Wirtschaftstheorien im Schnelldurchlauf, von Adam Smith und der unsichtbaren Hand über den Keynesianismus bis zur Chicagoer Schule

Makro (groß) ist das Gegenteil von mikro (klein), oder? Also ist Makroökonomie das Gegenteil von Mikrofinanz? Nein, so einfach ist das in einer Bank nicht. Erfahren Sie in unserer Folge über Mikrofinanz, was es damit nun wieder auf sich hat. Und am Ende werden Sie auch über die Makroökonomie aufgeklärt sein. Deren Hauptaufgabe ist es gewissermaßen, die Wirtschaft zu vereinfachen.

Volkswirtin Rozalia Pal von der Europäischen Investitionsbank erklärt uns im Podcast „A Dictionary of Finance“:

Die Makroökonomie befasst sich mit der Wirtschaftsleistung, die von vielen Einzelakteuren (Unternehmen oder Menschen) erbracht wird. Mit anderen Worten: Was Sie mit Ihrem Geld tun, ist Mikroökonomie. Was die EU mit ihrem Geld macht, ist Makroökonomie.

Wir sprechen auch über die Wirtschaftsgeschichte und über verschiedene Denkschulen:

Die klassische Schule um Adam Smith, berühmt für seine Metapher von der „unsichtbaren Hand“. Smith ging davon aus, dass die unsichtbare Hand des Marktes die Wirtschaft in das gewünschte Gleichgewicht bringt.

Der Keynesianismus: Die Weltwirtschaftskrise, erzählt uns Rozalia, brachte viele Ökonomen zu der Erkenntnis, dass die unsichtbare Hand versagt (oder zumindest nicht schnell genug reagiert). Viele schlossen sich deshalb John Maynard Keynes an. Der britische Ökonom befürwortete geldpolitische (Zinssätze) und fiskalpolitische (Staatsausgaben und Besteuerung) Eingriffe, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Der Neo-Keynesianismus: Paul Samuelson und Franco Modigliani entwickelten mithilfe mathematischer Modelle die Lehre von Keynes weiter.

Die Chicagoer Schule, auch als neoklassische Theorie bezeichnet, trat der keynesianischen Sichtweise vor allem mit dem Argument entgegen, dass staatliche Eingriffe die Wirtschaft nur auf der Nachfrageseite beeinflussen. Da sich auf der Angebotsseite nichts ändere, sei die Wirkung nur kurzfristig. Milton Friedman vertrat einen sogenannten monetaristischen Ansatz mit einer langsamen, aber stetigen Ausweitung der Geldmenge.

Klingt das nach Vereinfachung? Das jedenfalls versucht die Makroökonomie, wie uns Rozalia erklärt. Makroökonomen beziehen viele verschiedene Faktoren ein und entwickeln daraus ein Gesamtkonzept.

Also ist „A Dictionary of Finance“ so eine Art „Makropodcast“. Oder vielleicht eher „Makrocast“. Schließlich befassen auch wir uns mit Finanz- und Wirtschaftskonzepten. Was gefällt Ihnen besser: „Makropodcast“ oder „Makrocast“? Twittern Sie an @EIBMatt oder @AllarTankler.

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