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  • EIB-Finanzierungen in Höhe von 148 Millionen Euro und Eigenkapital- und Garantiezusagen des EIF im Umfang von 63 Millionen Euro[1]
  • Über 2 600 Unternehmen profitieren von der Unterstützung der EIB-Gruppe – 25 000 Arbeitsplätze gesichert
  • Europäischer Fonds für strategische Investitionen mobilisiert voraussichtlich Neuinvestitionen von 2,02 Milliarden Euro in der Slowakei

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2020 in der Slowakei Darlehen, Garantien und Eigenkapital in Höhe von 211 Millionen Euro bereitgestellt.

Die EIB unterzeichnete neue Darlehen von 148 Millionen Euro, und der EIF gab Zusagen von etwa 63 Millionen Euro für vier Eigenkapital- und Garantieoperationen. Davon profitieren insgesamt 2 600 Unternehmen; 25 000 Arbeitsplätze werden gesichert.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „2020 half die EIB-Gruppe slowakischen Unternehmen bei der Bewältigung der coronabedingten Wirtschaftskrise. Die Gruppe trug auch dazu bei, regionale Ungleichheiten zu verringern, weil sie Investitionen in Kohäsionsregionen förderte – eine unserer Prioritäten. Gemeinsam mit unseren slowakischen Partnern haben wir den öffentlichen und den privaten Sektor in ausgewogenem Maß unterstützt. Gleichzeitig haben wir die Widerstandskraft der Wirtschaft gestärkt und einen gerechten Übergang gefördert. Als Klimabank der EU hat die EIB Projekte finanziell und beratend unterstützt, die Energieeffizienz, Innovation und Digitalisierung der öffentlichen Dienste steigern und damit die Lebensqualität der Menschen im Land verbessern.“

Eduard Heger, stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister der Slowakischen Republik: „Die EIB-Gruppe ist für die Slowakei sehr wichtig, weil sie langfristige Investitionen und die Regionalentwicklung fördert. Wir begrüßen sehr, dass sie eine zentrale Rolle für die Ziele der EU übernimmt und Investitionen auf den Weg bringt, die die wirtschaftliche Lage und die Lebensbedingungen in ganz Europa verbessern. Die Covid-19-Pandemie gibt Anlass zur Sorge, aber wir müssen intensiv auf eine nachhaltige und alle einschließende Erholung hinarbeiten. Und genau in diesen Bereichen weiß ich die Investitionsbereitschaft, den Einsatz und die Initiativen der EIB-Gruppe sehr zu schätzen. Ich freue mich darauf, weiter mit der EIB zusammenzuarbeiten, damit sie die Slowakei mit ihrem finanziellen und fachlichen Know-how in diesen schweren Zeiten unterstützen kann.“

Ergebnisse der EIB-Gruppe in der Slowakei im Jahr 2020

Investitionsoffensive für Europa – Finanzierungen in der Slowakei

Die Investitionsoffensive für Europa – der sogenannte Juncker-Plan – ist eine der wichtigsten Initiativen der Europäischen Union zur Förderung der Investitionstätigkeit und von Wachstum und Beschäftigung in Europa. Entwickelt wurde sie von der EIB-Gruppe und der Europäischen Kommission, um die Investitionslücke zu schließen, die aus der Finanzkrise des Jahres 2008 resultierte. Das Ziel war, in der Europäischen Union bis Mitte 2018 zusätzliche Investitionen von 315 Milliarden Euro auf den Weg zu bringen.

Grundlage dafür war ein Garantieprogramm über 21 Milliarden Euro – der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Im Juli 2018, genau drei Jahre nach dem Start des EFSI, hatte die EIB-Gruppe das ursprüngliche Ziel übertroffen. Nach seiner Verlängerung und Aufstockung im Jahr 2017 hat der EFSI nun auch sein zweites Ziel – Investitionen von 500 Milliarden Euro zu mobilisieren – überboten: Die zusätzlichen Investitionen belaufen sich inzwischen auf 535,4 Milliarden Euro. Das ist ihm nicht nur früher als geplant gelungen, sondern er hat auch noch die Auswirkungen der Coronakrise auf die europäische Wirtschaft abgefedert.

Seit der Einrichtung des EFSI wurden in der Slowakei bis Ende 2020 Projekte von 657 Millionen Euro mit EFSI-Garantie genehmigt. Diese dürften Investitionen in Höhe von 2,02 Milliarden Euro mobilisieren – in den Sektoren kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Verkehr, Regionalentwicklung sowie Forschung und Entwicklung.

