Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, stellt 50 Mio EUR für die Modernisierung und den Ausbau des Hafens von Tartus im Süden Syriens zur Verfügung.

Das Darlehen wird der Arabischen Republik Syrien gewährt. Das Projekt umfasst die Sanierung eines Kais und der Hauptmole, das Ausbaggern des Hafenbeckens, den Bau von zwei Kais für die Abwicklung des zusätzlichen Verkehrs, einschließlich Passagier- und Frachtterminals sowie die Anschaffung moderner Umschlagsanlagen für Container und Stückgut. Das Vorhaben wird vom Verkehrsministerium durchgeführt.

Das Investitionsvorhaben ist Teil der Bemühungen zur Modernisierung und zum Ausbau der syrischen Häfen, da der Großteil des Außenhandels Syriens über den Seeweg abgewickelt wird. Tartus und Latakia sind die beiden wichtigsten Handelshäfen des Landes. Über den Hafen Tartus wird hauptsächlich der mittlere und südliche Teil Syriens einschließlich der Hauptstadt Damaskus versorgt. Er ist auf bestimmte Arten von Stückgut- und Ro-Ro-Fracht (Roll-on-Roll-off) sowie Schüttgüter spezialisiert. Der Bau eines neuen Passagierterminals wird zur Ausweitung des Fremdenverkehrs in der Umgebung von Tartus beitragen.

Modernere Hafenanlagen in Syrien werden zur Ausweitung der regionalen und internationalen Handelsströme im Hinblick auf die Schaffung einer Freihandelszone im Mittelmeerraum bis 2010 beitragen.

Mit der neuen Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) hat die EIB ihre Zusammenarbeit mit den Partnerländern des Mittelmeerraums intensiviert. Nachdem die FEMIP mit umfangreicheren Mitteln ausgestattet worden ist, kann die EIB ihre jährliche Darlehensvergabe in der Region jetzt schrittweise von 1,5 Mrd EUR auf 2 Mrd EUR erhöhen.

Im Rahmen der FEMIP werden vorrangig Projekte des privaten Sektors finanziert, um einerseits die Mittelmeerdrittländer bei der Liberalisierung ihrer Wirtschaft zu unterstützen und andererseits das Potenzial dieser Länder im Hinblick auf die für 2010 geplante Zollunion zwischen der EU und den Mittelmeerdrittländern zu stärken. Dabei ist es das Ziel der EIB, den Anteil ihrer Finanzierungen für Vorhaben des privaten Sektors auf 33% zu erhöhen. Aus Mitteln dieser Fazilität werden sowohl ausländische Direktinvestitionen und Vorhaben der Privatwirtschaft unterstützt als auch Vorhaben im sozialen Bereich - insbesondere im Gesundheits- und im Bildungswesen - sowie im Umweltschutz, um so einen Beitrag zur sozialen Stabilität zu leisten und produktive Investitionen zu fördern.

Die EIB hat seit dem Jahr 2000 in Syrien insgesamt 340 Mio EUR für Vorhaben in den Bereichen Stromversorgung, Gesundheit und Verkehr zur Verfügung gestellt.