Gemeinsame Erklärung der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Asiatischen Entwicklungsbank, Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank, Karibischen Entwicklungsbank, Entwicklungsbank des Europarates, Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Europäischen Investitionsbank, Interamerikanischen Entwicklungsbank, Islamischen Entwicklungsbank, New Development Bank und Weltbankgruppe zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Geschlechtsspezifische Gewalt ist weiterhin weltweit verbreitet. Obwohl 189 Länder die Frauenrechtskonvention CEDAW unterzeichnet haben, erlebt jede dritte Frau weltweit körperliche oder sexuelle Gewalt in ihrem Leben. Frauen sind in vielen Lebensbereichen dem Risiko körperlicher, sexueller, psychologischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Gewalt ausgesetzt: zu Hause ebenso wie im öffentlichen Raum, etwa in Verkehrsmitteln, in Schulen und am Arbeitsplatz. Die Fälle von Cybergewalt nehmen weltweit rasant zu.
Gewalt gegen Frauen verletzt nicht nur Menschenrechte; sie bremst auch Wachstum und den Abbau von Armut und Ungleichheit. Belästigung am Arbeitsplatz und Gewalt gegen Frauen kosten die Weltwirtschaft jährlich geschätzt sechs Billionen US-Dollar. Ihre weite Verbreitung wirkt sich tiefgreifend und anhaltend negativ aus. Die direkt Betroffenen leiden oft an körperlichen und seelischen Folgen, die unmittelbar und dauerhaft ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Gewalt gefährdet auch die wirtschaftliche Lage der Betroffenen, weil sie ihre Chancen auf stabile Beschäftigung mindert und ihre finanzielle Abhängigkeit von Tätern erhöht. Bei Schwangeren ist zudem die Gesundheit des Kindes gefährdet. In der Kindheit erlebte geschlechtsspezifische Gewalt kann den Bildungserfolg von Kindern und jungen Menschen mit lebenslangen Folgen beeinträchtigen.
Es zeigt sich immer deutlicher, welches Entwicklungspotenzial sich nutzen ließe, wenn die Gewalt gegen Frauen endet und geschlechtsspezifische Ungleichheiten abgebaut werden. Die Weltwirtschaft würde schneller wachsen.
Die Afrikanische Entwicklungsbank, die Asiatische Entwicklungsbank, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die Karibische Entwicklungsbank, die Entwicklungsbank des Europarates, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Europäische Investitionsbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank, die Islamische Entwicklungsbank, die New Development Bank und die Weltbankgruppe sind gut aufgestellt, um mit Akteuren in verschiedenen Sektoren geschlechtsspezifischer Gewalt vorzubeugen, Betroffene zu unterstützen und den Zugang zur Justiz zu verbessern.
In Anerkennung früherer Vereinbarungen verpflichten wir uns, einzeln und gemeinsam Programme zur Beseitigung von Gewalt in allen Aspekten unserer Arbeit auszuweiten. Entsprechend unseren jeweiligen Mandaten wollen wir mit anderen internationalen Organisationen, mit Regierungen, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, und zwar mit Priorität auf folgenden Aktivitäten oder einigen davon:
- Unterstützung evidenzbasierter Präventions- und Hilfsangebote und Programme für Betroffene in Schlüsselbereichen wie Arbeit, Bildung, Sozialschutz, Gesundheit, Bürgersicherheit und Verkehr; Verbesserung des Systems zur Nachverfolgung der Programme, die von den Banken unterstützt werden.
- Stärkung der Effektivität unserer Kunden bei Maßnahmen, die Betroffenen den Zugang zur Justiz garantieren und Straflosigkeit verringern.
- Stärkung der Kapazitäten im Privatsektor für den Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt (Prävention und Reaktion).
- Unterstützung zur Verbesserung der Qualität und Konsistenz von Datensammelsystemen, damit geschlechtsspezifische Gewalt verlässlicher erfasst, gemeldet und adressiert wird und Betroffenen schnell und effektiv geholfen wird.
- Investitionen in die Verbreitung innovativer Methoden, um geschlechtsspezifische Gewalt weltweit zu bekämpfen.
An diesem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen stehen wir geschlossen hinter unseren Anstrengungen für eine Welt, in der Frauen und Mädchen frei von Gewalt leben.
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