2015 haben die sechs größten multilateralen Entwicklungsbanken insgesamt 81 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzprojekte mobilisiert. Davon stellten sie selbst 25 Milliarden US-Dollar bereit. Weitere 56 Milliarden wurden von anderen Geldgebern eingebracht.

Der gemeinsame Bericht multilateraler Entwicklungsbanken für das Jahr 2015 („2015 Joint Report on Multilateral Development Banks’ Climate Finance“) enthält die jüngsten Zahlen zu den Klimaschutzfinanzierungen dieser Partnereinrichtungen. Erstellt wurde er von der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Interamerikanischen Entwicklungsbank-Gruppe (IDBG) und der Weltbankgruppe (WBG).

Neben diesem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz verpflichteten sich alle multilateralen Entwicklungsbanken im vergangenen Jahr dazu, ihre Klimaschutzfinanzierungen in den kommenden Jahren deutlich aufzustocken. Sie machten diese Zusagen im Vorfeld des  Klimaabkommens von Paris, der ersten weltweiten Klimaschutzvereinbarung, die im vergangenen Dezember von 195 Ländern unterzeichnet wurde.

Aus dem Bericht für 2015 geht hervor, dass die multilateralen Entwicklungsbanken mehr als 20 Milliarden US-Dollar für Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und 5 Milliarden USD-Dollar für die Anpassung an seine Auswirkungen bereitgestellt haben. Die Eindämmungsmaßnahmen betrafen die Senkung der Treibhausgasemissionen durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erschließung sauberer erneuerbarer Energiequellen. Die Anpassungsmaßnahmen sind darauf ausgerichtet, die vom Klimawandel betroffenen Regionen widerstandsfähiger gegen seine Auswirkungen zu machen. Dazu gehören unter anderem gezielte Maßnahmen in der Bodennutzung und in der Wasserbewirtschaftung. Zusammen haben die multilateralen Entwicklungsbanken seit 2011 mehr als 131 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzfinanzierungen zugesagt.

Nach Regionen aufgeschlüsselt erhielten nicht zur EU gehörende europäische Länder und Zentralasien mit 20 Prozent den größten Teil der Finanzierungsmittel, gefolgt von den Regionen Südasien (19 %), Lateinamerika und Karibik (15 %), Ostasien und Pazifischer Ozean (14 %), EU (neue Mitgliedstaaten, 13 %), Subsahara-Afrika (9 %) und Naher Osten und Nordafrika (9 %). Die übrigen zwei Prozent der gesamten Mittel kamen überregionalen Vorhaben zugute.

Nach Sektoren betrachtet wurden bei den Anpassungsmaßnahmen vor allem Wasser- und Abwasservorhaben unterstützt (27 %), gefolgt von den Bereichen Energie, Verkehr und verbundene Infrastruktur (24 %) sowie Ackerbau und Nahrungsmittelproduktion (18 %). Bei den Eindämmungsmaßnahmen wurden die meisten Mittel für erneuerbare Energien (30 %), CO2-arme Verkehrslösungen (26 %) und Energieeffizienzmaßnahmen (14 %) bereitgestellt.

Die multilateralen Entwicklungsbanken, die bei der Mobilisierung von Finanzierungsmitteln eine wichtige Rolle spielen, haben in ihrem Bericht die Kofinanzierungen im Bereich Klimaschutz erstmals nach einem gemeinsamen Prinzip erfasst und machen damit die Berichterstattung zu Klimaschutzfinanzierungen solider und transparenter. Sie arbeiten außerdem gemeinsam daran, die Berichterstattung zu den Treibhausgasemissionen und zur Verwendung der Erlöse aus ihren Ökoanleihen zu harmonisieren.

Im Hinblick auf die Zukunft weisen die multilateralen Entwicklungsbanken in ihrem Bericht darauf hin, dass sie die Klimaschutzfinanzierungen in den verschiedenen Sektoren verstärken werden. Im Vordergrund stehen dabei die Bereiche erneuerbare Energie und Energieeffizienz, CO2-arme und klimaresiliente Städte, Regionen und Branchen, CO2-arme Verkehrslösungen, Ressourceneffizienz sowie klimaintelligente Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Mit ihren Finanzierungen helfen sie den Ländern, sich eine emissionsarme und klimaresiliente Zukunft aufzubauen und ihre Verpflichtungen im Rahmen der Vereinbarung von Paris einzuhalten.

Link zum gemeinsamen Bericht für 2015