Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, und die Banque et Caisse d'Epargne de l'Etat (BCEE) werden das Projekt zur Renovierung und Erweiterung des Gebäudes des Gerichtshofs der europäischen Gemeinschaften in Luxemburg finanzieren, dessen Kosten auf 343 Mio EUR (wie im Gesetz vom 18.7.2002 vorgesehen) veranschlagt werden. In Anwesenheit der Ministerin für öffentliche Arbeiten, Erna Hennicot-Schoepges, und des Ministers für das Staatsvermögen und den Haushalt, Luc Frieden, wurden die Darlehensverträge am 18. Dezember 2003 von Raymond Kirsch, dem Generaldirektor und Vorsitzenden der BCEE, Jean-Claude Finck, dem stellvertretenden Generaldirektor, und Philippe Maystadt, dem Präsidenten der EIB, in Luxemburg unterzeichnet.

Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften ist eine der Institutionen der Europäischen Union. Er wurde 1951 durch die Pariser Verträge (über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl - EGKS) eingerichtet. Sein Sitz war seit jeher in Luxemburg, was im Anschluss an den Beschluss des Europäischen Rates Edinburg (im Jahr 1992) über den Sitz der EU-Institutionen definitiv festgelegt wurde. Mit der Weiterentwicklung der Europäischen Gemeinschaften ist auch der Gerichtshof gewachsen und musste seine Räumlichkeiten schon mehrmals ausbauen. Die letzte Erweiterung erfolgte 1994. Bereits 1986 gewährte die EIB ein Darlehen von 18,2 Mio EUR (800 Mio LUF) für den Ausbau der Gebäude des Gerichtshofs auf dem Kirchberg.

Jetzt muss sich der Gerichtshof auf die Erweiterung der EU auf 25 Mitgliedstaaten vorbereiten, wodurch auch mehr Büros für die neuen Mitglieder und das zusätzliche Personal sowie mehr Gerichtssäle erforderlich werden, um die wachsende Zahl von Rechtssachen, mit denen er befasst wird, zu entscheiden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, das Hauptgebäude zu renovieren und die vierte Erweiterung vorzunehmen.

Das Projekt wurde vom französischen Architekten Dominique Perrault geplant, und zuständig für die Arbeiten ist das Ministerium für öffentliche Arbeiten des Großherzogtums Luxemburg in Zusammenarbeit mit dem Gerichtshof. Es betrifft die Errichtung eines vier Gebäude umfassenden Komplexes, wobei insbesondere die Renovierung des Hauptgebäudes, eine ringförmige Konstruktion rund um das Hauptgebäude, in der die Richter und die Generalanwälte ihre Büros haben werden, sowie zwei daran angrenzende Türme mit einer Höhe von jeweils 100 m vorgesehen sind, in denen der Übersetzungsdienst untergebracht sein wird. Verbunden werden die Gebäude durch eine Galerie, und auch eine Tiefgarage wird vorhanden sein. Begonnen wurden die Arbeiten mit der Asbestsanierung der bestehenden Gebäude und den ersten Planierungsarbeiten. Die Fertigstellung ist für 2007 geplant.