- EIB und städtisches Wohnungsinstitut IMHAB unterzeichnen Kredit für den Bau neuer öffentlicher Sozialwohnungen zwischen 2026 und 2030 in Barcelona
- Neue Wohnungen kommen 2 040 Menschen zugute, erfüllen hohe Energiestandards und vergrößern Barcelonas Bestand an öffentlichen Wohnungen
- Projekt ist Teil des Aktionsplans der EIB für Wohnraum, der die Finanzierungen für bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum in Europa 2025 auf über 4 Mrd. Euro ausweiten soll
- Kredit wurde auf Konferenz zu Innovation im Wohnungssektor in Barcelona unterzeichnet, bei der die EIB-Gruppe auch die neue HousingTechEU-Initiative für Wohnraum vorstellte
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Stadt Barcelona haben über das städtische Institut für Wohnraum und Sanierungen IMHAB eine Finanzierung von 113 Millionen Euro unterzeichnet. Damit werden neun neue öffentliche Sozialwohnungsprojekte mit insgesamt rund 640 Wohnungen gebaut. Das IMHAB, eine öffentliche Einrichtung der Stadt Barcelona, ist zuständig für Bau, Verwaltung und Förderung von öffentlichem und nachhaltigem Wohnraum in der Stadt.
Das Projekt soll über 2 040 benachteiligten Menschen zugutekommen, darunter 70 Prozent Frauen. Die neuen Wohnungen erfüllen hohe Energiestandards und sind speziell für die Bedürfnisse von Frauen in Bezug auf Barrierefreiheit und Sicherheit konzipiert. Sie sollen im Zeitraum 2026 bis 2030 entstehen.
Mit der Finanzierung unterstützt die EIB die Stadt Barcelona dabei, den Bestand an öffentlichen Wohnungen zu erhöhen, auf den dringenden Wohnraumbedarf zu reagieren, die soziale Integration zu fördern und bestimmte Stadtteile zu erneuern. Die EIB arbeitet bereits seit vielen Jahren mit dem IMHAB zusammen. Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung hat die EIB insgesamt rund 2 308 Mietsozialwohnungen über das IMHAB finanziert; etwa 1 700 davon sind weitgehend fertiggestellt.
Die Unterzeichnung erfolgte auf der Konferenz „Building Change: Boosting Innovation for Affordable and Sustainable Housing in Europe“ die von der EIB-Gruppe gemeinsam mit der Stadt Barcelona organisiert wurde. Vertreterinnen und Vertreter des Sektors, von Finanzinstituten und von europäischen Kommunen diskutierten dort, wie Innovationen im Wohnungsbau vorangebracht werden können. Außerdem stellte die EIB ihre 400 Millionen Euro schwere HousingTechEU-Initiative vor – die erste dieser Art.
Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe: „Die Vereinbarung zwischen der EIB und Barcelona zeigt, dass wir der Stadt bei der Lösung ihres Wohnungsproblems helfen wollen. Jeder vierte von der EIB in Katalonien investierte Euro fließt dieses Jahr in den Wohnungsbau – mit besonderem Fokus auf jungen Menschen. Das zeigt, wie sehr das Zusammenspiel von Institutionen und europäischen Finanzierungsmitteln das Leben der Menschen verbessert.“
Jaume Collboni, Bürgermeister von Barcelona: „Die Vereinbarung mit der EIB ist ein weiterer Schritt, der den Bau von öffentlichen Wohnungen in Barcelona beschleunigt. Die Zusammenarbeit aller Verwaltungsebenen und insbesondere mit den europäischen Institutionen ist entscheidend, um das Recht auf Wohnen in Barcelona zu sichern. Alle möglichen Akteure sind gefragt, damit wir die Wohnungskrise bewältigen.“
EIB-Vizepräsident Ioannis Tsakiris:
„Barcelona ist eine dynamische europäische Stadt, in der die Nachfrage nach Wohnungen rapide steigt. Mit diesem Projekt ermöglichen wir mehr Menschen, insbesondere Frauen und benachteiligten Familien, Zugang zu bezahlbaren und energieeffizienten Wohnungen. Durch HousingTechEU unterstützt die EIB zudem Innovationen im Wohnungssektor, damit Städte mehr und bessere Wohnungen bauen können – und das schneller und kostengünstiger. So schlagen sich Europas Ziele für soziale Teilhabe und Klimaschutz in konkreten Verbesserungen im Alltag der Bürgerinnen und Bürger nieder.“
