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  • 2017 zahlte die EIB in der Region insgesamt 548 Millionen Euro aus
  • 2018 wurden in Serbien bereits vier neue Darlehen und zwei Zuschüsse über 347 Millionen Euro unterzeichnet: Für das Eisenbahnprojekt Niš-Dimitrovgrad und für die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen über die Banken Banca Intesa Beograd, Erste Bank und Societe Generale Serbia
  • Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz soll dem Westbalkan helfen, die Migrationskrise zu bewältigen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) setzt sich weiter für den Westbalkan ein. 2017 unterzeichnete sie Finanzierungsverträge über 330 Millionen Euro in der Region und zahlte 548 Millionen Euro aus. Mit insgesamt sieben Milliarden Euro seit 2007 hat sie ihre Rolle als führender internationaler Geldgeber im Westbalkan gefestigt. Dieses Jahr wurden bereits neue Darlehen und Zuschüsse in Höhe von 347 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Geld sollen die Länder auf ihrem Weg zur Integration in die Europäische Union gefördert werden.

Bei einer Pressekonferenz in Belgrad zum Abschluss eines zweitägigen offiziellen Serbien-Besuchs zeigte EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco heute, was 2017 in Serbien und im Westbalkan erreicht wurde. Außerdem stellte er die Ziele und die Strategie der Resilienzinitiative für 2018 vor.

Gleichzeitig wurden zwei neue Darlehen für Serbiens Wirtschaft unterzeichnet: 134 Millionen Euro für die Eisenbahnstrecke Niš-Dimitrovgrad und 30 Millionen Euro für die Banca Intesa Beograd, die mit dem Geld Kredite an kleine und mittlere Unternehmen finanziert. Die Erste Bank Serbia (60 Millionen Euro) und die Societe Generale Serbia (50 Millionen Euro) haben 2018 bereits Darlehen erhalten, die ebenfalls kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen sollen. Des Weiteren wurden zwei Investitionszuschüsse aus EU-Mitteln über insgesamt 73 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld hierfür stammt aus dem Investitionsrahmen für die westlichen Balkanstaaten, den die EIB verwaltet.

Darüber hinaus sagte der Europäische Investitionsfonds (EIF), der ebenfalls zur EIB-Gruppe gehört, 2017 mehr als 62,5 Millionen Euro in Form von Garantien und anderen Instrumenten zu und ermöglichte so Investitionen von rund 348 Millionen Euro.

Scannapieco traf Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić und Ministerpräsidentin Ana Brnabić sowie den Präsidenten des Europäischen Parlaments Antonio Tajani, der zu einem offiziellen Besuch in Belgrad war. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Möglichkeiten, wie die EIB-Gruppe ihre Förderung für den Westbalkan verstärken und ausbauen kann. Der Fokus richtet sich dabei auf die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz. Diese europäische Initiative soll vor dem Hintergrund der Migrationskrise die Modernisierung und den Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur in der südlichen Nachbarschaft und den Ländern des Westbalkans vorantreiben und Impulse für Wachstum und Beschäftigung geben.

„Die EIB hat in den vergangenen fünf Jahren Verträge über mehr als 3,7 Milliarden Euro für die Region unterzeichnet und fast 4,7 Milliarden Euro ausgezahlt. Derzeit sind interessante Projekte in Sektoren wie Verkehr, Energie, Umwelt und Gesundheit in der Pipeline. Aber wir finanzieren nicht nur Großprojekte. Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern, gehört ebenfalls zu unseren wichtigen Aufgaben. Dies machen wir über Kredite und Garantien sowie über Eigenkapitalinstrumente, die der EIF verwaltet“, erklärte Vizepräsident Scannapieco, der bei der EIB für den Westbalkan und die Resilienzinitiative zuständig und außerdem Verwaltungsratsvorsitzender des EIF ist.

Eisenbahnstrecke Niš-Dimitrovgrad (134 Millionen Euro)

Mit dem Projekt „Railway Niš-Dimitrovgrad“ soll die bestehende Eisenbahnlinie zwischen Niš und Dimitrovgrad ausgebaut, modernisiert und elektrifiziert werden. Zusätzlich ist eine Eisenbahnumgehung um die serbische Stadt Niš geplant. Das Schienenverkehrsprojekt fällt unter die Konnektivitätsagenda des sogenannten Berlin-Prozesses. Es fördert die Wettbewerbsfähigkeit der serbischen Wirtschaft und verbessert die Qualität sowie das Angebot im Schienenverkehr. Gleichzeitig bringt es die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene voran. Das Geld der EIB wird bei diesem Projekt mit EU-Mitteln im Rahmen der Konnektivitätsagenda der EU von 2015 kombiniert.

Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen (140 Millionen Euro)

Mit den Darlehen an die Banca Intesa Beograd, die Erste Bank und die Societe Generale Serbia sollen Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen sowie kommunale Infrastrukturprojekte gefördert werden. Durch die EIB-Finanzierung stehen mehr Mittel für kleine und mittlere Unternehmen (bis 250 Beschäftigte) zur Verfügung, und die Finanzierungskosten sinken. Mittelgroße Unternehmen (bis 3 000 Beschäftigte) und andere Kreditnehmer aus den Bereichen Wissenswirtschaft, Energie, Umweltschutz, Industrie, Gesundheit, Bildung und Dienstleistungen können die EIB-Mittel ebenfalls für ihre Vorhaben in Anspruch nehmen.