EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive erklärte in diesem Zusammenhang; „Ich freue mich, heute in enger Zusammenarbeit mit der Agence Française de Développement in Nouméa die Weichen für die Bereitstellung  des Globaldarlehens „Environnementale II“ zu stellen. Mit diesem Darlehen werden zwei Ziele verfolgt: Es soll privatwirtschaftliche Unternehmen bei der Durchführung von Umweltvorhaben unterstützen und gleichzeitig das Finanzierungsangebot des Bankensektors verbessern.
Umweltfreundliches Wachstum und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien stellen für Neukaledonien und die EIB einige der wichtigsten vorrangigen Ziele dar. Diese Operation wird die Entwicklung innovativer Vorhaben in Neukaledonien begünstigen sowie zur Beschäftigung und zum Schutz eines weltweit einzigartigen Ökosystems beitragen.“

       
Am 8. Juli 2010 wurde das Globaldarlehen „Environnementale II“ von EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive und den Vorsitzenden der Geschäftsleitungen vier neukaledonischer Banken – der Banque Calédonienne d’Investissement (BCI), der Société Générale Calédonienne de Banque (SGCB), der BNP Paribas Nouvelle-Calédonie (BNP NC) und der Banque de Nouvelle Calédonie (BNC) – in Nouméa unterzeichnet.  Die Unterzeichnung der Finanzierungsverträge fand in den Geschäftsräumen der Agence Française de Développement (AFD) in Nouméa statt.

Es handelt sich hierbei um ein Globaldarlehen mit Zinsvergütung, das es den vier neukaledonischen Banken ermöglichen wird, Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Umweltschutz und Abfallwirtschaft, so u.a. die Errichtung von Windparks oder photovoltaischer Anlagen oder den Einsatz umweltfreundlicherer Verkehrsmittel, zu günstigeren Konditionen zu finanzieren. Diese Finanzierungen sollen vor allem Umweltunternehmen jeglicher Größe sowie privatwirtschaftlichen Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten oder einem Jahresumsatz von über 1,2 Mrd XPF (10 Mio EUR) in Neukaledonien zugute kommen. Darüber hinaus ist die EIB seit kurzem Mitglied des GRAINE-Verbandes, dem sie 30 000 EUR zur Finanzierung seines Hilfsfonds zur Verfügung stellen wird.

Mit dem Globaldarlehen „Environnementale II“ werden zwei Ziele verfolgt:

  • Es soll neukaledonische Unternehmen dazu anregen, die Umwelt zu schützen, Initiativen zur Nutzbarmachung von Energie zu unterstützten und den Einsatz umweltfreundlicher Energie zu fördern. Neukaledonien erzeugt noch immer lediglich einen kleinen Teil seiner Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Das Land muss jedoch in der Lage sein, die ehrgeizigen Umweltschutzziele umzusetzen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz seiner Lagune, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde; 
  • Das Darlehen soll zur Diversifizierung der Finanzierungstätigkeit der Banken beitragen, in dem es die Bereitstellung langfristiger Darlehen (mit einer Laufzeit von höchstens 15 Jahren) erleichtert und somit die Verzinsung des eingesetzten Kapitals verbessert.

Die Unterzeichnung dieses Darlehens stellt für die EIB einen wichtigen Schritt dar, um eine engere Zusammenarbeit mit Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen zu erreichen und vor allem eine wirksamere Unterstützung der Überseeischen Länder und Gebiete zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund wurde das Globaldarlehen Environnementale II  in enger Zusammenarbeit mit der AFD arrangiert, konzipiert und in die Wege geleitet, um im Rahmen der GRAINE-Fazilität zusätzliche Finanzierungsprodukte anzubieten. Diese Fazilität wurde von der AFD und der Industrie- und Handelskammer Neukaledoniens im Jahr 2009 eingerichtet und wird von der Regierung und den Provinzen des Landes subventioniert.

