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  • Mehr als die Hälfte des Darlehens fließt in die Gesundheitsinfrastruktur, der Rest in sonstige wichtige Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Sozialfürsorge, Bildung sowie in energieeffizientere öffentliche Gebäude
  • Neue Partnerschaft fördert regionalen Zusammenhalt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der tschechischen Region Mittelböhmen ein Darlehen von 1,3 Milliarden tschechischen Kronen (etwa 48 Millionen Euro) unterzeichnet. Damit sollen die Infrastruktur in den Bereichen Gesundheit, Verkehr, Sozialfürsorge und Bildung verbessert und die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude erhöht werden.

Das Darlehen ermöglicht den Bau, die Modernisierung und die Optimierung der medizinischen Einrichtungen der Region. Letztere können dadurch effizienter arbeiten, die Qualität ihrer Dienstleistungen erhöhen und Energie einsparen. Zudem sind sie besser für Notfallsituationen – vor allem für Pandemien wie Covid-19 – gerüstet.

Die Investitionen im Verkehrssektor verbessern auch die interregionalen Verbindungen, was die Straßen sicherer macht und den Verkehr entlastet. Durch den Neubau und die Sanierung öffentlicher Gebäude verbessern sich darüber hinaus die Dienstleistungen im Bildungs- und im Kulturbereich.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Die EIB wurde unter anderem gegründet, um die Kohäsion zu fördern. So soll es jeder europäischen Region möglich sein, ihr Potenzial voll auszuschöpfen, und dieses Ziel ist heute mehr denn je eine unserer obersten Prioritäten. Ich freue mich daher sehr, diese neue Partnerschaft mit der tschechischen Region Mittelböhmen im Rahmen der Europäischen Woche der Regionen und Städte bekannt zu geben. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine nachhaltige und robuste Infrastruktur aufbauen werden, mit der die Region heute und in Zukunft den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und klimatischen Herausforderungen begegnen kann. Zusammen werden wir die Region attraktiver machen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Lebensqualität ihrer Bevölkerung verbessern.“

Gabriel Kovács, stellvertretender Gouverneur und Finanzrat der Region (Mitglied der politischen Bewegung ANO 2011): „Das Darlehen wird in Mittelböhmen in den kommenden vier Jahren in einzelnen Tranchen in Anspruch genommen. Die erste Tranche dürfte in diesem Jahr in insgesamt 52 Projekte fließen – 17 Gesundheitsprojekte (2 Milliarden Kronen), 15  Straßenvorhaben (449 Millionen Kronen), 2 Bildungsprojekte (176 Millionen Kronen), 4 Projekte im sozialen Bereich (255 Millionen Kronen) und 14 Energieeinsparprojekte (152 Millionen Kronen).

Mithilfe der neuen EIB-Finanzierung kann Mittelböhmen seine regionalen Entwicklungs- und Flächennutzungsprogramme umsetzen. Diese Programme sollen die Infrastruktur der Region verbessern, die Wirtschaft ankurbeln und die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen steigern. Die Energieeffizienzmaßnahmen, die bei der Sanierung und beim Bau neuer öffentlicher Gebäude durchgeführt werden, entsprechen den Vorgaben der Region Mittelböhmen. Darüber hinaus leistet die EIB über das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) technische Hilfe bei energetischen Sanierungsmaßnahmen in Gebäuden von Organisationen, für deren Instandhaltung die Region zuständig ist. Als vorrangige Kohäsionsregion erhält Mittelböhmen zudem von der EU Finanzhilfen für seine Entwicklungsprogramme.

Das Entwicklungsprogramm der Region Mittelböhmen 2014–2020 legt den Fokus vorrangig auf fünf Bereiche: Unternehmertum und Beschäftigung, Infrastruktur und territoriale Entwicklung, Humanressourcen und Bildung, Landnutzung, Landwirtschaft und Umwelt. 

Region Mittelböhmen

Die Region Mittelböhmen liegt im Zentrum Böhmens und ist gemessen an der Fläche, der Anzahl der Kommunen und der Bevölkerungszahl die größte Region der Tschechischen Republik. Mit einer Fläche von 10 929 Quadratkilometern macht sie nahezu 14 Prozent des tschechischen Territoriums aus. Mittelböhmen verfügt über relativ viele Kommunen (1 031) mit bis zu 2 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hier leben 40,9 Prozent der Bevölkerung der Region. Zum 30. September 2017 war Mittelböhmen mit seinen 1 348 840 Menschen die bevölkerungsreichste Region der Tschechischen Republik. Die Bevölkerungsdichte betrug 123 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Wirtschaft und die Beschäftigung sowie die Durchschnittsgehälter und das Haushaltseinkommen sind in der Region seit vielen Jahren auf Wachstumskurs. Mittelböhmen verzeichnet landesweit das zweithöchste Wachstum, wobei Prag an erster Stelle steht.