Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 37 Mio EUR für kleine regionale Infrastrukturvorhaben im Verkehrssektor, im kulturellen Bereich und im Bereich der Sozialfürsorge bereit, die aus den EU-Strukturfonds gefördert werden.

Die meisten der in das von der Bank unterstützte regionale Investitionsprogramm einbezogenen Vorhaben betreffen die Modernisierung und Sanierung des Regionalstraßennetzes, dessen Zustand sich wie in anderen tschechischen Regionen als Folge einer über einen längeren Zeitraum vernachlässigten Instandhaltung und des stark zunehmenden Verkehrsaufkommens in den letzten Jahren rasch verschlechtert hat.

Das Darlehen ermöglicht die Bereitstellung der für die Beseitigung der Probleme erforderlichen Mittel und ermöglicht die Durchführung der dringendsten Sanierungsmaßnahmen mit dem Ziel, die Verkehrsbedingungen in dem bevölkerungsreichsten Gebiet Tschechiens zu verbessern. Die Region selbst ist Teil einer größeren Industrieregion, die auch die an die Slowakei und an Polen angrenzenden Gebiete umfasst. Das Darlehen der EIB ist außerdem für Maßnahmen zur Erhöhung der Kapazität des Terminals des Flughafens Ostrava Moanov bestimmt, das nach der Projektfertigstellung über eine zusätzliche Fläche von 5 000 m² verfügen wird. Es handelt sich dabei um einen der bedeutendsten regionalen Flughäfen Tschechiens. Die Maßnahmen werden die Bewältigung des wachsenden Verkehrsaufkommens erleichtern, das sich bis 2015 auf rund 500 000 Passagiere pro Jahr verdoppeln dürfte.

Die kulturellen und sozialen Komponenten des Projekts umfassen die Umwandlung des Klosters Fulnek in ein Kulturzentrum, den Umbau der ehemaligen Jungenschule in Frenštát pod Radhoštěm zu einem Museum und den Bau einer Sozialfürsorgeeinrichtung für Jugendliche in Przno, die rund 200 Betreuungsplätze bieten wird.

Der für Finanzierungen in der Tschechischen Republik zuständige EIB-Vizepräsident Ivan Pilip erklärte hierzu: "Mit diesem Darlehen, das wir heute unterzeichnen, bestätigt die Bank die Bedeutung, die sie der Vergabe direkter Finanzierungen an die Regionen in den neuen Mitgliedstaaten beimisst. Die Region Mährisch-Schlesien ist sowohl die bevölkerungsreichste als auch die abgelegenste der im Jahr 2001 entstandenen 14 tschechischen Regionen. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Strukturwandels mit einer Abkehr von der traditionellen Schwerindustrie verzeichnet die Region die zweithöchste Arbeitslosenquote in Tschechien. Die Unterstützung der integrierten Programme der EU-Strukturfonds durch die Bank wird - insbesondere durch die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Verbindung mit der Umsetzung der kulturellen und sozialen Komponenten dieses Projekts - zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Region beitragen".

Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat in der Tschechischen Republik seit 1990 rund 5,5 Mrd EUR zur Finanzierung von Investitionsvorhaben, die die europäische Integration fördern, bereitgestellt. Seit Beginn ihrer Finanzierungstätigkeit in den neuen Mitgliedstaaten und in den beitretenden Ländern - Bulgarien und Rumänen - hat die EIB für Projekte in diesen Ländern mehr als 28 Mrd EUR vergeben. Damit ist die EIB die wichtigste ausländische Finanzierungsquelle in dieser Region.

Die Bank hat von den führenden Rating-Agenturen regelmäßig ein erstklassiges Rating (AAA) erhalten. Sie kann daher ein großes Mittelvolumen zu vorteilhaften Konditionen aufnehmen. Diese Mittel stellt sie ihren Kunden ohne Verfolgung eines Erwerbszwecks zur Verfügung. Dies erlaubt die Vergabe mittel- und langfristiger Darlehen mit Laufzeiten von bis zu und unter Umständen mehr als 20 Jahren, attraktiven Zinssätzen und angemessenen tilgungsfreien Zeiträumen.