Mit dieser neuen Finanzierung an die Tunesische Republik und die staatliche tunesische Eisenbahngesellschaft SNCFT bekräftigt die Europäische Investitionsbank (EIB) ihre Unterstützung für den Ausbau einer leistungsfähigen und nachhaltigen städtischen Verkehrsinfrastruktur, die auch den Einwohnern in den Außenbezirken von Tunis zugutekommt. Durch das Eisenbahnprojekt erhält die Stadt Tunis mit den Linien D und E auf einer Strecke von 17 Kilometern ein neues Schnellverkehrsnetz. Gleichzeitig werden mehr als 15 600 Arbeitsplätze geschaffen.

Zied Ladhari, der Minister für Entwicklung, Investitionen und internationale Zusammenarbeit, und Flavia Palanza, bei der EIB für KMU-Finanzierungen in den Nachbarländern zuständig, unterzeichneten heute den Finanzierungsvertrag über 83 Millionen Euro zur Unterstützung des Baus und der Inbetriebnahme eines neuen Schnellbahnnetzes in Tunis. Ziel ist es, den Straßenverkehr in der Hauptstadt zu entlasten und gleichzeitig die Luftverschmutzung (Treibhausgasemissionen) und die Lärmbelästigung zu verringern.

Der erste Abschnitt der Linie D mit neun Haltebahnhöfen verläuft auf einer Länge von 11,3 Kilometern zwischen der Innenstadt und Gobaa entlang der bestehenden internationalen Eisenbahnstrecke zwischen Tunis und Algier. Der erste Abschnitt der Linie E ist 8,2 Kilometer lang, führt von der Innenstadt nach Bougatfa und hat sieben Haltestellen.

Das Darlehen ermöglicht konkret die Beschaffung von 28 Triebzügen für das neue Schnellbahnnetz. Die Inbetriebnahme der ersten Linien ist für Oktober 2018 geplant. Aus den Mitteln des Darlehens wird außerdem der Bau von für das neue Schienennetz wichtiger Infrastruktur finanziert, wie etwa ein Betriebshof und zusätzliche Abstellflächen an den Endbahnhöfen.

„Mit dieser neuen Finanzierung bekräftigt die EIB ihr konkretes Engagement für Innovation, Verkehr und die Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels, die für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung eine große Rolle spielen. Es geht darum, Tunesien dabei zu helfen, leistungsfähige und nachhaltige Infrastruktureinrichtungen aufzubauen und Arbeitsplätze zu schaffen. Ich freue mich auch über die unmittelbare Verbesserung der Lebensqualität der Tunesier durch die neuen Bahnstrecken“, erklärte Flavia Palanza, die bei der EIB für KMU-Finanzierungen in den Nachbarländern zuständig ist.

Die Finanzierung des Projekts trägt dazu bei, ein Gebiet mit etwa 620 000 Einwohner an das Bahnnetz anzuschließen und den Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel in Tunis auf etwa 40 Prozent zu erhöhen. Die Einrichtung dieses neuen Angebots des öffentlichen Nahverkehrs wird die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel gegenüber dem Pkw erhöhen, die Busverkehrsdienste optimieren und so die Gesamtauswirkung der CO2-Emissionen des öffentlichen Nahverkehrs verringern.

Die EIB arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit der Republik Tunesien zusammen, mit der sie bisher 75 Operationen unterzeichnete. Seit 1988 hat die Bank vier Eisenbahnprojekte im Gesamtbetrag von 186 Millionen Euro unterzeichnet. Darunter war auch die erste Finanzierung für das Schnellbahnnetzprojekt für Tunis.

Diese Finanzierung der EIB steht im Einklang mit der Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union, bei der die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen, die für den Alltag der Menschen von großer Bedeutung sind, eine wichtige Säule darstellt. Sie entspricht auch den Prioritäten der von der EIB ins Leben gerufenen „Resilienzinitiative“, mit der die Schaffung von Arbeitsplätzen in den von der Flüchtlingskrise betroffenen Ländern gefördert werden soll.