Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 60 Mio EUR für den Bau einer Autobahnumgehung der serbischen Hauptstadt Belgrad zur Verfügung. Das Darlehen wird zur Erhöhung der Sicherheit und der Kapazität des serbischen Straßennetzes beitragen, das am Schnittpunkt wichtiger transeuropäischer Verkehrsachsen in den westlichen Balkanländern liegt.

Die EIB wird den Bau von 47 km Umgehungsstraßen mit je einer Richtungsfahrbahn und Autobahnen mit je zwei Richtungsfahrbahnen im Westen und Süden der serbischen Hauptstadt mitfinanzieren. Die Kapazität der 2x2-spurigen Autobahn mit einer Gesamtlänge von 27 km wird 60 000 Fahrzeuge pro Tag betragen und die des 20 km langen Streckenabschnitts mit je einer Richtungsfahrbahn ist auf ein Verkehrsaufkommen von 20 000 Fahrzeugen pro Tag ausgelegt. Das Projekt umfasst außerdem 48 neue Brücken und fünf Anschlussstellen.

Die Projektvorbereitung und die endgültige Finanzierung wurden dank der gemeinsamen Anstrengungen der Straßenbehörde Serbiens, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ermöglicht.

Es handelt sich bei dem Darlehen um die erste Tranche eines von der EIB genehmigten Darlehens über 180 Mio EUR. Die Darlehensverträge zu den verbleibenden Mitteln dürften innerhalb der nächsten drei Jahre unterzeichnet werden und werden dem Zeitplan der Projektdurchführung angepasst sein. Die Darlehenslaufzeit wird 25 Jahre mit einem möglichen tilgungsfreien Zeitraum von maximal 6 Jahren betragen.

Die Instandsetzung und der Ausbau der transeuropäischen Infrastruktur, und zwar insbesondere der Verkehrsachsen, sind wesentlich für die erfolgreiche Integration der möglichen Bewerberländer wie Serbien in den Binnenmarkt der EU. Das Verkehrsinfrastrukturvorhaben betrifft den paneuropäischen Verkehrskorridors X zwischen Salzburg und Thessaloniki über Ljubljana, Zagreb, Belgrad, Nis, Skopje und Veles sowie die Europastraßen E70 und E75. Daneben betrifft das Vorhaben die im Bericht der hochrangigen EU-Expertengruppe als eine der fünf Hauptverkehrsachsen für die Verbindung der EU mit ihren Nachbarländern benannte Südostachse.

Allgemeines

Als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union hat die Europäische Investitionsbank in erster Linie das Ziel, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedsländer der Union beizutragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden.

Die Darlehensvergabe der EIB in Serbien beläuft sich seit 2001 unter Einbeziehung dieses Darlehens auf etwa 1,2 Mrd EUR. Die Investitionen von insgesamt 600 Mio EUR in den serbischen Verkehrssektor machen 50% des Gesamtbetrags der EIB-Finanzierungen in dem Land aus. Zu den in der letzten Zeit von der Bank in der Region mitfinanzierten großen Projekten gehören die Instandsetzung der Gazela-Brücke, die Instandsetzung von Straßen und Brücken in Serbien sowie Instandsetzungsarbeiten für die serbische Eisenbahngesellschaft.