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©Felipe Galán/ EIB
  • Kredit über 20 Mio. Euro für Meeresfrüchte-Wertschöpfungsketten, einen strategischen Schwerpunkt der Zusammenarbeit zwischen Mauretanien und der EU
  • 30 Prozent gehen an Unternehmerinnen; weitere 30 Prozent sind für Projekte zur Beschäftigung junger Menschen vorgesehen
  • Finanzierung fördert blaue Wirtschaft – Bereich der integrierten Entwicklung wird von der EU über Global Gateway unterstützt

Die mauretanische Banque El Amana (BEA) und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben auf der 4. UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung eine Vereinbarung über 20 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld ist für Kredite an kleine und mittlere Unternehmen in Mauretanien vorgesehen.

Mindestens 30 Prozent der Mittel gehen an Unternehmen, die Frauen gehören, von Frauen geführt werden oder einen hohen Anteil von Frauen beschäftigen. Weitere 30 Prozent sind für Firmen vorgesehen, die jungen Menschen gehören, von ihnen geführt werden oder einen hohen Anteil junger Menschen beschäftigen.

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Mohamed Ahmed Salem Bouna Moctar, CEO der BEA: „Zusammen mit der EIB können wir die blaue Wirtschaft in Mauretanien noch stärker fördern. Uns geht es um nachhaltiges, gerechtes und innovatives Wachstum, das Frauen und junge Menschen mitnimmt und verantwortungsvoll mit unseren natürlichen Ressourcen umgeht.“

EIB-Vizepräsidentin Ambroise Fayolle: „Die Fischerei hat für Mauretaniens Wirtschaft strategische Bedeutung, und sie muss nachhaltig sein. Mit unserer Finanzierung tragen wir dazu bei, die natürlichen Ressourcen des Landes zu erhalten, und fördern gleichzeitig resiliente, inklusive Wertschöpfungsketten. Was mich besonders freut: Das Projekt fördert vor allem die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und jungen Menschen. Denn die haben oft nur begrenzten Zugang zu Krediten, sind aber für die lokale Entwicklung enorm wichtig. Das Projekt bringt also ökologische und soziale Vorteile und entspricht damit dem Ziel unserer Zusammenarbeit mit der BEA und den Ambitionen unserer EU-Partner unter Global Gateway.“

Jozef Síkela, EU-Kommissar für internationale Partnerschaften: „Über die neue Global-Gateway-Finanzierung können wir die nachhaltige Fischerei und die blaue Wirtschaft in Mauretanien noch stärker fördern und gleichzeitig neue Chancen für frauengeführte Unternehmen und junge Menschen schaffen. Ich freue mich, dass wir mit Mauretanien noch enger zusammenarbeiten, nachdem ich vergangenen Dezember dort war.“

Finanzielle Teilhabe von Frauen und jungen Menschen

Das 30-Prozent-Ziel für Unternehmen, die Frauen gehören, von Frauen geführt werden oder einen hohen Anteil von Frauen beschäftigen, entspricht den internationalen Kriterien der 2X Challenge. In Mauretanien haben Frauen nach wie vor nur begrenzt Zugang zu Krediten, wenngleich das Land diesbezüglich erhebliche Fortschritte gemacht hat. Das Problem besteht vor allem noch in zukunftsorientierten Branchen wie der Fischerei und der modernen Landwirtschaft.

Nachhaltige Beschäftigungschancen für Mauretaniens Jugend zu schaffen, entspricht genau den Zielen der EU-Migrationspartnerschaft mit Mauretanien, die im März 2024 an den Start gegangen ist: Mauretanien, wo über 60 Prozent der Erwerbsbevölkerung jünger als 35 sind, will mehr junge Menschen in Arbeit bringen. Das soll auch die Region insgesamt stabiler machen.

Die BEA fördert bereits Projekte für mehr finanzielle Teilhabe. 2023 eröffnete die Bank zusammen mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen eine Filiale im Flüchtlingslager Mbera, damit Vertriebene und die aufnehmenden Gemeinden Zugang zu Finanzdienstleistungen haben.

Strategische Partnerschaft für nachhaltige Fischerei

Gemeinsam wollen EIB und BEA die Wertschöpfungsketten für Meeresfrüchte stärken. Für diesen strategischen Schwerpunkt der Zusammenarbeit haben EU und Mauretanien bereits ein partnerschaftliches Abkommen über nachhaltige Fischerei unterzeichnet. Ziel ist die verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Fischbestände.

