Investitionen in gute Lehrkräfte
Als im März in Serbien der Lockdown begann, strahlte das Bildungsministerium im öffentlichen Fernsehen Lerninhalte für die Grund- und weiterführenden Schulen aus.
Glücklicherweise hatte Serbien schon einige Jahre zuvor damit begonnen, digitale Lerninhalte und interaktive Online-Materialien und -Schulbücher zu entwickeln. Allerdings mussten diese Inhalte und die digitale Infrastruktur überarbeitet und aktualisiert werden.
Die Schulen einfach nur mit Computern auszustatten, war keine Lösung. Als Erfolgsrezepte erwiesen sich letztlich die Ausstattung mit mehr Ressourcen, darunter für computergestütztes Lernen, und eine entsprechende Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer. Landesweit wurden Schulungen für Lehrkräfte angeboten, um sie für die digitale Schule fit zu machen.
Gutes Lehrpersonal ist die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Wir bei der Europäischen Investitionsbank glauben, dass wirklicher Lernerfolg nur mit guten Lehrerinnen und Lehrern und der richtigen Didaktik möglich ist. Mit unserem 70-Millionen-Euro-Kredit kann Serbien sein Personal schulen und die digitale Infrastruktur und das digitale Lehrmaterial modernisieren.
Dank der Hilfe der EIB werden alle serbischen Schulen bis 2021 digitalisiert. Ein gleichberechtigter Zugang zur Bildung in Serbien schafft außerdem einen Anreiz für die Kinder, sich eine Zukunft im eigenen Land aufzubauen.
Dieses Projekt ist Teil der laufenden Bildungsförderung durch die Europäische Investitionsbank in Serbien. Zuletzt hatte die Bank ein Programm zur Modernisierung von Schulen und ein Projekt zur Förderung öffentlicher Forschung und Entwicklung finanziert.
Bildung für das Herz
Jedes Jahr erfahren weltweit 246 Millionen Kinder Gewalt, sei es in Form von Mobbing, Diskriminierung oder körperlicher Misshandlung. Auch deshalb ist Bildung wichtig: Alle Menschen, aber gerade junge Frauen und Männer, müssen das Wissen, die Werte, die Einstellung und das Verhalten entwickeln, um Verantwortungsbewusstsein, kritisches Denkvermögen und Empathie auszubilden, ebenso wie die Fähigkeit, gegen Gewalt vorzugehen.
Bildung bedeutet auch die Erziehung zu Empathie, Mitgefühl, Uneigennützigkeit und Güte. Aber wie kann man Kindern nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermitteln? Tunesien hat hier gute Antworten gefunden.
2017 startete das Land in 80 weiterführenden Schulen ein Pilotprogramm, um positives Verhalten zu fördern und so das Lernklima zu verbessern. Dieses Programm erhielt 1,5 Millionen Euro aus der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität der EU. Außerdem war es Bestandteil eines früheren 70-Millionen-Euro-Kredits der Europäischen Investitionsbank an das tunesische Bildungsministerium, um landesweit Schulen zu bauen und zu sanieren.
Bei einem weiteren Bildungsprogramm, das vom EIB-Institut gefördert wird, geht es um außerschulische Musikclubs. Schülerinnen und Schüler organisieren diese Clubs an weiterführenden Schulen in ganz Tunesien, vor allem in weniger entwickelten und benachteiligten Gebieten. Mehr als 20 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bei Tunisia88 bisher mitgemacht.
Auch während der Corona-Lockdowns lief Tunisia88 weiter: In den Schulen wurde gemeinsam online musiziert.