Wie kann die Herausforderung, die mit der Sicherstellung eines umweltfreundlichen Wachstums verbunden ist, bewältigt werden? Dies ist nicht nur eine Frage, sondern stellt nunmehr auch ein vorrangiges Ziel der EIB dar. In Neukaledonien wurden seit 1968 Darlehen im Gesamtbetrag von 38 Mio EUR vergeben, davon 5 Mio EUR für die Finanzierung von Vorhaben in den Bereichen Umwelt und erneuerbare Energien. In diesem Zusammenhang ist insbesondere das „Helios Bay“- Projekt zu nennen, in dessen Rahmen die erste photovoltaische Anlage in Neukaledonien errichtet wurde, deren jährliche Stromerzeugung von 3 Mio KWh pro Jahr eine Einsparung von 1 710 Tonnen CO2  ermöglichen wird. In Polynesien wurden seit 1980 Darlehen über insgesamt 51 Mio EUR gewährt. Hiervon entfielen seit 2007 insgesamt 15 Mio EUR auf Globaldarlehen zur Finanzierung von Umweltvorhaben. Im französischen Mutterland unterstützt die EIB eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung, für die sie im Jahr 2009 Mittel im Gesamtbetrag von 1,3 Mrd EUR zur Verfügung stellte.

Am 9. Juli 2010 wird das Globaldarlehen „Environnementale II“ von der SOCREDO und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive in Papeete unterzeichnet werden.

Hinweis für die Redaktion:

Die Europäische Investitionsbank ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie ist zwar hauptsächlich in der EU tätig, operiert jedoch auch außerhalb der Union auf der Grundlage ihr vom Europäischen Rat übertragener Mandate.   Die Bank stellt im Rahmen des Partnerschaftsabkommens von Cotonou Finanzierungen in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP-Staaten) sowie in den Überseeischen Ländern und Gebieten (ÜLG) bereit.

Die in den AKP-Staaten und ÜLG  vergebenen EIB-Darlehen sollen ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern, was vor allem durch die Finanzierung von Projekten des privaten Sektors sowie von Umweltvorhaben erreicht werden soll. Die Darlehen können entweder aus eigenen Mitteln der EIB oder  - wie im Falle des Globaldarlehens „Environnementale II“  - aus Mitteln der Investitionsfazilität (einem revolvierenden Fonds, der von den EU-Mitgliedstaaten über den Europäischen Entwicklungsfonds finanziert wird) zur Verfügung gestellt werden.

Die EIB hat bereits im Jahr 1968 durch die Finanzierung des Hafens von Nouméa zum  Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung in Neukaledonien beigetragen. Dieser Zusammenarbeit wurden im Jahr 1981 durch die Bereitstellung der ersten Globaldarlehen neue Impulse verliehen. Die Bank hat seither sechs Globaldarlehen an die BCI vergeben, davon eins über 5 Mio EUR, das 2007 unterzeichnet wurde und der Finanzierung von Umweltvorhaben dient. Aus dem für Umweltvorhaben bestimmten Globaldarlehen wurde bereits ein Teil des „Helios Bay“-Projekts finanziert. Es handelt sich dabei um eine photovoltaische Anlage, deren jährliche Stromerzeugung von 2,8 Mio KWh CO2-Einsparungen im Volumen von 1 710 Tonnen pro Jahr ermöglichen wird und die zur Schaffung von acht neuen Arbeitsplätzen beigetragen hat. Weitere Operationen in den Bereichen erneuerbare Energien und Abfallwirtschaft werden geprüft werden. Diese Vorhaben werden zur Einsparung von Energie und Rohstoffen beitragen.

Die EIB hat in Neukaledonien bislang mehr als 38 Mio EUR bereitgestellt, davon 5 Mio EUR für Vorhaben in den Bereichen Umweltschutz und erneuerbare Energien.

La BEI dans le Pacifique

Coup de projecteur sur Helios Bay