Alle Unternehmen im Fischereisektor, die über die BEA EIB-Mittel erhalten, sind verpflichtet, ihre Fangmethoden zu verbessern und sich ihre Umweltverträglichkeit von einer internationalen Organisation zertifizieren zu lassen, etwa vom Marine Stewardship Council. Dafür erhalten sie gezielte technische Hilfe.

Die neue Vereinbarung entspricht den gemeinsamen Zielen von Mauretanien und Team Europa und knüpft an die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und mehreren mauretanischen Banken – darunter die BEA – an, die gemeinsam die Wertschöpfungsketten für kleine pelagische Fische für den menschlichen Verzehr entwickeln wollen. Der EIB-Kredit fließt in Projekte für die blaue Wirtschaft – ein Bereich der integrierten Entwicklung, den die EU über Global Gateway unterstützt – sowie in den Bau von Anlegeplätzen für handwerkliche Fischereiboote an der Südküste Mauretaniens. Das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung plus (EFSD+), den die EU im Rahmen ihrer Global-Gateway-Strategie eingerichtet hat.

Hintergrundinformationen

EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Banque El Amana

Die Banque El Amana (BEA) wurde 1996 gegründet und ist eine mauretanische Geschäftsbank nach privatem Recht. Sie unterliegt den mauretanischen Gesetzen und untersteht der Aufsicht der Zentralbank des Landes. Die BEA hat ein umfangreiches Leistungsangebot für einen breiten Kundenkreis, der von Privatpersonen über kleine und mittlere Firmen bis zu großen Unternehmen reicht. Sie unterhält landesweit neun Niederlassungen (in Nouakchott, Nouadhibou, Assaba, Trarza, Hodh El Gharbi und Dakhlet Nouadhibou) und ist in mehreren Sektoren marktführend, die für die Wirtschaft des Landes strategische Bedeutung haben, darunter Fischerei, Agrarlebensmittel, Energie, Telekommunikation und Infrastruktur. Das Institut pflegt vertrauensvolle Partnerschaften mit wichtigen einheimischen und internationalen Partnern in strategischen Sektoren wie Energie, Industrie, Agrarindustrie, Dienstleistungen, humanitäre Hilfe und Entwicklung. Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit UN-Organisationen für Flüchtlinge und Schutzbedürftige sowie mit wichtigen Akteuren im Bereich finanzielle Teilhabe. Zudem hat die Bank viele internationale Korrespondenzbanken, darunter Société Générale Paris, UniCredit und BRED Banque Populaire. 2023 verstärkte die BEA ihre Unterstützung für Nachhaltigkeitsprojekte. Zusammen mit der KfW Entwicklungsbank finanzierte sie Maßnahmen für die lokale Verarbeitung kleiner pelagischer Fischen und unterstrich damit ihr Engagement für den wirtschaftlichen und ökologischen Wandel in Mauretanien. Im gleichen Jahr brachte sie mit Amanty ihre eigene elektronische Geldbörse auf den Markt. Amanty kann für Zahlungen, Überweisungen und zum Aufladen des Telefonguthabens verwendet werden. Das stärkt die finanzielle Teilhabe und macht weniger abhängig von Bargeld.

Prioritäten der EU in Mauretanien

Die Europäische Union ist seit 50 Jahren in Mauretanien tätig und fördert die sozioökonomische Entwicklung des Landes. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Gesundheit, Bildung, Fach- und Berufsausbildung, Umwelt, Energie sowie Unterstützung des Privatsektors, vor allem in den Branchen Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht. Zudem unterstützt sie das Land in puncto Governance und bei der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung sowie in den Bereichen Sicherheit, Stabilität und Migrationsmanagement. Über ihr Programm für 2021–2024 stellte die EU 125 Millionen Euro für Projekte bereit, die die menschliche Entwicklung, den Übergang zur grünen und zur blauen Wirtschaft und die verantwortungsvolle Staatsführung fördern. Die Arbeit in Mauretanien ist Teil ihrer Global-Gateway-Initiative für nachhaltige und zuverlässige Verbindungen, die gut für Mensch und Planet sind.

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Referenz

2025-262-DE