2020 unterzeichneten die EIB und der EIF mit der Slovenská sporiteľňa (SLSP), dem größten Finanzinstitut der Slowakei, eine Garantie in Höhe von 48 Millionen Euro für die Mezzanine-Tranche einer synthetischen Verbriefung eines Kreditportfolios der SLSP. Damit helfen sie KMU und Midcap-Unternehmen bei der Bewältigung der Coronafolgen. Die Finanzierung wird durch den EFSI besichert und fällt unter ein Programmdarlehen für Asset-Backed Securities in der EU im Volumen von zwei Milliarden Euro. Es wird von der EIB-Gruppe verwaltet und soll den Betriebskapital- und Liquiditätsbedarf von pandemiegeschädigten KMU und Midcap-Unternehmen in Europa decken sowie Investitionshindernisse beseitigen.

Mittel für die Digitalisierung der Postdienste

Die EIB hat 2020 erstmals ein Darlehen mit dem slowakischen öffentlichen Postunternehmen Slovenská pošta unterzeichnet. Mit 32 Millionen Euro trägt die EIB zur Digitalisierung und Modernisierung der Dienste und Betriebsabläufe der Slovenská pošta bei. Die Mittel sind für neue IT-Systeme und spezielle Postausrüstung wie etwa Vorrichtungen zum Paketsortieren oder digital gesteuerte Paketstationen bestimmt. Das Projekt fällt unter das Investitionsprogramm 2018–2021 von Slovenská pošta, mit dem das Unternehmen seine Betriebsabläufe und sein Dienstleistungsangebot digitalisieren und umgestalten will.

Slovenská pošta will in erster Linie seine Organisationsstruktur an die Veränderungen anpassen, die das Internet und ganz allgemein digitale Technologien bewirken. Gleichzeitig jedoch muss das Unternehmen die ihm verpflichtend vorgeschriebenen Universaldienste effizient und hochwertig erbringen. Das Investitionsprogramm von Slovenská pošta soll die Entwicklung der digitalen Wirtschaft des Landes wesentlich vorantreiben.

Innovationsförderung

2020 erhielt die ZKW Group GmbH von der EIB 53 Millionen Euro für ihren Produktionsstandort in Krušovce in der Region Nitra. Die Mittel stammen aus einem Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro an die österreichische Gruppe. ZKW ist ein führender Automobilzulieferer, der innovative Premium-Lichtsysteme und Elektronikkomponenten entwickelt und herstellt. In den letzten Jahren hat ZKW die Branche durch eine Reihe von Innovationen wie die ersten Laser-Scheinwerfer in Serienfertigung maßgeblich geprägt.

ZKW wird die Mittel der EIB für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation im Bereich innovative Autobeleuchtungssysteme verwenden, die an den Standorten des Unternehmens in Österreich und in der Slowakei durchgeführt werden. Daneben will ZKW in modernste Maschinen und Ausrüstung für seinen Produktionsstandort in der Slowakei investieren. Solche Innovationen sind entscheidend, um Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in der Slowakei anzukurbeln.

Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen und Midcap-Unternehmen

2020 vergab die EIB Durchleitungsdarlehen an zwei in der Slowakei tätige Bankengruppen: Slovenská sporiteľňa (SLSP) und SGEF CZ. Mit den EIB-Mitteln finanzieren diese Institute Projekte von KMU und von Kommunen in den Bereichen lokale Infrastruktur, Klima- und Umweltschutz, Energie, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Dienstleistungen.

In diesem Jahr half die EIB-Gruppe in erster Linie KMU bei der Bewältigung der Covid-19-Krise. Sie richtete den Paneuropäischen Garantiefonds (EGF) ein, der seine Tätigkeit im Herbst 2020 aufnahm. Mithilfe von Garantien setzt der EGF Kapital nationaler Förderbanken, lokaler Banken und sonstiger Finanzintermediäre frei. Damit stehen mehr Mittel für KMU, Midcap- und Großunternehmen in der Europäischen Union zur Verfügung. Der EGF mobilisiert zusätzliche Finanzierungsmittel aus dem Privatsektor, um der Wirtschaft bis zu 200 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Die EU-Mitgliedstaaten haben dafür Garantien in Höhe von fast 25 Milliarden Euro gestellt. Die Slowakei beteiligte sich am EGF mit 75 Millionen Euro.

Rund 520 KMU und Midcap-Unternehmen profitierten von den EIB-Finanzierungen in der Slowakei, die 2020 zum Erhalt von über 15 500 Arbeitsplätzen beitrugen.

Der EIF ist Teil der EIB-Gruppe und vergibt Risikofinanzierungen an Finanzintermediäre mit dem Ziel, KMU und Midcap-Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern. Im Jahr 2020 stellte er in der Slowakei 63 Millionen Euro bereit und wird damit rund 453 Millionen Euro mobilisieren.

Der EIF sagte 30 Millionen Euro für den Sandberg Investment Fund II SCSp zu, der insgesamt 109 Millionen Euro einwerben konnte.

