• EIB-Darlehen von 30 Millionen Euro, um die Trinkwasser-, Abwasser- und Regenwasserinfrastruktur in Bosnien und Herzegowina zu verbessern; Zuschuss von 1,2 Millionen Euro für technische Hilfe aus der Resilienzinitiative
  • 19 Millionen Euro aus der Resilienzinitiative für einen besseren Hochwasserschutz entlang der Save
  • Zuschuss der Europäischen Union in Höhe von 19 Millionen Euro für den Bau eines Doppelröhrentunnels auf dem Abschnitt Zenica-Nord des Paneuropäischen Verkehrskorridors Vc

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Union fördern drei neue Projekte in Bosnien und Herzegowina: 68 Millionen Euro sind für den Ausbau der Wasserversorgungs-, Abwasserentsorgungs- und Regenwasserinfrastruktur, den Hochwasserschutz entlang der Save und den Bau eines Doppelröhrentunnels auf dem Abschnitt Zenica-Nord des Paneuropäischen Verkehrskorridors Vc bestimmt.

Sauberes Trinkwasser, moderne Abwasser- und Kanalisationsinfrastruktur
Mit einem Darlehen von 30 Millionen Euro trägt die EIB zum Bau und zur Sanierung der Wasserversorgungs-, der Abwasser- und der Regenwassernetze in Bosnien und Herzegowina bei. Dadurch erhalten bis zu 147 000 Bürgerinnen und Bürger Zugang zu Trinkwasser, und für rund 70 000 Personen verbessern sich die Abwasserdienste.

In Ergänzung zum Darlehen wird die Bank der EU auch technische Hilfe im Betrag von 1,2 Millionen Euro bereitstellen, um Projekte zu planen, die Ausschreibungsunterlagen vorzubereiten und die Auftragsvergabe abzuwickeln. Die Mittel für die technische Hilfe stammen aus der Resilienzinitiative. Diese Initiative der EIB soll in Europas südlicher Nachbarschaft und im Westbalkan ein robustes Wachstum unterstützen, das alle Bevölkerungsgruppen einschließt.

Hochwasserschutz
Die Europäische Investitionsbank wird außerdem 19 Millionen Euro für den Hochwasserschutz entlang der Save in der Republika Srpska vergeben. Geplant sind Deiche und Kanäle sowie die Sanierung von Flussbetten. Der von der EIB finanzierte Hochwasserschutz wird verhindern, dass es durch Überschwemmungen Tote und Sachschäden gibt, und die Umwelt in diesem Teil des Landes sicherer machen. Auch diese Investitionen werden aus der Resilienzinitiative der EIB finanziert.

Matteo Rivellini, Leiter der EIB-Abteilung für Finanzierungsoperationen in Kroatien, Slowenien und dem Westbalkan: „Die EIB-Finanzierungen werden weiterhin zu modernen Autobahnen, zum Hochwasserschutz und zur Trinkwasserversorgung in Bosnien und Herzegowina beitragen. Bis jetzt wurden EIB-Darlehen im Betrag von über 516 Millionen Euro für den Bau des 318 Kilometer langen Abschnitts des Paneuropäischen Verkehrskorridors Vc in Bosnien und Herzegowina unterzeichnet. Die EU wiederum hat mehr als 200 Millionen Euro in Form von Zuschüssen für zahlreiche Projekte bereitgestellt. Diese Projekte sind das Ergebnis einer langen und produktiven Zusammenarbeit mit all unseren Geschäftspartnern in Bosnien und Herzegowina. Ich möchte die heutige Vertragsunterzeichnung zum Anlass nehmen, um allen zu gratulieren, die an der Vorbereitung dieser Projekte mitgewirkt haben. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer erfolgreichen Zusammenarbeit.“

Sicherere Straßen und bessere gesamteuropäische Verkehrsverbindungen
Die Europäische Union wird ein 50 Millionen-Euro-Darlehen der Europäischen Investitionsbank, das 2018 unterzeichnet wurde, mit einem Zuschuss von bis zu 19 Millionen Euro ergänzen. Die Mittel sind für den Ausbau des Abschnitts Zenica-Nord des Paneuropäischen Verkehrskorridors Vc bestimmt. Dieser Abschnitt umfasst einen Doppelröhrentunnel, der spätestens Ende 2022 fertiggestellt sein soll. Das Projekt wird die Straßenverkehrssicherheit verbessern und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Bosnien und Herzegowina fördern. Der Korridor Vc bildet eine moderne Straßenverbindung zwischen Budapest und dem kroatischen Hafen Ploče. Bosnien und Herzegowina erhält so Anschluss an dieses moderne regionale Verkehrsnetz.

