- Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der City Climate Finance Gap Fund (Gap Fund) unterstützen die Stadt Chefchaouen bei der Optimierung ihrer Abfallwirtschaft
- Die technische Hilfe des Gap Fund ermöglicht eine Vormachbarkeitsstudie, um die Abfallwirtschaft gemäß dem städtischen Gesamtplan zu beurteilen, aufzuwerten und zu organisieren
- Das Projekt trägt zur Umsetzung lokaler und nationaler Umwelt- und Klimaziele bei und verbessert die Lebensqualität der Bevölkerung
Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird der Stadt Chefchaouen technische Hilfe leisten, die aus dem City Climate Finance Gap Fund finanziert wird. Ziel ist es, die Bewirtschaftung, Behandlung und Verwertung organischer Abfälle zu verbessern. Die technische und finanzielle Unterstützung sieht in erster Linie eine Bewertung der Zusammensetzung der Haushaltsabfälle vor, um deren wirtschaftliches Potenzial abzuschätzen. So kann ein technisch und finanziell tragfähiges Konzept entwickelt werden, um möglichst wenig organische Abfälle zu deponieren und ihre Rentabilität für die Stadt zu maximieren. Darüber hinaus werden Vorschläge für eine bessere Organisation gemacht, wobei die öffentliche, private und kommunale Leistungserbringung zu berücksichtigen ist.
Bisher beschränkte sich die Abfallbewirtschaftung in Marokko meist auf die Beseitigung von Abfällen mit einer relativ geringen Recyclingquote. Bei der Umsetzung des neuen Gesamtplans will die Stadt Chefchaouen dank der technischen Hilfe die Abfalldienste durch neue Investitionen, den Aufbau lokaler Kapazitäten und die Einführung von Abfalltrennung an der Quelle verbessern.
Die technische und finanzielle Unterstützung trägt dazu bei, lokale und nationale Umweltziele zu erreichen, indem Treibhausgasemissionen reduziert und die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert werden. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das in anderen Städten Marokkos und Nordafrikas Nachahmer finden soll.
Mohamed Sefiani, Bürgermeister von Chefchaouen: „Im Namen des Stadtrats danke ich den Verantwortlichen des Gap Fund und der EIB, die technische Hilfe bereitstellen, um klimasmarte Planung und Investitionen in Städten von Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern. Gleichzeitig gewährt uns die Generaldirektion für Gebietskörperschaften des marokkanischen Innenministeriums mit Unterstützung der Provinz Chefchaouen eine umfangreiche finanzielle Unterstützung für die Schließung der Abfallhalde von Chefchaouen und die Einrichtung eines Deponie- und Recyclingzentrums gemäß den geltenden Vorschriften. In Chefchaouen ist die Verbesserung der Lebensqualität und insbesondere der Abfallbewirtschaftung ein gemeinsames Anliegen der Verwaltung und der Bevölkerung und somit eine Priorität für die Stadt. Sie ist Teil der im städtischen Aktionsplan vorgesehenen Maßnahmen. Die Abfallbewirtschaftung muss die Recyclingbranchen berücksichtigen, die grüne und menschenwürdige Arbeitsplätze schaffen, und zum Klimaschutz beitragen.“
Anna Barone, Vertreterin der EIB in Marokko: „Eine bessere Verwertung von Siedlungsabfällen ist wichtig, nicht nur aus ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen, sondern auch, um die Entwicklung einer innovativen Kreislaufwirtschaft zu begünstigen, die Werte und Arbeitsplätze schafft. Für die EIB als Klimabank ergänzen sich unsere Nachhaltigkeitsziele und unsere wirtschaftlichen Ziele. Wir freuen uns, die Stadt Chefchaouen mit dieser technischen Hilfe aus dem Gap Fund zu unterstützen und damit den öffentlichen und den privaten Sektor auf lokaler und nationaler Ebene bei ihrer grünen Wende zu begleiten.“
Der City Climate Finance Gap Fund, den die EIB in Zusammenarbeit mit der GIZ eingerichtet hat, soll die Finanzierungslücke beim Klimaschutz in Städten schließen, damit diese CO2-arme und klimaresiliente Urbanisierungspfade einschlagen können.
Diese Unterstützung steht auch im Einklang mit den Zielen der Grünen Partnerschaft Marokko-EU und ist ein weiteres konkretes Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit und lokale Partnerschaften die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern können. Sie trägt dazu bei, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, die die Förderung wirksamer und inklusiver Partnerschaften zwischen Ländern, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft für eine nachhaltige Entwicklung vorsehen.
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist seit über 40 Jahren ein wichtiger Partner Marokkos. Sie finanziert die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in wichtigen Sektoren der marokkanischen Wirtschaft. Gefördert werden Unternehmen und Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser- und Abwasserwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Verkehr, Stadtentwicklung und erneuerbare Energien.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
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Der City Climate Finance Gap Fund
Der City Climate Finance Gap Fund (Gap Fund) ist eine Initiative der Bundesrepublik Deutschland, Luxemburgs und des Globalen Konvents der Bürgermeister für Klima und Energie (GCoM) in Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Akteuren im Bereich der Klimafinanzierung wie C40 Cities, ICLEI und der Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA). Der Gap Fund wird von der EIB in Partnerschaft mit der GIZ und der Weltbank umgesetzt. Die Mittel dafür werden von Deutschland und Luxemburg bereitgestellt.
Der Gap Fund wurde im September 2020 ins Leben gerufen. Er ist eine globale Partnerschaft, die Städte in Entwicklungsländern dabei unterstützt, Projekte zur Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und zur Anpassung an seine Folgen zu planen, zu priorisieren und umzusetzen. Dazu sollen mindestens vier Milliarden Euro mobilisiert werden, um in intelligente Klimaprojekte und urbane Klimainnovationen zu investieren.