- EIB Global vergibt mehr als 244 Mio. Euro an Moldau – für Fernwärmeprojekt und neues Krankenhaus
- 143,5 Mio. Euro für Fernwärmenetz in Chișinău und 101 Mio. Euro für neues medizinisches Zentrum in Cahul
- Kredite bekräftigen Europas Unterstützung für Moldau auf dem Weg in die EU
Der Geschäftsbereich der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Entwicklungsfinanzierung, die EIB Global, hat der Republik Moldau zwei Kredite über insgesamt mehr als 244 Millionen Euro für geplante Energie- und Gesundheitsprojekte zur Verfügung gestellt. Mit 143,5 Millionen Euro unterstützt sie die Modernisierung des Fernwärmenetzes der Hauptstadt Chișinău und mit 101 Millionen Euro den Bau eines Krankenhauses in Cahul im Süden des Landes.
Das Fernwärmeprojekt von Termoelectrica SA, dem größten Wärmeversorger Moldaus, umfasst den Austausch alter vertikaler Systeme in Wohnblocks durch moderne horizontale Leitungen, den Einbau individueller Übergabestationen und die Verbesserung der Verteilnetze in den Gebäuden. Diese Maßnahmen sollen den Energieverbrauch um 25 Prozent senken, die Heizkosten verringern und die Treibhausgasemissionen in den nächsten zwanzig Jahren um 7 Prozent reduzieren.
Für den Neubau des Krankenhauses in Cahul ist das moldauische Gesundheitsministerium zuständig. Die Klinik wird rund 300 000 Menschen in Cahul und den Nachbarstädten Comrat, Leova, Ceadîr-Lunga, Taraclia, Cantemir und Vulcăneşti versorgen.
EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Wir helfen, das tägliche Leben der Menschen in Moldau zu verbessern – von besserer Gesundheitsversorgung im Süden bis zu effizienterer Fernwärme in der Hauptstadt. Wir unterstützen Moldaus Prioritäten, stärken die öffentlichen Dienste, bringen sie auf EU-Standard und verbessern die Energieinfrastruktur, um das Land weniger abhängig von Russland zu machen.“
Die Finanzierung der EIB Global unterstreicht Europas Engagement für die Infrastrukturentwicklung in Moldau, während das Land die EU-Mitgliedschaft anstrebt.
Die Arbeiten am Fernwärmenetz von Chișinău, wo etwa 750 000 Menschen leben, dauern etwa sieben Jahre. Das Projekt wird die Heizkosten für Kundinnen und Kunden senken, angeschlossene Haushalte besser mit Warmwasser versorgen und Umweltverschmutzung und Emissionen verringern.
Energieminister Dorin Junghietu: „Diese strategische Investition wird die Lebensqualität von rund 300 000 Haushalten in der Stadt verbessern. Mit der Installation von 2 510 Übergabestationen und der Umstellung von 1 665 Wohngebäuden auf ein modernes horizontales Verteilsystem sorgen wir dafür, dass jede Wohnung ihren Verbrauch besser kontrollieren kann, die Energieeffizienz steigt und die Rechnungen niedriger ausfallen. Gemeinsam senden wir ein klares Signal: Zukunftsorientiert denken heißt klug investieren, sich um die Menschen kümmern und Verantwortung für die Umwelt übernehmen.“
Das Krankenhaus in Cahul soll 2030 fertig sein.
Gesundheitsministerin Ala Nemerenco: „Die Kreditvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank ist ein wichtiger Meilenstein für unser Gesundheitssystem. Zum ersten Mal werden in der Republik Moldau zwei Regionalkrankenhäuser von Grund auf neu gebaut – in Cahul und in Bălți – beide nach höchsten EU-Standards. Das Regionalkrankenhaus in Cahul bietet über 300 000 Menschen im Süden des Landes eine moderne medizinische Versorgung. Das ist ein konkreter Schritt zu mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen und ein klares Bekenntnis unseres Ministeriums zu einem nachhaltigen System, das nah am Menschen ist.“
Beide EIB Global-Kredite werden durch Mittel aus anderen Quellen ergänzt.
Das Fernwärmeprojekt wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) sowie mit Zuschüssen der EU und des Multi-Geber-Fonds Partnerschaft für Energieeffizienz und Umwelt in Osteuropa (E5P) kofinanziert. Das Krankenhausprojekt erhält technische Hilfe, finanziert durch die EU, den Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF) der EIB, das schwedische Finanzinstitut Swedfund und das EIB-Beratungsprogramm „EU für die Ukraine“.
Jānis Mažeiks, EU-Botschafter in Moldau: „Es ist höchste Zeit, die Energieverschwendung in Moldau durch solche Projekte einzudämmen – nicht nur für niedrigere Kosten, sondern auch für mehr Lebensqualität und eine bessere Zukunft. Hinter jedem investierten Euro steht eine moldauische Familie, deren Leben besser wird, dank wärmerer Wohnungen, einer zuverlässigen Gesundheitsversorgung und echter Hoffnung für die Zukunft. Diese Investitionen sind mehr als bloße Infrastruktur: Sie bringen den Menschen Würde, Sicherheit und neue Chancen.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB Global und Moldau: Die EIB ist seit 2007 in Moldau tätig und hat dort bisher insgesamt rund 1,75 Milliarden Euro für mehr als 30 Projekte vergeben. Ihre Finanzierungen orientieren sich an wichtigen EU-Zielen wie Energiesicherheit, Energieeffizienz, Verkehr, Gesundheit, Landwirtschaft, Wachstum des Privatsektors und Forstwirtschaft. Als Bank der Europäischen Union unterstützt die EIB die Republik Moldau mit strategischen Investitionen bei der Entwicklung und auf ihrem Weg in die EU, etwa unter dem EU-Wachstumsplan für Moldau.