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EIB
  • EIB und WHO unterzeichnen Vereinbarung auf dem Forum der EIB-Gruppe in Luxemburg
  • Libanesisches Gesundheitssystem steht durch wirtschaftliche und finanzielle Lage des Landes unter hohem Druck
  • Geberfinanzierte Initiative ermöglicht in Libanon die Wiedereröffnung des Zentrallabors für öffentliche Gesundheit sowie die Bereitstellung von Medikamenten und die medizinische Versorgung von mehr als 50 000 Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs

Die Europäische Investitionsbank (EIB Global) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben einen Zuschuss über 10 Millionen Euro zur Stärkung des libanesischen Gesundheitssystems auf den Weg gebracht. Damit wollen sie auch die Arzneimittelknappheit und die Fragmentierung der Labordienste in Libanon angehen.

Die Zusammenarbeit wurde heute auf dem EIB-Forum in Luxemburg von WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus und EIB-Vizepräsident Thomas Östros offiziell besiegelt. Beide Einrichtungen unterstützen damit die Wiedereröffnung des libanesischen Zentrallabors für öffentliche Gesundheit, wodurch die Fähigkeit zur Erkennung neuer Infektionskrankheiten in dem Land entscheidend verbessert wird. Das Zentrallabor testet auf Infektionskrankheiten, die dringend zu behandeln sind, und bestätigt umgehend potenzielle Krankheitserreger, um Epidemien zu verhindern. Dies ist gerade für vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Vertriebene und Flüchtlinge besonders wichtig. Das Zentrallabor testet zudem alle Blutspenden, um sichere Transfusionen zu gewährleisten.

Die heutige Vereinbarung ermöglicht auch die Bereitstellung wichtiger Medikamente sowie landesweit die fachliche Unterstützung medizinischer Grundversorgungszentren. Öffentliche Gesundheitszentren können dadurch ihre Tätigkeit wiederaufnehmen, auch in den Bereichen reproduktive Gesundheit und Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt, und gleichzeitig geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Dienstleistungen beseitigen.

Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe: „Strategische Partnerschaften und Win-Win-Lösungen sind in diesen schwierigen Zeiten wichtiger denn je. Diese umfangreiche Finanzierung der Europäischen Union für das öffentliche Gesundheitswesen in Libanon ist auch das Ergebnis unserer guten Zusammenarbeit mit anderen multilateralen Institutionen und unserer ausgezeichneten Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation. Ihre Expertise vor Ort ist für die Durchführung von Projekten wie diesem unerlässlich.“

WHO-Generaldirektor Tedros: „Diese Initiative kommt zu einem für Libanon kritischen Zeitpunkt und wird die Fähigkeit des Landes, Gesundheitsnotstände zu erkennen und rasch darauf zu reagieren sowie die Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten maßgeblich verbessern. Sie ist ein perfektes Beispiel für die Wirkung, die WHO, EIB und andere multilaterale Entwicklungsbanken weltweit über die Health Impact Investment Platform erzielen wollen.“

Fadi Hajali, libanesischer Botschafter in Belgien und Luxemburg: „Wir danken der EIB und der WHO für die Unterstützung des libanesischen Gesundheitssektors. Mit dieser Initiative können wir kritische Bedarfe decken, die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern und ein robusteres Gesundheitssystem für die Menschen in Libanon aufbauen.“

Sandra De Waele, EU-Botschafterin in Libanon: „Diese gemeinsame Initiative von EIB und WHO ist ein entscheidender Schritt hin zu einem stärkeren libanesischen Gesundheitssystem und sichert lebenswichtige Dienstleistungen für die vulnerabelsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Durch die Wiedereröffnung des Zentrallabors für öffentliche Gesundheit und die Stärkung der Zentren für die medizinische Grundversorgung können wir den unmittelbaren Bedarf decken und das Gesundheitssystem langfristig krisenfest zu machen. Die Initiative ist ein Paradebeispiel für den Ansatz von Team Europa. Sie trägt den Prioritäten der Europäischen Union in Libanon Rechnung und ergänzt unsere bereits laufenden Unterstützungsmaßnahmen für den Gesundheitssektor, indem sie vor allem die Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln sicherstellt.“

Der Zuschuss wird aus dem geberfinanzierten Fonds der Resilienzinitiative bereitgestellt, der von den EU-Mitgliedstaaten unterstützt wird.

Die Initiative in Libanon baut auf früheren Initiativen auf, die von WHO und EIB gemeinsam in Palästina, Ruanda und Angola lanciert wurden. Sie ebnet den Weg für den operativen Start der Health Investment Platform. Über diese einzigartige Finanzierungsplattform wollen mehrere multilaterale Entwicklungsbanken, darunter die Islamische Entwicklungsbank und die Afrikanische Entwicklungsbank, gemeinsam mit EIB und WHO einen gezielten und strategischen Ansatz zur Finanzierung der medizinischen Grundversorgung umsetzen.

Das libanesische Gesundheitssystem steht erheblich unter Druck. Grund ist der schwere wirtschaftliche und finanzielle Zusammenbruch des Landes, der durch mehrere Krisen – darunter der Konflikt im Südlibanon, die Explosion im Beiruter Hafen, der Syrien-Konflikt und eine Cholera-Epidemie – noch verstärkt wird. Die humanitären Herausforderungen nehmen weiter zu und schwächen die Bevölkerung zunehmend.

Der Zuschuss sichert in erster Linie die Bereitstellung von Medikamenten und die medizinische Versorgung, vor allem von mehr als 50 000 Menschen, die an chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs leiden. Vulnerable Bevölkerungsgruppen, darunter die vom aktuellen Konflikt Betroffenen, syrische Flüchtlinge und andere, werden von dieser Initiative profitieren. Libanon beherbergt etwa 1,5 Millionen syrische und rund 200 000 palästinensische Flüchtlinge. Die Flüchtlinge machen etwa ein Drittel der libanesischen Gesamtbevölkerung aus. Darüber hinaus ist die Zahl der Binnenvertriebenen in Libanon im Jahr 2025 auf über 950 000 gestiegen.

Die Initiative wird von der WHO umgesetzt und wurde vom libanesischen Ministerium für öffentliche Gesundheit vollumfänglich gebilligt. Sie unterstützt die Strategie des Gesundheitsministeriums, das die Gesundheitsversorgung vulnerabler Bevölkerungsgruppen, auch der vom aktuellen Konflikt Betroffenen, verbessern will.

Hintergrundinformationen

EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 wollen wir Investitionen von 100 Milliarden Euro anschieben, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Fonds der Resilienzinitiative (ERI-Fonds)

Der Fonds der Resilienzinitiative (ERI-Fonds), aus dem dieser Zuschuss stammt, wurde 2017 von der EIB eingerichtet, um Gebermittel in wirkungsstarke Projekte in der südlichen Nachbarschaft der EU und im Westbalkan zu lenken und so die mit Vertreibung und Migration verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Geber des ERI-Fonds sind Bulgarien, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Polen, die Slowakei, Slowenien und das Vereinigte Königreich.

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Referenz

2025-126-DE