Im Garantiebereich stellte er in drei Operationen rund 33 Millionen Euro bereit, was neue KMU-Darlehen in Höhe von rund 353 Millionen Euro ermöglichen dürfte.

Die Operationen des EIF im Jahr 2020 kamen rund 2 150 slowakischen Unternehmen zugute und sicherten etwa 9 500 Arbeitsplätze. Insgesamt unterstützte die EIB-Gruppe damit 25 400 Arbeitsplätze.

Beratungsdienste der EIB in der Slowakei

Die EIB-Beratungsdienste helfen, nachhaltige Investitionsvorhaben auf den Weg zu bringen und durchzuführen – durch technische und finanzielle Beratung im Projektzyklus und durch Beratung zu weitergehenden Themen. In der Slowakei sind oft mehrere interdisziplinäre Beratungsteams aus Finanzexperten, Ingenieuren und Fachleuten für zahlreiche Spezialgebiete – darunter öffentlich-private Partnerschaften, Innovation und Klima – im Einsatz.

Die Beratungsdienste der EIB helfen öffentlichen und privaten Unternehmen bei der Vorbereitung von Projekten, die wichtige Herausforderungen der Slowakei und ihrer Nachbarn in Angriff nehmen. Diese Projekte unterstützen Investitionen in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz, Digitalisierung, Innovation und soziale Infrastruktur.

Beispiele für die Arbeit der EIB-Beratungsdienste im Jahr 2020:

  • Hilfe bei der Vorbereitung wichtiger Projekte in den Sektoren Verkehr und städtische Mobilität in der Slowakei, etwa der Eisenbahnknoten Žilina, die Schnellstraße R2 Košice Šaca–Košické Oľšany und die Verlängerung der Straßenbahn nach Petržalka in Bratislava.
  • Hilfe bei der Energiewende und für den gerechten Übergang in der Slowakei. Die Beratungsdienste der EIB unterstützten die slowakischen Behörden bei der Ermittlung, Vorbereitung und Prüfung von Investitionen, um kohlebefeuerte Vorrichtungen zur Fernwärmeerzeugung in der Gegend von Nováky und Prievidza ab der Heizperiode 2023/2024 durch andere Brennstoffe zu ersetzen.
  • Zuschuss von rund 200 000 Euro für die Slovak Investment Holding, damit sie ihre Beratungskapazitäten im Bereich Energieeffizienz – mit besonderem Schwerpunkt auf Energiespar-Contracting – ausweiten kann.
  • Zuschuss in Höhe von 1,4 Millionen Euro für technische Hilfe aus dem Europäischen Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) der EIB, um die energetische Sanierung von 55 öffentlichen Gebäuden und acht Straßenbeleuchtungssystemen sowie die Installierung von Fotovoltaikanlagen im Kreis Košice (Košický samosprávny kraj) zu ermöglichen.
  • Bewertung der Finanzierungslücken im slowakischen Agrar- und Lebensmittelsektor, um den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in der Slowakei dabei zu unterstützen, den Einsatz von Finanzierungsinstrumenten im Programmplanungszeitraum 2021–2027 zu planen und zu programmieren.
  • Ex-ante-Beurteilung der EU-Finanzierungsinstrumente in allen Investitionssektoren für den Programmplanungszeitraum 2021–2027, um die optimale Nutzung der EU-Mittel zu gewährleisten. Dies betrifft die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation, Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Abfallwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Stadtentwicklungsinfrastruktur, Sozialwirtschaft, nachhaltiger Tourismus und bezahlbarer Wohnraum.

Investitionsumfrage der EIB 2020

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova und Peter Kažimír, Gouverneur der slowakischen Nationalbank, werden heute über den Investitionsbedarf und die Prioritäten der Slowakei in Zeiten von Covid-19, Digitalisierung und Klimawandel sprechen. Der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister der Slowakischen Republik Eduard Heger wird ebenfalls anwesend sein.

Nach Präsentationen – darunter einer von Debora Revoltella, Chefvolkswirtin und Leiterin der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen, zur Investitionsumfrage der EIB – wird der stellvertretende Gouverneur der slowakischen Nationalbank Ľudovít Ódor eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion leiten, an der Volkswirte, politische Entscheidungsträger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Finanzinstituten und aus Wirtschaftskreisen teilnehmen.

Die Ergebnisse der Investitionsumfrage der EIB bilden die Basis für den EIB-Investitionsbericht 2020/2021.

Die Tätigkeit der EIB-Gruppe in der Slowakei im Jahr 2020

EIB-Investitionsumfrage 2020 – Überblick für die Slowakei

Investitionsbericht 2020/2021 der EIB


[1] In der Gesamtsumme der Finanzierungen der EIB-Gruppe ist eine geringe Überschneidung von gemeinsamen Projekten von EIB und EIF herausgerechnet.