen Gesundheitssektor, nämlich knapp 8% der Gesamtausgaben, auf die Diabetes-Behandlung. „Europa muss dieses Problem in Angriff nehmen. Wie müssen eine Lösung finden", fügt Mateusz Zelewski hinzu.

    Diabetes ist eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen und tritt weltweit auf. Vor allem die Anzahl der an - mit Übergewicht zusammenhängenden - Typ-2-Diabetes erkrankten Personen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Bei Typ-2-Diabetes ist der Körper nicht mehr in der Lage, das Insulin angemessen zu nutzen. Diese Art von Diabetes betrifft auf internationaler Ebene 90% aller Diabetesfälle und ist größtenteils auf übermäßiges Körpergewicht und Mangel an Bewegung zurückzuführen. Im Laufe der Zeit kann Diabetes das Herz, die Blutgefäße, die Augen, die Nieren und die Nervenbahnen in Mitleidenschaft ziehen. Die neuesten Zahlen sind äußerst besorgniserregend. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge leiden weitweit mehr als 180 Millionen Menschen an Diabetes, und bis zum Jahr 2030 wird sich diese Zahl mehr als verdoppeln.

    Die Möglichkeit für Patienten, wieder ein normales Leben zu führen

    Die neue Behandlungsmethode, die derzeit untersucht wird, trägt dazu bei, Diabetes besser untere Kontrolle zu halten, und ermöglicht es Typ-2-Diabetikern, auf die Insulinbehandlung zu verzichten. „Zahlreiche Patienten fürchten sich aufgrund der damit verbundenen Risiken vor einer Insulinbehandlung", erklärt Professor Tarnowski. Der abrupte Abfall des Blutzuckerspiegels kann beträchtliche Nebenwirkungen haben. Aber auch ein erhöhter Blutzuckerspiegel ist mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. „Tantalus ermöglicht es den Patienten, wieder ein normales Leben zu führen."

    Das Tantalus-System ermöglicht es Typ-2-Diabetikern, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und gleichzeitig abzunehmen. Das medizinische Gerät wird in den Bauchraum in die Nähe des Magens eingepflanzt, wo es während der Nahrungsaufnahme elektrische Signale aussendet. Diese Impulse übermitteln dem Gehirn ein Gefühl der Sättigung, wodurch es dem Patienten erleichtert wird, früher mit dem Essen aufzuhören. Darüber hinaus kann der Körper besser mit dem darauffolgenden Anstieg des Blutzuckerspiegels fertigwerden.

    Eine neue Finanzierungskonstruktion

    Die Medizintechnik beruht auf einer Kombination aus führendem Fachwissen in den Bereichen Ingenieurwesen und klinische Praxis, was in der Regel erhebliche Vorabinvestitionen in Forschung und Entwicklung erfordert. In der Medizintechnik-Branche dominieren kleine und mittlere Unternehmen. Diese kleineren Marktteilnehmer haben Schwierigkeiten, die kostenintensiven späteren Phasen der Produktentwicklung - wie etwa die klinischen Studien - zu finanzieren.

    Die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) bietet eine unmittelbare Lösung für dieses Problem. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission hat die EIB diese gemeinsame Initiative eingerichtet, um Vorhaben in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation zu fördern, wobei die damit verbundenen Risiken geteilt werden.

    Das Medinvest-Projekt ist eines der ersten dieser Forschungsvorhaben, an dem mehrere EU-Mitgliedstaaten sowie Israel beteiligt sind und für das die Bank Mittel bereitstellt. Ende 2008 unterzeichnete die EIB die Finanzierungsverträge für dieses innovative Projekt, das mit erheblichen Risiken verbunden ist, jedoch auch beträchtlichen Zusatznutzen bewirkt. Der Finanzierungsbeitrag in Höhe von 30 Mio EUR mag relativ gering erscheinen, jedoch hat die Beteiligung der EIB eine erhebliche Katalysatorwirkung, da andere institutionelle Anleger ebenfalls dazu veranlasst werden, sich an der Finanzierung zu beteiligen - was insbesondere in Anbetracht der derzeitigen Kreditknappheit nicht zu unterschätzen ist.


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