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  • Dritte Bioraffinerie von Eni in Italien nach Venedig und Gela
  • Perspektivisch auch Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff möglich
  • Projekt unterstützt EU-Ziele zur Dekarbonisierung des Verkehrs und unterstreicht Enis Engagement für die Energiewende
  • Teil der Enilive-Strategie, bis 2030 über 5 Mio. Tonnen Bioraffineriekapazität zu schaffen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Eni haben eine Finanzierung von 500 Millionen Euro mit 15 Jahren Laufzeit unterzeichnet. Die Mittel finanzieren die Umrüstung der Raffinerie in Livorno (Toskana) in eine Bioraffinerie. EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti und Eni-CEO Claudio Descalzi besiegelten die Vereinbarung heute am Eni-Sitz in San Donato Milanese.

Das Projekt umfasst den Bau neuer Anlagen zur Herstellung hydrierter Biokraftstoffe in Livorno, darunter einer Anlage zur Vorbehandlung biogener Rohstoffe und eine Ecofining™-Anlage mit einer Produktionskapazität von 500 000 Tonnen pro Jahr.

Enilive, Enis Tochterunternehmen für nachhaltige Mobilität, produziert mit seiner proprietären Ecofining™-Technologie aus erneuerbaren Rohstoffen[1] wie Altspeiseöl und Lebensmittelabfällen hydriertes Pflanzenöl (HVO). Reines HVO kann in freigegebenen Motoren verwendet und über bestehende Infrastruktur vertrieben werden.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Die Finanzierung durch die EIB ermöglicht ein Projekt von hohem ökologischem, technologischem und strategischem Wert. Es trägt zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei und zeigt, wie industrielle Innovation den Weg zur Klimaneutralität beschleunigen und eine nachhaltige Entwicklung in den Regionen fördern kann.“

Claudio Descalzi, CEO von Eni: „Die Vereinbarung mit der EIB bestätigt unser entschlossenes Engagement für die Umstellung auf zunehmend CO2-arme Energie. Sie unterstreicht die Qualität unseres Ansatzes, alle verfügbaren und wirksamen Initiativen und Technologien zur Emissionsminderung zu nutzen. Mit Livorno rüsten wir nach Venedig und Gela nun die dritte Raffinerie in Italien in eine Bioraffinerie um.“

HVO-Biokraftstoffe spielen eine Schlüsselrolle bei der Emissionsminderung im Verkehrssektor – nicht nur auf der Straße, sondern auch im Luft-, Schiffs- und Schienenverkehr (berechnet entlang der gesamten Wertschöpfungskette). Die Umrüstung des Standorts Livorno steht in Einklang mit der Enilive-Strategie, die Produktion von Biokraftstoffen angesichts der steigenden Nachfrage in Europa und Italien zu erhöhen. Ziel ist es, sowohl die Emissionsvorgaben der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) als auch die nationalen Anforderungen zur Bereitstellung reiner Biokraftstoffe zu erfüllen. Weltweit wird für den Zeitraum 2024 bis 2028 ein Nachfrageanstieg nach hydrierten Biokraftstoffen um 65 Prozent erwartet.[2]

Die Bioraffinerie in Livorno wird in der Lage sein, unterschiedliche biogene Stoffe, vor allem aber pflanzliche Abfälle und Rückstände, zu HVO-Diesel, HVO-Naphtha und Bio-LPG zu verarbeiten.

Neben der Spitzentechnologie zeichnet sich das Projekt durch eine weitere Besonderheit aus: Die Anlage lässt sich so anpassen, dass künftig auch nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF) produziert werden kann – ein zentraler Baustein für die Dekarbonisierung der Luftfahrt. Das verleiht der Investition Flexibilität, bringt sie umweltpolitisch auf EU-Kurs und vergrößert ihre potenzielle Wirkung.

Das Projekt trägt wesentlich zur Dekarbonisierung des Verkehrs und zu weniger CO2-Emissionen bei. Es ist Teil der Energiewende auf nationaler und europäischer Ebene und unterstützt Italien bei der Erreichung seiner gesetzlichen Zielvorgaben für die Produktion reiner Biokraftstoffe – sie soll von 300 000 Tonnen im Jahr 2023 auf 1 Million Tonnen im Jahr 2030 gesteigert werden.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität. In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB-Gruppe über 58 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereitgestellt. Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen. In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist.

Eni ist ein globales Energieunternehmen mit rund 32 500 Beschäftigten und Aktivitäten in 64 Ländern. Ursprünglich als Öl- und Gasunternehmen gegründet, hat sich Eni zu einem integrierten Energiekonzern entwickelt, der eine Schlüsselrolle bei der Versorgungssicherheit und der Energiewende spielt. Bis 2050 will Eni CO2-neutral werden – durch die Dekarbonisierung der eigenen Prozesse und der Produkte für Kundinnen und Kunden. Entsprechend investiert Eni in die Forschung und Entwicklung von Technologien, die den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung beschleunigen können. Erneuerbare Energiequellen, Bio-Raffinierung, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sind nur einige Beispiele für seine Tätigkeits- und Forschungsbereiche. Darüber hinaus forscht das Unternehmen in so bahnbrechenden Bereichen wie der Fusionsenergie – einer Technologie, die auf den physikalischen Prozessen basiert, die Sterne zum Leuchten bringen, und die es in Zukunft ermöglichen könnte, sichere, praktisch unbegrenzte und emissionsfreie Energie zu erzeugen.


[1] Gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU.

[2] IEA-Bericht Renewables 2023, Hauptszenario, Analyse und Prognose bis 2028.

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Referenz

2025-296-DE