Botschafter Johann Sattler, Leiter der EU-Delegation und EU-Sonderbeauftragter in Bosnien und Herzegowina, unterstrich die Bereitschaft der EU, dem Land beim Bau des Korridors Vc zu helfen: „Wir wissen, wie sehr die Menschen in Bosnien und Herzegowina davon profitieren werden. Deswegen hat die Europäische Union Zuschüsse von mehr als 200 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Die Mittel stammen aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) und sollen das Land bei diesem ehrgeizigen und teuren Projekt unterstützen. Diese EU-Mittel werden dazu beitragen, 13 wichtige Kunstbauten rascher zu errichten, darunter auch die Brücken bei Gradiška und Svilaj.“

Der Finanzminister von Bosnien und Herzegowina Vjekoslav Bevanda und der Leiter der EIB-Abteilung für Finanzierungen in Kroatien, Slowenien und dem Westbalkan Matteo Rivellini unterzeichneten die Darlehensverträge heute in Sarajewo. Anwesend war auch der Leiter der EU-Delegation und EU-Sonderbeauftragte in Bosnien und Herzegowina, Botschafter Johann Sattler.

EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Die EIB ist besonders stolz darauf, dass sie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Bosnien und Herzegowina sowie des Westbalkans schon so lange entschlossen unterstützt. Die drei Finanzierungen, die wir heute unterzeichneten, belaufen sich auf insgesamt 68 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus verschiedenen Quellen – von der EIB, von der EU und aus der Resilienzinitiative der EIB – und verbessern im ganzen Land wichtige Straßen- und Wasserinfrastruktur. Personen, Güter und Dienstleistungen gelangen schneller von A nach B, die Menschen in Bosnien und Herzegowina sind besser vor Naturkatastrophen geschützt und verfügen über moderne Infrastrukturen.“

Der bosnisch-herzegowinische Finanzminister Vjekoslav Bevanda: „Ich bin den Vertretern der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Union sehr dankbar dafür, dass sie uns die Unterzeichnung dieser Abkommen ermöglicht haben. Die mit diesen Mitteln finanzierten Projekte sind sehr wichtig für die weitere Entwicklung unseres Landes.“

Bis jetzt hat die EIB 191,1 Millionen Euro für Wasser-und Abwasserprojekte in Bosnien und Herzegowina bereitgestellt. Sie trug zum Ausbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur sowie zum Hochwasserschutz bei und beteiligte sich mit 1,2 Milliarden Euro an Verkehrsprojekten. Seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in Bosnien und Herzegowina im Jahr 1977 hat die Bank der EU 2,5 Milliarden Euro für 68 Projekte im ganzen Land vergeben.

Hinweis für die Redaktion:

Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz:
Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz ist Teil des Maßnahmenpakets der Europäischen Union, um die Ursachen der Migration zu beseitigen. Mit finanzieller Hilfe sollen sich die Länder besser gegen wirtschaftliche und soziale Krisen wappnen können. Die Resilienzinitiative soll rasch zusätzliche Finanzmittel mobilisieren, um das Wachstum, wichtige Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Durch Investitionen in Infrastruktur und Mittel für den privaten Sektor entstehen Arbeitsplätze. Außerdem trägt die Initiative zur Verbesserung von Projekten bei, die dadurch bankfähiger werden. Vor allem kommt es darauf an, die Voraussetzungen für ein stabileres und inklusives Wachstum sowie nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere für Jugendliche und Frauen. Nur so lassen sich die Lebensstandards verbessern.

Die Resilienzinitiative bietet zahlreiche Produkte, die an die spezifischen Bedürfnisse von Kunden aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor angepasst sind. Der Privatsektor steht jedoch im Mittelpunkt der Initiative.

Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz wurde 2016 auf Wunsch der 28 EU-Mitgliedstaaten auf den Weg gebracht. Sie ist Teil der Maßnahmen der Europäischen Union, um die mit Flucht und Migration verbundenen Herausforderungen zu meistern. Die Initiative wurde nach der Londoner Syrien-Konferenz im Jahr 2016 beschlossen. Die Resilienzinitiative konzentriert sich auf den Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Kosovo , Montenegro und Serbien) und die südliche Nachbarschaft Europas (Algerien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina und Tunesien).  

Ergebnisse der Resilienzinitiative:
Die EIB geht davon aus, dass die 56 laufenden Projekte in zwölf Ländern rund 197 000 Arbeitsplätze in 9 600 kleineren Unternehmen sichern, 6 600 Studierenden die Aufnahme eines Hochschulstudiums ermöglichen, die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung für 10,8 Millionen Personen verbessern und 311 000 Haushalte mit Energie versorgen. Rund 1,8 Millionen Menschen dürften von besseren Infrastruktureinrichtungen und Dienstleistungen in städtischen Gebieten profitieren.

Zu den in letzter Zeit genehmigten Projekten gehören Darlehen zur Förderung von kleinen Unternehmen in Jordanien, Ägypten, Libanon, Marokko und dem Westjordanland, zum Ausbau der Infrastruktur für Industriezonen in Libanon, für Investitionen in die Wasserwirtschaft in Jordanien und für Verkehrsverbindungen in Kosovo1.

Weitere Informationen über die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz sind auf der nachstehenden Website abrufbar