Hightech-Unternehmen und Forschungsinstitute in Finnland, die ihren Standort in Technopolis-Parks in Oulu und im Großraum Helsinki haben, profitieren bereits von den von der EIB unterstützten innovationsfördernden Einrichtungen. 2003 gewährte die EIB ein erstes Darlehen von 45 Mio EUR für das Programm zur Entwicklung von Wissenschaftsparks (2003-2005) der Technopolis PLC, des gemessen an der Zahl der Kunden größten Betreibers von Wissenschaftsparks.

Aufgrund des Erfolgs des Projekts verdoppelt die EIB jetzt ihren Darlehensbetrag zur Unterstützung von Wissenschaftsparks in Finnland auf 100 Mio EUR und erweitert den geografischen Umfang des Projekts. Das neue Darlehen soll nicht nur dem Großraum Helsinki und Oulu zugute kommen, sondern darüber hinaus die Dezentralisierung der finnischen Innovationspolitik in andere wichtige Städte (Lappeenranta, Tampere, Jyväskylä) fördern. Dies wird die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Wirtschaftszonen in der Weise stärken, dass sie ein international attraktives Tätigkeitsumfeld erhalten. 

Die Technopolis unterscheidet sich von anderen Immobiliengesellschaften darin, dass sie nicht nur nach den Vorgaben ihrer Kunden geschaffene Büroflächen für Hightech-Gesellschaften, sondern auch Kundenberatungsdienste anbietet mit dem Ziel, Innovationen zu fördern. Diese Dienste ermöglichen ihr die Erzielung zusätzlicher Erträge. Dienstleistungen dieser Art sind für Start-up- und kleinere Unternehmen besonders wichtig. Die Strategie der Technopolis besteht darin, auch große Hightech-Unternehmen und Forschungsinstitute anzuziehen, was in einem attraktiven Tätigkeitsumfeld resultiert und einen lebhaften Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren auf dem Gebiet der Innovation ermöglicht. 

Wissenschaftsparks spielen eine Schlüsselrolle im finnischen Innovationssystem. Ihre Aufgabe ist es, die Gründung und das Wachstum von innovationsorientierten Firmen zu erleichtern, Unternehmensneugründungen und Ausgliederungen (Spin-offs) von Unternehmensbereichen zu unterstützen und den Austausch von Wissen und Technologien zwischen Universitäten, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Unternehmen zu fördern und zu steuern. Dazu gehört auch die Verbesserung der Kontakte zu Universitäten. Eine kürzlich erstellte Studie über den Erfolg finnischer Wissenschaftsparks als Entstehungsort von Innovationen zeigt, dass die Mieter in den Parks eine vergleichbar bessere innovative Leistung erbringen als ähnliche Wissenschaftsparkunternehmen von außerhalb.

Hinweis an die Redaktion:

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, die Bankengruppe im Dienste Europas und für europäische Projekte, finanziert Investitionsvorhaben, mit denen die Volkswirtschaften der Mitgliedstaaten und mit der EU verbundener Länder modernisiert werden sollen.

Im Jahr 2007 hat die Europäische Investitionsbank Darlehen von insgesamt 47,8 Mrd EUR für Projekte vergeben, die zur Erreichung der politischen Ziele der Europäischen Union beitragen. Auf die Finanzierungen in den damals 27 Mitgliedstaaten der EU entfielen 87% dieses Betrags (41,4 Mrd EUR). Zur Refinanzierung der vergebenen Darlehen nahm die Bank an den internationalen Kapitalmärkten durch 236 Emissionen in 23 Währungen insgesamt 55 Mrd EUR auf. Die EIB, deren Eigentümer die EU-Mitgliedstaaten sind, ist der größte supranationale Emittent und verfügt über ein AAA-Rating.

Mit Finanzierungen im Rahmen ihrer Innovation-2010-Initiative (i2i) unterstützt die EIB das ehrgeizige Ziel der EU, eine wettbewerbsfähige, innovative und wissensbasierte europäische Wirtschaft zu schaffen. Im Jahr 2000 verpflichtete sich die EIB, im Zeitraum 2000-2010 50 Mrd EUR für innovative Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Wie sich später herausstellte, hat sie dieses Ziel drei Jahre früher erreicht. 2007 beliefen sich ihre i2i-Darlehen insgesamt auf 10,3 Mrd EUR. Damit erhöhte sich der Gesamtbetrag der Finanzierungen zugunsten innovativer Vorhaben zum Jahresende auf 56 Mrd EUR.

Die EIB konzentriert sich auf folgende drei Investitionsbereiche, um den Weg für technischen Fortschritt zu ebnen und eine Ausbildung des Humankapitals zu ermöglichen, die auf den Bedarf einer mit den Zielen von Lissabon in Einklang stehenden europäischen Wirtschaft zugeschnitten ist:

  • Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) – Forschungsinvestitionen des privaten und des öffentlichen Sektors, Schaffung von Kompetenz- und Hochschulforschungszentren sowie nachgelagerte Investitionen (Produkte und Verfahren) im privaten Sektor; 
  • allgemeine und berufliche Bildung: Unterstützung aller Ebenen von Bildung und Ausbildung (Primar-, Sekundar-, Hochschul- und Erwachsenenbildung), Einbeziehung der Forschung in Bildungsprojekte, Modernisierung der dazugehörigen IT-Infrastruktur usw.; 
  • Verbreitung von Technologien und Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) – darunter Aufbau von Festnetz- und Mobilfunk-Breitbandnetzen und Zugangstechnologien, Schaffung von Netzen in einer Reihe von Bereichen (z.B. E-Gesundheit, E-Transport usw.).
2007 eröffnete die EIB ein Regionalbüro in Helsinki, das am Hauptsitz der Nordic Investment Bank (NIB) untergebracht ist und die Präsenz der Bank im Ostseeraum verstärken soll.