- Neuer Bericht: Multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) steigern Klimafinanzierungen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent
- MDB-Finanzierungen für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen steigen um 14 Prozent auf über 85 Milliarden US-Dollar
- 2024 wurden weltweit 33 Prozent mehr private Mittel für Klimainvestitionen mobilisiert
Multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) haben ihre Klimafinanzierungen im Jahr 2024 um 10 Prozent auf einen Rekordbetrag von 137 Milliarden US-Dollar erhöht. Davon floss der Großteil in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Dies haben die MDBs, darunter die Europäische Investitionsbank (EIB), in einem heute veröffentlichten Bericht bekannt gegeben.
Auch bei den mobilisierten privaten Mitteln für den Klimaschutz verzeichneten die MDBs ein Plus. So stiegen diese Gelder 2024 gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 134 Milliarden US-Dollar. Die neuesten Daten zur Klimafinanzierung der MDBs fließen in die Vorbereitungen der UN-Klimakonferenz (COP30) im November 2025 im brasilianischen Belém ein. Die Ausweitung der Klimafinanzierung wird dort ein zentrales Thema sein. Auf der letzten Konferenz im November 2024 in Baku, Aserbaidschan, einigte man sich darauf, die Unterstützung für Entwicklungsländer aus öffentlichen und privaten Quellen auf mindestens 1,3 Billionen US-Dollar jährlich bis 2035 zu erhöhen.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Der heutige Bericht zeigt, dass die multilateralen Entwicklungsbanken dabei sind, ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Als Klimabank hält die EIB-Gruppe beim Klimaschutz an ihrem Kurs fest und wird ihre Unterstützung für die Energiewende und für Klimaanpassungsmaßnahmen verstärken. Damit machen wir Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit zu Erfolgsthemen für Europa und die Welt.“
Klimafinanzierungen sind ein wesentlicher Teil der Bemühungen der MDBs, eine nachhaltige Entwicklung weltweit voranzutreiben. Durch Investitionen in erneuerbare Energien, grüne Städte, sauberen Verkehr sowie Wasser- und Ernährungssicherheit helfen sie den Ländern, ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Digitales Datenportal
Die MDBs treiben derzeit eine Digitalisierungsinitiative voran. Ihre gemeinsamen Daten sollen transparenter, nutzerfreundlicher und leichter zugänglich werden. Über die Fortschritte bei dieser Initiative soll auf der COP30 berichtet werden. Im Zuge der Umstellung wird der gemeinsame Klimafinanzierungsbericht der MDBs für 2024 als Kurzdokument mit Infografiken und den wichtigsten Ergebnissen des Jahres veröffentlicht. Ab dem vierten Quartal 2025 stehen dann detaillierte Daten über eine interaktive Webplattform zur Verfügung. So können Stakeholder in Echtzeit auf Informationen über Klimafinanzierungen zugreifen und den gemeinsamen Fortschritt der MDBs bei der Erreichung ihrer Klimaziele verfolgen.
Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen
85,1 Milliarden US-Dollar haben multilaterale Entwicklungsbanken letztes Jahr für Klimaprojekte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereitgestellt. Die Klimafinanzierungen in diesen Ländern haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt und sind im Jahresvergleich um 14 Prozent gestiegen. Von dieser Summe entfielen 69 Prozent bzw. 58,8 Milliarden US-Dollar auf den Klimaschutz und 26,3 Milliarden US-Dollar (31 Prozent) auf die Klimaanpassung. An privaten Mitteln für Klimainvestitionen in diesen Ländern wurden 33 Milliarden US-Dollar mobilisiert.
Länder mit hohem Einkommen
In Ländern mit hohem Einkommen belief sich die Klimafinanzierung der MDBs 2024 auf insgesamt 51,5 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 46,5 Milliarden US-Dollar (90 Prozent) auf den Klimaschutz und 5 Milliarden US-Dollar (10 Prozent) auf die Klimaanpassung. Zusätzlich wurden private Mittel für Klimainvestitionen von 101 Milliarden US-Dollar mobilisiert.
EIB
Die EIB allein vergab ein Rekordvolumen von 43 Milliarden US-Dollar für Klimaprojekte in Ländern mit hohem Einkommen. Für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen stellte sie über die EIB Global, ihren Geschäftsbereich für Entwicklungsfinanzierungen, 4,5 Milliarden US-Dollar bereit. Zudem mobilisierte sie weltweit 84,3 Milliarden US-Dollar aus privaten Quellen.
Bericht zur Klimafinanzierung 2024 – Zusammenfassung mit den wichtigsten Daten
Klimafinanzierungen der MDBs
Auf der COP29 in Baku gaben die MDBs finanzielle Zusagen ab, um die Länder bei ihren ehrgeizigen Klimazielen zu unterstützen. Bis 2030 sollen jährlich 120 Milliarden US-Dollar an gemeinsamen Klimafinanzierungen in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen fließen, darunter 42 Milliarden US-Dollar in Anpassungsmaßnahmen. Darüber hinaus sollen jährlich 65 Milliarden US-Dollar aus dem Privatsektor mobilisiert werden. Für Länder mit hohem Einkommen planen die MDBs bis 2030 jährlich 50 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierungen, davon 7 Milliarden US-Dollar für die Klimaanpassung. Aus privaten Mitteln sollen weitere 65 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden.
Gemeinsame Berichterstattung der MDBs über Klimafinanzierungen
Der Bericht der MDBs über Klimafinanzierungen für das Jahr 2024 wird von der EIB koordiniert und erstellt. Unterstützt wird sie dabei von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Die Daten stammen von der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Asiatischen Entwicklungsbank (AsDB), der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), der Entwicklungsbank des Europarates (CEB), der EBWE, der EIB, der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), der Islamischen Entwicklungsbank (IsDB), der New Development Bank (NDB) und der Weltbankgruppe (WBG).
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt sowie die europäische Kapitalmarktunion.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 nahezu 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.
Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Und fast 60 Prozent der jährlichen Investitionen der EIB-Gruppe fördern Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
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