Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert den Bau eines zwölf Kilometer langen Abschnitts der Autobahn A11 zwischen Brügge und Westkapelle in Belgien. Nach ihrer Fertigstellung wird die A11 eine direkte Autobahnverbindung zwischen dem Hafen Zeebrügge und dem europäischen Autobahnnetz bieten.  Die A11 ist das erste PPP-Verkehrsprojekt in Europa, das von der Projektanleiheninitiative der EU-Kommission und der EIB profitiert.

„Die Europäische Investitionsbank unterstützt Infrastrukturinvestitionen in ganz Europa und hat bereits zahlreiche Verkehrsvorhaben in Belgien mitfinanziert.  Die A11, die eine wichtige Lücke im belgischen Autobahnnetz schließt, wird von erheblichem Nutzen für den Güter- und Reiseverkehr sein. Wir freuen uns, zusammen mit privaten und öffentlichen Partnern zur Realisierung dieses Projekts beitragen zu können.   Die A11 ist das erste Autobahnvorhaben, das von der Projektanleiheninitiative profitiert. Diese Initiative macht es für institutionelle Investoren leichter, sich an der Finanzierung von langfristigen Infrastrukturvorhaben zu beteiligen," sagte Pim van Ballekom, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

Die vorhandene Straßenverbindung ist stark überlastet, was bei Fahrten nach Zeebrügge und an die belgische Küste oft zu Verzögerungen führt. Es wird erwartet, dass die regionale Wirtschaft nach der Fertigstellung der Autobahn von dem stärkeren Fremdenverkehr an der flandrischen Küste profitiert.

Bei der Finanzierung der A11 wird das Instrument der Bonitätsverbesserung von Projektanleihen eingesetzt.  Für die A11 wurden Projektanleihen im Umfang von 578 Millionen Euro begeben. Die Europäische Investitionsbank stellt ein nachrangiges Darlehen von 115 Millionen Euro zur Verfügung, wodurch sich das Rating der Anleihen durch Moody´s um drei Stufen von Baa3 auf A3 verbesserte. Zusätzlich hat die EIB selbst Anleihen im Umfang von 145 Millionen Euro gezeichnet.

Die Autobahn ist das dritte Infrastrukturvorhaben in den letzten Monaten, das im Rahmen der von der EU-Kommission und der EIB entwickelten Projektanleiheninitiative finanziert werden soll.  Die erfolgreiche Plazierung der Anleihe mit einer Laufzeit von 32 Jahren hat gezeigt, wie institutionelle Investoren zur Finanzierung von Infrastruktur- und PPP-Projekten beitragen können.  Die Finanzierungsstruktur weist einige innovative Merkmale wie zum Beispiel eine Auszahlung nach Projektfortschritt auf, die den spezifischen Anforderungen des Bauprojekts Rechnung tragen.

Ein aus Via Brugge und Via Invest bestehendes öffentlich-privates Konsortium wird das Projekt über die Projektgesellschaft Via A11 finanzieren.   Via Invest ist ein Joint Venture zwischen der staatlichen Investitionsgesellschaft PMV und der Region Flandern.  In Via Brugge haben sich DG Infra+, Jan de Nul NV (39 Prozent) und eine Reihe von anderen Baugesellschaften, die in der Benelux-Region tätig sind (Aswebo, Aclagro, Franki Construct and Van Laere), zusammengeschlossen. Sie halten gemeinsam 11 Prozent.

Der Bau der A11 dürfte vier Jahre dauern.