Jordi Valls, stellvertretender Bürgermeister für Wirtschaft, Wohnen, Finanzen und Tourismus: „Die heute unterzeichnete Finanzierung stärkt den Pla Viure, den strategischen Wohnungsplan der Stadt und unsere Antwort auf die Wohnraumkrise in Barcelona. Die Europäische Union muss dieses große Problem angemessen angehen und den Städten die nötigen Instrumente an die Hand geben. Nur so können sie diese Krise bewältigen, die das soziale Gefüge unserer Gesellschaften bedroht.“
Die Vereinbarung mit dem IMHAB leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der EIB-Gruppe in Hinblick auf Klimaschutz und soziale Infrastruktur, wie in ihrem Strategiefahrplan 2024–2027 und ihrem Klimabank-Fahrplan Phase 2 (2026–2030) festgelegt.
EIB-Engagement für einen stärkeren Wohnungssektor in Europa und HousingTechEU
Die EIB-Gruppe arbeitet eng mit der Europäischen Kommission, nationalen Regierungen, Städten und Förderbanken zusammen, um Europas Wohnungssektor zu stärken. Sie stellt Finanzierungen und Fachwissen bereit, um mehr innovative, energieeffiziente und bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Dabei konzentriert sie sich auf drei Schwerpunkte: innovative und nachhaltige Bauweisen, Sanierung von Altbestand in Europa und Neubau bezahlbarer Wohnungen.
Um schnellere Fortschritte zu erzielen, hat die EIB-Gruppe einen Aktionsplan für bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum gestartet. Ziel ist es, die Finanzierung in Europa im Jahr 2025 auf mehr als vier Milliarden Euro auszuweiten, umfassende Unterstützung zu bieten und schnellere Lösungen auf den Markt zu bringen. Im Rahmen des Aktionsplans genehmigte der EIB-Verwaltungsrat eine 400 Millionen Euro schwere HousingTechEU-Initiative, die erste dieser Art. Im Fokus stehen mittlere und große Unternehmen auf dem EU-Wohnungsmarkt, die industrielle, technische und bauliche Innovationen vorantreiben. Mit der Finanzierung fördert die EIB die Entwicklung neuartiger Baustoffe, Maschinen und Bauverfahren, um Wohngebäude in Europa besser und billiger zu machen. Gleichzeitig stärkt sie Europas Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Über das Online-Portal „Mehr Wohnraum. Besserer Wohnraum“ können Kommunen, Bauträger und andere Akteure gezielt Beratung, Finanzierungen und Fördermittel abrufen. Die Europäische Kommission begrüßt das Portal als einen ersten Schritt hin zu einer paneuropäischen Investitionsplattform.
Weitere Informationen zu den Initiativen der EIB-Gruppe für bezahlbaren Wohnraum in Europa finden Sie unter: Mehr Wohnraum. Besserer Wohnraum.
Zur Eröffnungsansprache von Präsidentin Calviño auf der Wohnungsbau-Konferenz in Barcelona
Foto von links nach rechts: Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni, EIB-Vizepräsident Ioannis Tsakiris
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt sowie die europäische Kapitalmarktunion.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 nahezu 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.
Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Und fast 60 Prozent der jährlichen Investitionen der EIB-Gruppe fördern Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
In Spanien unterzeichnete die EIB-Gruppe 2024 neue Finanzierungen im Umfang von 12,3 Milliarden Euro für mehr als 100 wirkungsstarke Projekte. Die Finanzierungen fördern die grüne und die digitale Wende, das Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit und verbessern die Dienstleistungen für die Menschen.
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