EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor, bei der EIB für Klimaschutz, Umwelt und Energie zuständig, hat für die Bank an einer Sitzung zum Thema „grüne Finanzierungen“ teilgenommen. Die Sitzung fand am Rande der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington D.C statt. Im Fokus der Veranstaltung standen die notwendige Einlösung der während der Klimakonferenz in Paris (COP21) geäußerten Versprechen sowie die Rolle, die den Regierungen und öffentlichen Finanzinstituten bei der Mobilisierung privatwirtschaftlicher Mittel für klimafreundliche Investitionen zukommt.
Zu den Organisatoren der Veranstaltung gehörten das Paulson Institute, das Green Finance Committee (GFC), die China Society for Finance and Banking (der People’s Bank of China’s (PBoC) unterstellt), die Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA), das UN-Umweltprogramm (United Nations Environment Programme – UNEP) und Bloomberg Philanthropies. Die Teilnehmer waren davon überzeugt, dass der Markt vielversprechende Signale aussendet und die Investoren immer mehr zu nachhaltigen Finanzierungslösungen tendieren. Es bestand jedoch weitgehend Einvernehmen darüber, dass die Finanzierungen ausgeweitet werden müssen, um die auf der Klimakonferenz von Paris formulierten Ziele zu erreichen. Vizepräsident Taylor sagte in diesem Zusammenhang: „Durch die Mobilisierung privatwirtschaftlicher Finanzierungsmittel können die Mittel aufgebracht werden, die wir zum Erreichen der Ziele benötigen.“
Der Vizepräsident verwies auf den Umfang und den Anteil der EIB-Finanzierungen im Umweltbereich sowie die Entwicklung von Produkten, mit denen die EIB Umweltinvestitionen fördert.
Die EIB führte 2007 grüne Anleihen am Markt ein und hat seitdem entsprechende Titel im Gesamtumfang von fast 13 Milliarden Euro begeben. Damit ist sie der weltweit größte Emittent von Umweltanleihen und eine wichtige treibende Kraft für die Anwendung der Best Practice im Markt.
Der Sitzung waren Gespräche hochrangiger Vertreter multilateraler Entwicklungsbanken vorausgegangen. Im Zuge dieser Gespräche wurden die Fortschritte im Bereich Klimaschutz nach der Klimakonferenz COP21 bewertet und die Bereitschaft bekräftigt, gemeinsam eine Ausweitung der Klimainvestitionen des öffentlichen und des privaten Sektors zu unterstützen. Dies ist auch in der gemeinsamen Erklärung verankert, die die multilateralen Entwicklungsbanken anlässlich der Klimakonferenz in Paris abgegeben hatten.
Im Mittelpunkt der Sitzung standen Überlegungen, den Klimaschutz bei allen Finanzierungen systematisch zu berücksichtigen. Hier ist die EIB ein Vorreiter. Insgesamt geht die Bank derzeit davon aus, dass sie bis 2020 klimafreundliche Projekte im Gesamtumfang von 100 Milliarden US-Dollar finanzieren wird. Sie vergibt mindestens 25 Prozent ihrer gesamten Finanzierungen für den Klimaschutz. In Entwicklungsländern sollen bis spätestens 2020 sogar 35 Prozent ihrer Finanzierungen in den Klimaschutz fließen.
Vizepräsident Taylor unterstrich die führende Rolle, die der EIB in der Zusammenarbeit mit anderen multilateralen Finanzierungsinstitutionen zukommt, wenn es um die Entwicklung gemeinsamer Standards geht. Die EIB hat eine Gruppe von elf internationalen Finanzierungsinstitutionen koordiniert, die Leitlinien für eine einheitliche Berichterstattung über die Auswirkungen von über grüne Anleihen finanzierten Projekten veröffentlicht hat. Dadurch wird die Transparenz verbessert und eine bessere Vergleichbarkeit der Emittenten von Umweltanleihen ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, um institutionelle Anleger zu gewinnen und die Klimaschutzfinanzierungen auszuweiten.
Die EIB wurde vor kurzem Partner des Green Climate Fund. Der grüne Klimafonds bietet eine weitere Gelegenheit, um Partnerschaften für erfolgreiche und innovative Klimaschutzfinanzierungen einzugehen.